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Nein, auch diese Rallye im Gold hat keinen Bestand!

19.06.2014  |  Philip Hopf
Im verzweifelten Versuch, den aktuellen Anstieg der Edelmetallpreise zu erklären, schießen sich die Medien und Goldgurus nun auf den Irak-Konflikt ein. Der Aktionär schreibt hierzu: "Vor allem die neue Sorge um eine Eskalation der Gewalt im Irak hat dem Goldpreis wieder neuen Rückenwind verschafft". Minen-Milliardär Eric Sprott sieht nun zum x-ten Mal die kommende finale Rallye im Goldmarkt auf uns zurollen. "Gold ist unheimlich knapp, China und Indien kaufen den Markt leer!" und "Höchstwahrscheinlich stehen die USA kurz davor, kein Gold mehr zu haben, um den Markt zu versorgen", erklärte er in Der Aktionär.

In Anbetracht seines großen Erfolgs mit dem SPDR Gold Trust, lässt es sich für Ihn sicherlich leicht verschmerzen, dass seine Prognosegenauigkeit über die Entwicklung des Goldpreises in ihrem Versagen dicht dem Auftritt der portugiesischen Nationalmannschaft folgt. Mit seiner Aussage von einer finalen Rallye, die im Übrigen nicht nur er trifft, zeigen diese Fundamentalisten weiter ihre fehlende Kompetenz im Erkennen von übergeordneten Kursbewegungen. Was sollte denn nach der finalen Rallye am Markt eintreten? Etwa der Stillstand auf einem Fantasiekursniveau von 10,000 $ die Unze? Oder wird dann endlich auch hier die Erkenntnis eintreten, dass Märkte keine Einbahnstraßen sind?

Ich frage Sie als Leser, wie oft Sie in den letzten 3 Jahren davon gehört haben, dass es eine extreme Knappheit am Gold und Silbermarkt gibt und dass die Edelmetalle von Indien und Chinas Zentralbanken leergekauft werden und deshalb der Preis laut Gesetz von Angebot und Nachfrage steigen muss. Quasi in Dauerschleife, beschallen uns die Edelmetall-Gurus nun seit Jahren und absolut nichts ist in die prognostizierte Richtung gelaufen. Dutzendweise könnte ich Ihnen wieder das fundamentale Kauderwelsch der Permabullen rezitieren, doch am Ende müssen wir uns alle als Anleger, Investoren und Trader nur an einer Maxime messen: Wie haben sich die Metalle in dieser Zeit entwickelt und wie habe ich selbst davon profitiert.

Die Antwort ist uns allen bekannt. Wir befinden uns seit über 3 Jahren in einer Korrektur und jede kleine Gegenbewegung, die jetzige inbegriffen, wird dazu genutzt, in marktschreierischer Manier die nächste gigantische Gold-Rallye anzukündigen. Es ist jedes Mal das Gleiche, nur die Medienereignisse, die als Gründe benannt werden, ändern sich von Zeit zu Zeit. Es ist die Aufgabe des Anlegers sich dem Medienrauschen gänzlich zu entziehen und sich rein auf den Kurs zu konzentrieren.

Haben Sie die Berichterstattung der Medien in den vergangenen Monaten verfolgt? Als erstes wurde der Krim-Konflikt als “Grund“ angeführt, welcher die Edelmetalle in den Rallyemodus befördern sollte. Wir warnten auf Goldseiten und in unseren kostenlosen täglichen Updates davor, auf die Fundamentalmärchen hereinzufallen und den Markt besser zu shorten. Der Konflikt in der Ukraine wurde immer brutaler und doch fiel Gold, wie von uns korrekt eingeschätzt , in seiner dritten Welle und verkaufte weiter ab. Dann gab es eine kurze Gegenbewegung zur indischen Präsidentschaftswahl und schon kamen die Artikel, dass wir nun durch verringerte Steuern am indischen Goldmarkt eine starke Rallye erwarten dürften. Dazu schrieb ich bereits ausführlich und warnte wiederum, dass es Zeit zum Shorten sei, da die indische Wahl keinerlei Effekt auf den Preis haben würde.

Und weiter ging der Abverkauf. Es ist schon tragisch wenn sie überlegen, wie viele Anleger fast blind durch die Märkte taumeln, während ihnen von den Goldgurus gleichzeitig suggeriert wird, die Analyse sei korrekt, aber der Markt hat sich aufgrund eines unvorhersehbaren Fundamentalereignisses in seiner Richtung umentschieden. Der Anleger sieht sein Handeln dann nicht als falsch, sondern nur als Pechsträhne an und wiederholt so seine Fehlermuster ohne Korrekturen in der Analyse vorzunehmen.

Gold ist nun mal fundamental nicht prognostizierbar! Wer das nicht begreifen will, wird dauerhaft auf der auf der Verliererseite stehen. Ich habe dazu ausführlich im Artikel geschrieben.

Solange wir uns noch in der korrektiven Endphase der Metalle befinden, kann, wenn überhaupt, ein Medienereignis nur sehr kurz einen Einfluss auf die Kurse haben, jedoch nie das vorgegebene Wellenmuster beeinflussen oder drehen. Ich möchte zur Einschätzung dieser Woche direkt aus unserem kostenlosen Weekend-Update zitieren:

“Wurden wir noch in den letzten Wochen von gähnender Langeweile gepeinigt, kehrte in der letzten Woche das Leben zurück in den Goldmarkt. Mit Schlusskurs Freitag konnten die Bullen sich knapp über unseren ursprünglichen Zielbereich bei 1275 $, für eine Gegenbewegung, ausgehend vom Bereich 1212 $- 1240 $, absetzen. Wir hatten bereits in vergangenen Updates darauf hingewiesen, dass wir mit dem Low bei 1240 $ diesen Bereich bereits abgeschlossen haben könnten. Setzt sich Gold nun in der kommende Woche weiter über 1275 $ ab, steht ein Abschluss dieses Zielbereichs fest.

Nun stellt sich die Frage, ob damit Welle 3 komplett abgeschlossen ist, oder ob im Anschluss Welle 5 von 3 noch aussteht? Diese könnte uns bis circa 1190 $ bringen. Von dort wäre zunächst in jedem Fall mit einer größeren Gegenbewegung zu rechnen. Können die Bullen in der nächsten Woche weitere Luft aufbringen, so stehen die Vorzeichen auf ein Erreichen des Bereichs 1300 $, bei 40%.




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