Politische Lage bleibt angespannt
23.06.2014 | Folker Hellmeyer
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Die geopolitische Lage bleibt unverändert angespannt. Tendenziell nimmt das Risiko eines größeren politischen Unfalls derzeit zu.
Das gilt für die Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland um die geostrategisch bedeutende Ukraine. Es wird deutlich, dass die USA und nachgeordnet der "Westen" politischen Anspruch auf die Ukraine erheben (Brezsinski Doktrin).
Damit wird auch deutlich, dass eine Diskriminierung der russlandfreundlichen Bevölkerungsteile opportun ist. Anders lässt sich die Toleranz der militärischen Aktionen gegen zivile Ziele in der Ostukraine sowohl politisch als auch medial nicht erklären.
Die Asymmetrie der westlichen Forderungen und Drohungen gegenüber der russlandfreundlichen Regierung Janukowitsch und dem aktuell willfährigen Verhalten gegenüber der Übergangsregierung Jazenjuk, die mit höchst diskriminierenden Äußerungen gegen Teile der eigenen Bevölkerung reüssiert, wirft Fragen über westliche Werte auf.
Wir sind gespannt, welche Kosten diese westliche Intervention für den EU-Steuerzahler und die Weltgemeinschaft mit sich bringt. Schlussendlich geht es um ein Land, das weder der EU noch der Nato angehört und im höchsten Maße korrupt ist.
Die Situation im Nahen Osten spitzt sich nahezu an allen Fronten zu. Isis ist weiter auf dem Vormarsch. Die Grenzen zu Syrien und Jordanien sind laut letzten Meldungen für diese Gruppe durchlässig.
Ergo ergeben sich für die globale Realwirtschaft als auch für die Finanzmärkte von dieser Seite Risikopotentiale.
Am Freitag setzte Italien positive Akzente. Unerwartet legten die Auftragseingänge der Industrie von März auf April um +3,8% nach zuvor +1,4% zu. Im Jahresvergleich stellte sich ein Anstieg um 6,3% nach zuvor 3,1% in der nicht saisonal bereinigten Fassung ein.
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Die Eurozone lieferte in der Leistungsbilanz einen Aktivsaldo in Höhe von +18,7 Mrd. Euro ab. Der Vormonatswert wurde von +18,8 auf +21,6 Mrd. Euro revidiert.
Der Blick auf die Entwicklung seit Ausbruch der Krise belegt eindrucksvoll die Wiedergewinnung der Konkurrenzfähigkeit der Reformländer an den internationalen Märkten.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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