US Notenbank erfüllt Erwartungen - Reaktionen gemischt
19.06.2014 | Folker Hellmeyer
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Die Federal Reserve war gestern der tonangebende Faktor an den Märkten. Die Erwartungen wurden auch erfüllt. Es gab erwartungsgemäß sowohl bei den Wertpapierkäufen keine Überraschung (-10 Mrd. Dollar im Juni auch nunmehr 35 Mrd. Dollar) wie auch bei den Zinsen (Fed Funds 0,00-0,25 Prozent bestätigt) keine Ausreißer. Die bisherige Politik wurde in vollem Umfang für die nächsten Monate bestätigt.
Die Nebengeräusche lieferten aber interessante Elemente. Trotz der weiter positiv laufenden Konjunktur, die im zweiten Quartal einen Dämpfer erlitten hat, musste die FED ihre Wachstumsprognose herab setzen. Die hohen Erwartungen von 2,8-3,0 Prozent sind nun auf 2,1-2,3 Prozent revidiert worden. Die Berufsoptimisten der FED revidieren seit dem großen Knall in 2008 regelmäßig die Wachstumsaussichten nach ambitionierten Prognosen.
Die FED wollte in ihrem Statement auf keinen Fall dafür sorgen, dass die inzwischen hoch gelaufenen Preise für Anleihen und Aktien aufgrund ihrer Aussagen unter Verkaufsdruck geraten. Deshalb wurden die Formulierungen sehr vorsichtig gewählt. Die Ankündigungen einer Zinswende beschränken sich daher auf wenige Hinweise. Mitte 2015 sollen die Zinsen wieder anfangen zu steigen. Der besser als vermutete Arbeitsmarkt und die sich langsam erholenden Verbraucherpreise setzten die FED unter Handlungsdruck.
Die Frage, die hinter der weiteren Politik steht ist auch, welche Zinsen sich die Staaten überhaupt leisten können. Schließlich sind die Schuldenstände seit der Subprimekrise in fast allen Industrieländern deutlich geklettert.
Die Aktien- und Anleihemärkte reagierten global positiv auf die Nachrichten. Risikoaktiva ist in dem Umfeld der niedrigen Zinsen weiter die einzige Möglichkeit halbwegs auskömmliche Renditen zu erzielen. Die Wechselkurse zeigten sich in der Folge unbeeindruckt. Ein Zeichen dafür, dass die Erwartungen an die FED bereits eingepreist sind und keine au0ßergewöhnlichen Aspekte außerhalb des Erwartungshorizonts verkündet wurden.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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