Wirtschaftsdaten liefern positive Signale
10.06.2014 | Folker Hellmeyer
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Bevor die Wirtschaftsdaten eine Aufarbeitung erfahren, ist es wesentlich, sich dem politischen Umfeld zu widmen. Hier ist und bleibt der Fokus auf der Situation in der Ukraine mit den entsprechenden Implikationen für die europäische Wirtschaft. Nachdem der D-Day viele Gespräche ermöglichte, scheint es zu leichten positiven Entwicklungen in Richtung Entspannung zu kommen. Es ist definitiv zu früh, von Lösungen auszugehen. Die Chance für Lösungen dieses Konflikts sind jedoch größer als in den letzten zwei Monaten.
Wir wünschen den Menschen in der Ukraine, dass das geostrategische Machtspiel, das den maßgeblichen Hintergrund dieses Konflikts vor dem kosmetischen Vorhang der Verbreitung von Freiheit und Demokratie darstellt (siehe Irak, Afghanistan, Libyen, Tunesien, Ägypten, Syrien - es ging nie um Geostrategie, sondern nur um Frieden, Freiheit und Demokratie, oder?), in der bisherigen Form zügig abgestellt wird.
Der Tenor der veröffentlichten Wirtschaftsdaten war positiv. Das gilt auf globaler Basis.
Aus diesem Grund beginnen wir mit dem "Moody’s Analytics Survey of Business Confidence" der die Stimmung weltweit abgreift. In der letzten Berichtswoche ergab sich ein Anstieg dieses Index von zuvor 34,9 auf 36,9 Punkte. Der stärker beachtete 4-Wochendurchschnitt (Glättungsaspekt) legtevon 33,5 auf 34,2 Punkte zu. Werte über 30 Punkte signalisieren eine konjunkturelle Expansion oberhalb des Potentialwachstumspfades (so viel zur Deflationsdebatte …).
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Spaniens Industrieproduktion nahm unerwartet sportlich im Jahresvergleich zu. Per Berichtsmonat April kam es zu einem Anstieg um 4,8% nach zuvor 0,8%. Die Prognose lag bei 3,2%. Damit kam es das sechste Mal in Folge zu einem positiven Ergebnis im Jahresvergleich.
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Die deutsche Industrieproduktion verzeichnete per April eine Zunahme im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,1%). Im Jahresvergleich stellte sich ein Zuwachs um 2,3% nach zuvor 2,7% ein.
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Der US-Arbeitsmarktbericht lieferte ein erfreuliches Ergebnis. Per Mai wurden nach US-Berechnungsart 217.000 neue Jobs geschaffen. Die Prognose bei 218.000 wurde damit nahezu punktgenau getroffen. Der überraschend starke Vormonatswert wurde von 288.000 auf 282.000 neu geschaffene Arbeitsplätze revidiert.
Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,3%. Das wasser im wein wurde mitgeliefert. Die Partizipationsrate am Arbeitsmarkt verharrte bei sklerotischen 62,8%.
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Die US-Verbraucherkredite legten per April unerwartet stark um 26,8 Mrd. USD zu. Die Prognose lag bei 16,2 Mrd. USD. Der Vormonatswert wurde darüber hinaus von 17,5 auf 19,5 Mrd. USD revidiert.
Das aktuelle Monatsergebnis lieferte den höchsten Anstieg der Verbraucherkredite seit Dezember 2010. Was konjunkturell positiv interpretiert werden kann, liefert strukturelle Sorgenfalten.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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