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Volumen der Schattenbanken wächst in 10 Jahren von 45 auf 70 Billionen Euro

24.06.2014  |  Vertrauliche Mitteilungen
In den "großen" Medien und auch in den überwiegenden Verlautbarungen der Wirtschaftspresse wird von einer zunehmenden Erholung des Finanzsektors gesprochen. Tatsächlich gelang es den bisher "schwächelnden" Kreditinstituten in letzter Zeit immer häufiger, sich von stark risikobehafteten Krediten zu trennen, was zu einer - vordergründigen - Stabilisierung des Finanzsektors beitrug. Doch tatsächlich wurden diese Kredite ja nicht zurückgezahlt, sie wurden lediglich an entsprechend risikofreudige Investoren weitergereicht. Die Risiken an sich sind damit nicht "verschwunden", sondern sie wurden nur aufandere verlagert.

Diese "Anderen" sind hauptsächlich Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften, die wegen der schon recht lange anhaltenden Niedrigzinsphase händeringend nach Rendite suchen. Und obwohl auch unter ihnen manches "gebrannte Kind" zu finden ist, sind sie wieder zunehmend bereit, dabei auch höhere (und in vielen Fällen gar nicht abzuschätzende) Risiken in Kauf zu nehmen. "Wenn Banken ihre Lasten loswerden wollen, stehen die Käufer wieder Schlange", faßte kürzlich ein Mitarbeiter einer der großen Rating-Agenturen die aktuelle Lage zusammen.

In eingeweihten Kreisen geht man davon aus, daß Europas Banken allein in diesem Jahr aus ihrer Sicht "kritische" Kreditengagements mit einem Volumen von rund 80 Mrd. € an den Mann bringen werden. Das ist fast zehnmal so viel wie noch im Jahr 2010. Da es sich in den meisten Fällen um echte Kreditverkäufe handeln wird (bei denen die abgebenden Banken keinerlei Garantie für die Werthaltigkeit der Kreditforderungen eingehen), wandern die Risiken dabei in Bereiche des Finanzsektors, die auch sechs Jahre nach dem akuten Ausbrechen der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise noch weitgehend unreguliert sind und dies - so die inzwischen weit verbreitete Beobachtereinschätzung - wohl auch für geraume Zeit bleiben werden.

Es ist das bestens bekannte Problem der sogenannten "Schattenbanken", die längst eine seriöse Beurteilung des chinesischen Finanzsektors unmöglich machen und die jetzt auch in Europa für zunehmende Verwirrung sorgen. In Kenntnis der damit verbundenen Risiken vereinbarten die Vertreter der 20 größten Industrienationen (G20) bereits im akuten Krisenjahr 2009, die Schattenbanken zukünftig besser "auszuleuchten". Doch seitdem ist in diesem Bereich so gut wie nichts geschehen. Noch immer geben die meisten gut eingeweihten Fachleute hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand zu verstehen, daß man über diesen Bereich bis heute einfach "viel zu wenig" wisse.

Unterdessen wächst das weltweite Volumen der Schattenbanken rasant. Fachleute vermuten, daß es in den vergangenen zehn Jahren von (umgerechnet) etwa 45 Billionen Euro auf nunmehr über 70 Billionen € stieg. Die Schulden des deutschen Staates, der Länder und Gemeinden – diese Zahl sei nur zum Vergleich der Größenordnung genannt – liegt aktuell bei etwa 2,3 Billionen Euro, also nur einem Dreißigstel der vorgenannten Summe!

Es ist mithin ein riesiges Schattenreich, das von nur der geringsten Krise befallen die weitere "Stabilität" (sofern man davon überhaupt sprechen mag) des weltweiten Finanzsystems umgehend gefährden würde. Und die Krisengefahr ist erheblich. Schließlich scheinen die Entscheider etlicher Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften bei ihrer Jagd nach etwas höheren Renditen als gemeinhin sichere Anlagemöglichkeiten versprechen, geradezu ihren Verstand ausgeschaltet zu haben. Sie kaufen praktisch alles, was ihnen von den "aufräumenden" Kreditinstituten angeboten wird. Der nächste "Knall" ist damit vorprogrammiert!


© Vertrauliche Mitteilungen

Auszug aus den wöchentlich erscheinenden Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage



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