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Politische Entwicklungen im Blickpunkt

19.05.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3704 (07.50 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3685 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.00. EUR-CHF oszilliert bei 1.2218.

Von Seiten der Ukraine gibt es keine neuen Nachrichten. Der Westen droht weiter mit Sanktionen. Russland solle die Wahlen am 25.Mai nicht stören.

In Griechenland hat die Kommunal- und Regionalwahl unterschiedliche Ergebnisse geliefert. Bedenklich für die Europawahl am kommenden Sonntag sind die Ergebnisse der extrem rechts gerichteten "Goldenen Morgenröte", die teilweise Ergebnisse von deutlich über 10 Prozent erreichte.

Umfragen in anderen Ländern Europas zeigen, dass es vermutlich einen deutlichen Rechtsruck bei der Europawahl geben wird. Hier von einer Unfallgefahr zu sprechen ist etwas voreilig, aber der Trend ist eindeutig und als gefährlich zu bezeichnen.

Die Notenbank-Insider, die bereits in der vergangenen Woche Details zu der weiteren EZB (Europäische Zentralbank) Politik lancierten, können sich bestätigt fühlen. Nachdem die EZB im April und Mai eindeutige Ankündigungen zu ihrer weiteren Planung machte, erwartet die überwältigende Mehrheit im Markt am 5. Juni Maßnahmen der EZB. Dabei soll der Leitzins ein weiteres Mal abgesenkt werden und von 0,25 Prozent auf 0,10 Prozent sinken. Der Einlagesatz soll von 0,00 Prozent auf minus -0,1 Prozent sinken. Der EZB Chefvolkswirt Praet sprach sich einem Spiegel zufolge dafür aus.

Diese Bemerkungen sollen einen erneuten Anstieg des Euros vor dem 5.Juni unwahrscheinlich machen. Vielmehr ist die Erwartungshaltung für diesen Termin stark ausgeprägt. Sollte die EZB nicht liefern, was nach den bisherigen Meldungen unwahrscheinlich ist, würde dies den Markt enttäuschen und eine Rückkehr in den Bereich von 1,4000 wahrscheinlich machen. Dieses Risiko wird sie allerdings kaum eingehen. Schließlich sieht die Zentralbank den Eurokurs als ein Hauptrisiko für die konjunkturelle Dynamik in Europa.

Japans Wirtschaft kann sich über einen starken Monat März freuen. Nachdem die letzten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt positiv ausfielen, waren nun auch die Zahlen aus dem Maschinenbau ermutigend. Die Auftragseingänge schnellten im Berichtsmonat März um 19,1 Prozent in die Höhe. Es zeigt sich, dass die Investitionslage im März außerordentlich gut war. Experten hatten mit nur einem Zuwachs um 6 Prozent gerechnet.

Der Optimismus wächst, dass es dem Land gelingt, auf einen nachhaltigen Wachstumspfad einzukehren. Solides Wachstum wird von dem Land dringend benötigt, damit Geld aus dem Ausland ins Land kommt. Aufgrund des schwachen Yen und der immensen Kosten für Energieimporte ist das Land von Zuflüssen von außen angewiesen. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie viele Vorzieheffekte in den letzten positiven Zahlen steckten. Denn das Land hat im April eine deutliche Mehrwertsteuererhöhung zu verkraften, was sich in den nächsten Monaten voraussichtlich negativ bemerkbar machen wird.

Die Daten aus Amerika zeigten einen robusten Verlauf, der Blick auf die langfristigen Charts hilft bei der Deutung dieser Niveaus sehr weiter…

Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan hat sich im Mai etwas verschlechtert. Der Wert sank auf 81,8 Punkte nachdem im Vormonat noch 84,1 Zähler erreicht wurden. Das Niveau liegt nunmehr unter den Erwartungen und weit unter den Toplevels Anfang der 2000-Jahre, ist aber nicht im entferntesten als prekär zu bezeichnen.

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Die Zahl der US-Baugenehmigungen lag mit einer Zunahme von 13,2 Prozent deutlich über den Erwartungen. Damit fiel die Anzahl der Baugenehmigungen in einem Monat so hoch aus wie seit dem großen Knall in 2008 nicht mehr. Trotz massivster Subventionierung liegen diese Zahlen immer noch meilenweit von den historischen Höchstständen entfernt.

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Ähnlich sieht es bei den Wohnungsbaubeginnen aus. Auch hier konnte die Zahl zulegen und liegt mit 1,072 Mio Einheiten im März auf einem Level mit den Zahlen aus Ende 2007/Anfang 2008. Hier lässt sich ein noch eklatanerer Unterschied zu alten Zeiten feststellen. Der Trend zu Mehrfamilienhäusern statt Einfamilienhäusern ist in den USA seit der Finanzkrise ungebrochen.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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