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Dürfn´s denn des, Herr Minister?

16.06.2014  |  Christian Vartian
Tu Felix Austria! Weil man kein Verfahren zur Konkurserklärung eines Bundeslandes hat, annulliert man dessen Garantie. Böse Linke? Aber nein, Konservative mögen praktische Lösungen.

Wo wären wir denn auch, wenn eine weit entfernte Mittelmeerinsel namens Zypern Nummer eins beim Haircutten bliebe, das muss doch ein reiches Land besser können.

Und so geschah es: Für nachrangige Anleihen der Hypo Alpe Adria Bank wurde per Sondergesetz die vorher gültige Sovereign Garantie des Landes Kärnten ausgehebelt. Sonst war es wie auf Zypern: Enteignung von Gläubigern ohne Konkursverfahren des Schuldners. Mit dem Herausnehmen des Garantors hat Österreich jetzt aber die Führung im Haircutwettlauf ergattert, das gab es auf Zypern nicht.

Das alles mag noch nicht verwundern, jetzt aber kommt es: (Quelle: Kurier, Aussagen des ÖVP Justizministers:

...“Der Haftung des Landes Kärnten hätten die Anleger von Anfang an keinen Glauben schenken dürfen, argumentierte der Minister. Jeder größere Investor hätte wissen müssen, "eine 25-Milliarden-Euro-Haftung, die von einem Jahresbudget des Landes über 2 Milliarden getragen werden soll, die kann nicht funktionieren...“

Fast alle Staaten sind überschuldet. Hat sich AT-Justizminister Wolfgang Brandstetter überlegt bzw. mit IWF und anderen abgestimmt, was auf den Bondmärkten vor sich ginge, wenn seine jovial offen gebrachte (und eigentlich ja richtige) Forderung, dass sich jeder Gläubiger der öffentlichen Hand die Plausibilität derer Garantie-/ Verschuldungsrückzahlungsfähigkeit vorher anschauen soll, Schule machen würde?

Ist das Management nach der Wiener Volksliedmethode "Verkauft´s mei Haus, i fohr in Himmel" international abgestimmt? Hat man ihm das erlaubt?

Es soll niemand überrascht sein, es steht ja am Einfahrtschild: "Wien ist anders".

Auch nach dem "lustigen" Aktiencrash von 1929 war ja noch nicht ausreichend "Hetz" (Wienerisch für Spaß), der Ausfall der Österreichischen Bodencreditanstalt läutete die eigene Weltwirtschaftkrise ein 1931, das wurde dann der richtige "Spaß".

Der Unterschied zwischen Zypern und Österreich besteht zusätzlich noch zwischen Müssen (Zypern) und Wollen (Österreich). Österreich könnte Kärnten bailouten, es will nicht.
Aber nicht nur Österreicher haben Humor, auch das Britische Imperium ist nicht von Traurigkeit dieser Tage.

Da macht sich Janet Yellen Sorgen um die stark abflachende Immobilienerholung, welche die GANZE US-Erholung getragen hat und der US-Produktionspreisindex geht im Mai auf nunmehr unverhohlen deflatorischen -2%, im Irak machen die in Syrien mit den USA verbündeten ISIS wohl auch noch mit neuen US-Waffen der US-eingesetzten (Schiitischen) Regierung so viel Ärger, dass Ölquellen besetzt werden und der Iran den USA Hilfe anbietet und was machen die Gouverneure ihrer Majestät?:

Die RBNZ erhöht die Zinsen und der Kiwi (Neuseelanddollar) schnellt nach oben.

BoE Gouverneur Carney überrascht mit Ankündigung schneller Zinserhöhung.

Und da sagen alle, die USA hätten Probleme mit China und Russland während der wirkliche Humor hier keinen Übersetzer braucht. Brutaler den Amis rein fahren als die RBNZ und die BoE geht fast nicht.

Aber den USA stehen ja mit dem Iran und der Russischen Föderation jederzeit neue Verbündete zur Verfügung.

Nicht verschwiegen sei, was denn so geschehen kann, wenn Österreichischer und Britischer Humor zusammentreffen. Als die Barclays (mit Ex-Österreichischen Altfamilien im Hintergrund) Lehman Brothers übernehmen wollte, ohne dass Lehman Brothers in Insolvenz geht, verbot die Britische Finanzmarktaufsicht die für den Deal nötige Garantie einer Britischen Bank für eine ausländische. Auch die Intervention des US-Finanzministers Paulson änderte am NO der britischen Beamten nichts. Als Ergebnis kann man die Finanzkrise als Folge inkompatiblen Humors bezeichnen.

Nachdem auch Amerikaner ein höchst humorvolles Volk sind, dürfte wohl für die ausreichende Finanzierung der Schottischen Unabhängigkeitsbewegung gesorgt sein.

Es kann angesichts der weiter anhaltenden Ukraine-Krise aber auch alles ein taktisches Manöver des Westens sein, mit dem Ziel, die Russische Führung durch deren Totlachen über den Westen zu dezimieren…

Ansonsten beschloß man diese Woche durch eine wage Nachricht vom Streikende bei PGM Minen in Südafrika Palladium zu verbilligen und das steigende GBP sowie insbesondere wieder bessere Wachstumszahlen aus China (8,8%) stärkten ganz fundamental das Silber.

Unser Core (Palladium) vs. Satellite (Silber) Ansatz ist ja bekannt und da haben auch wir angesichts von 8,8% im Satellite vs. -2% im Core kräftig umgeschichtet.

Stand Vartian-Edelmetallindex: Au 44%, Ag 30%, Pd 16%, Pt 10%.

S&P 500 resistance levels bei 1950 und 1975 ; support levels bei 1925, 1900, und 1875


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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