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Edelmetallprognose: 2. Halbjahr 2014

01.07.2014  |  Sonia Hellwig
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Auch die anfänglich zögerliche Investorennachfrage hat Fahrt aufgenommen, so dass der von ABSA eingeführte südafrikanische Palladium ETF derzeit über 412.000 Unzen hält. Begründet wird das erhöhte Interesse der Investoren insbesondere durch den positiven Ausblick für den industriellen Bedarf an Palladium.

Da es noch einige Monate dauern kann, bis die Minenarbeiten in Südafrika wieder auf gewohntem Niveau laufen, sollte Palladium in H2 weiterhin Rückenwind erhalten und positiv durch die industrielle Nachfrage gestützt werden. Somit setzten wir unsere Prognose für das zweite Halbjahr hoch auf eine Handelsspanne von 750 $/oz - 950 $/oz (Ø 850 $/oz).


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Rhodium hat sich im 1. Halbjahr 2014 nur relativ moderat bewegt. Unsere Prognose Anfang diesen Jahres hat diese Tendenz und die Preise sehr gut getroffen. Der Preis handelte auch dieses Mal in einer für Rhodium eher engen Bandbreite von 1.000 bis 1.200 $/oz. Der Kurs ist aber im Durchschnitt zum vorhergehenden Halbjahr um ca. 250 $/oz angestiegen. Dies ist zum einen auf den langen Streik in Südafrika zurückzuführen, der fast das gesamte erste Halbjahr andauerte und die Verbraucher in Bezug auf die physische Verfügbarkeit verunsicherte.

Zum anderen ist der gestiegene Durchschnittspreis auch durch die erhöhte Nachfrage zu erklären. Hier ist insbesondere die Automobilnachfrage in den USA und Asien zu erwähnen. Der Bedarf der chemischen Industrie und der Glasindustrie hat ebenfalls deutlich angezogen. Allerdings hat sich dieser Bedarf stark nach Asien verlagert und es gab hier im Vergleich zum letzten Jahr noch einmal deutliche Tendenzen, dass sich dies in der Zukunft fortsetzen wird. Hier sind insbesondere Länder wie China, Taiwan und Korea als große Abnehmer zu erwähnen.

Auch wenn Rhodium zu mehr als 90% Prozent aus Südafrika und Russland kommt, glauben wir bei diesem Metall nicht an einen physischen Engpass und somit auch nicht an eine große Preissteigerung. Es gab während des Streiks stets vereinzelte Verkäufe aus Südafrika und auch Russland bediente den Markt weiterhin auf regelmäßiger Basis. Investoren werden Rhodium aber sicherlich im Auge behalten und bei möglichen größeren Preisbewegungen versuchen mitzuspielen.

Der Preis ist insgesamt immer noch auf einem historisch betrachtet sehr niedrigem Niveau, was Fonds und Anleger versuchen werden auszunutzen. Allerdings hat man auch hier in der Vergangenheit gesehen, dass bei kleineren Rallys immer wieder verkauft worden ist, um Gewinne mitzunehmen. Trotz aller Vorsicht sehen wir Rhodium immer noch als relativ günstig bewertet und die Aussicht auf zumindest moderat festere Kurse ist durchaus gegeben. Für die nächsten 6 Monate erwarten wir Rhodium in einer Bandbreite 1.050 und 1.275 $/oz.

Ruthenium schaffte im 1. Halbjahr den "Turnaround" und hat sich von den schwachen Kursen Ende 2013 erholen können. Allerdings fand die Wiederbelebung nur in den ersten drei Monaten statt und von Anfang April bis Ende Juni hat sich der Preis so gut wie nicht mehr bewegt und ist seitwärts gelaufen. Wir waren in unserer Prognose für das erste Halbjahr etwas zu optimistisch, was die Rückkehr der elektronischen Datenspeicherindustrie in punkto Zukäufe betrifft.

Trotz sehr guter Nachfrage nach Festplatten werden momentan immer noch Bestände abgebaut, was die Zurückhaltung bei Käufen erklärt. Dies wird unseren Informationen zufolge noch einige Monate andauern und deshalb rechnen wir hier mit keiner großen Preisbewegung. Die chemische und elektrochemische Industrie haben keine nennenswerten Veränderungen zu verzeichnen und die Nachfrage aus diesem Sektor blieb stabil und sollte auch konstant bleiben.

Der Streik in Südafrika nahm keinen Einfluss auf Ruthenium, da die Minen hier wohl ausreichend Bestände besitzen. Es gibt nach wie vor einige Investoren, die Ruthenium in ihrem Portfolio halten. Diese werden bei Kursen um die 60 $/oz tendenziell wieder einsteigen, aber gleichzeitig kleinere Rallys zu Gewinnmitnahmen nutzen. Wir sehen Ruthenium weiterhin undramatisch und erwarten hier eine Preisspanne für das 2. Halbjahr von 60 - 80 $/oz.

Im Iridium gab es in den ersten sechs Monaten 2014 eine sehr analoge Preisbewegung zu Ruthenium, die von uns entsprechend ebenfalls sehr präzise in unserer vorherigen Prognose gesehen wurde. Der Tiefstpreis war Anfang des Jahres erreicht. Dann gab es eine kräftige Aufwärtsbewegung in den Monaten Januar, Februar und März. Dies wurde begründet in einem 4-Jahrestiefstpreis, auf den verschiedene Industrien mit sehr guter Nachfrage reagierten. Die größten Abnehmer waren in 2014 bisher die Autozulieferer (Zündkerzen) und die elektrochemische Industrie.

Größere Zukäufe aus der Halbleiterindustrie für die Herstellung von Tiegeln gab es bisher nicht, da sich dieser Bereich erst im 2. Halbjahr 2013 von Beständen getrennt hatte. Im 2. Quartal hat sich die Rally nicht fortgesetzt und der Preis ist mit 40 $/oz nur noch verhältnismäßig leicht angestiegen. Der Durchschnittspreis lag bei ca. 530 $/oz und vom Jahrestiefstkurs Anfang Januar von 400 $/oz konnten wir sogar eine Steigerung von 50% bis auf 600$/oz sehen, was bei weitem die stärkste Bewegung aller Edelmetalle gewesen ist.

Obwohl die Verfügbarkeit vergleichsweise gering ist und der Preis sich schon sehr stark bewegt hat, sehen wir für das zweite Halbjahr 2014 eine geringere Preisbewegung als im ersten Halbjahr. Bedingt durch anhaltend guten und gleichbleibenden Bedarf sollte sich Iridium in den nächsten sechs Monaten zwischen 575 $/oz und 675 $/oz bewegen.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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