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EZB legt nicht nach - Technische Ausführungen überwiegen - US-Dollar legt zu

04.07.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3602 (07.45 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3597 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.00. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.80. EUR-CHF oszilliert bei 1.2150.

Die EZB entpuppte sich gestern als Luftnummer. Die Zinsen bleiben weiter niedrig, die Prognosen hinsichtlich Wachstum und Preisentwicklungen ebenfalls und die Vorbereitungen zum Ankauf von Wertpapieren wurden weiter vorangetrieben. Man hält sich weiter sämtliche Optionen offen, um ein Abrutschen in Richtung Deflation zu verhindern. Viel Technik, wenig Bedeutungsvolles kann unter dem Strich konstatiert werden.

Bewegung kam trotzdem in den Markt. Der Daten-Donnerstag enttäuschte trotzdem nicht, denn aus den USA kamen Zahlen, die außerhalb der Erwartungen lagen und so neue Erwartungen entfachten.

Einen leichten Rücksetzer musste der ISM Index für den nicht-verarbeitenden Sektor verkraften. Der Wert sank auf 56,0 von 56,3 Punkten. Die Dienstleister haben sich auf einem erhöhten Index-Niveau festgesetzt. Die Marktteilnehmer hatten einen unveränderten Wert prognostiziert. Positiv herausstechen konnte das Neugeschäft, das so stark ausfiel wie seit Anfang 2011 nicht mehr und der Jobaufbau, der den stärksten Wert seit Januar dieses Jahres verbuchen konnte.

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Entgegen den Prognosen aber nicht überraschend zeigt der Job Markt sein freundliches Gesicht. Ein positiver Arbeitsmarktbericht zeigt, dass die Konjunktur trotz des Einbruchs im ersten Quartal unbeeindruckt weiter an Stärke zulegt. Entgegen den vorsichtigen Prognosen, die einen konstanten Wert um 210.000 neue Jobs vorhersagten, wurde ein deutlich positiveres Ergebnis von 288.000 neu geschaffenen Stellen veröffentlicht. Die Vormonatsrevision aus April und Mai brachte ein stolzes Plus von 29.000 zusätzlichen Jobs. Damit lagen in den vergangenen Monaten die neu geschaffenen Stellen kontinuierlich über 200.000 pro Monat, was es seit dem Technologieboom Ende der 1990´ger nicht gegeben hat.

Die Arbeitslosenrate fiel daraufhin von 6,3 Prozent auf nur noch 6,1 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit 6 Jahren. Die Partizipationsrate, die abbildet, wie viele Bürger sich um einen Job bemühen oder in einem Arbeitsverhältnis sind, blieb unverändert bei niedrigen 62,8 Prozent. Die Zahl der neu registrierten Arbeitslosen lag in der vergangenen Woche bei 315.000 Personen - dieser Trend auf moderatem Niveau setzt sich fort.

Die Zahl der Bürger, die die Jobsuche aufgegeben haben oder zwangsweise in Teilzeit arbeiten, fiel auf 12,1 Prozent und damit auf den niedrigsten Wert seit Oktober 2008. Langzeitarbeitslose gibt es derzeit so wenige wie seit Anfang 2009 nicht mehr.

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Das US-Außenhandelsdefizit lag im Mai bei -44,4 Mrd. US-Dollar. Der Rückgang gegenüber dem Vormonat, wo das größte Defizit seit Mitte 2012 verbucht wurde, lag hauptsächlich an gesteigerten Ausfuhren, die ein Rekordniveau erreichten (+1 Prozent auf 195,5 Mrd. Dollar). Importe fielen dagegen um 0,3 Prozent auf knapp 240 Mrd. Dollar. Hier machen sich besonders die niedrigeren Energieimporte bemerkbar, da die Amerikaner durch neue Fördertechniken größere Teile ihres Eigenbedarfs aus heimischen Ressourcen decken. Diese Besonderheit ausgeklammert, steigen auch die Importe auf ein Rekordhoch im Mai. Die starke Inlandsnachfrage ist ein weiterer Indikator für eine gute zweite Jahreshälfte.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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