Gold & Silber vs. Petro-Dollar-Gefahren
08.07.2014 | David Morgan
Es folgt ein Interview mit David Smith, der für David Morgan von Silver-Investor.com arbeitet. Das Interview wurde von Jim Goddard von HoweStreet.com Radio geführt, und von David Morgan auf www.gold-eagle.com gepostet.
Jim Goddard: Zu Gast ist heute David Smith, leitender Analyst für den Morgan Report, den man online unter Silver-Investor.com finden kann. Herzlich willkommen in unserer Sendung, David.
David Smith: Schön, wieder hier zu sein.
Jim Goddard: Gold und Silber gegen die Petro-Dollar-Gefahren: Könnten Sie uns sagen, was Sie darunter verstehen und warum sich Anleger darüber Gedanken machen sollten?
David Smith: Petro-Dollar ist eine Bezeichnung für jene US-Dollars, die die verschiedenen Länder beim Kauf von Erdöl oder anderen Gütern benutzen. Wegen seiner so hohen Verbreitung wurde er dann Weltwährungsreserve genannt - aber jetzt beginnt sich sein Status zu verändern.
Diese Entwicklung gibt es schon seit einigen Jahren, sie beschleunigen sich aber mit den Vereinbarungen, die die Russen und die Chinesen für einen gegenseitigen Erdgasvertrag unterzeichnet haben. Diese Geschäfte werden in Zukunft sehr umfangreich sein, und sie werden nicht mehr im Petro-Dollar beglichen.
Für die Vereinigten Staaten ist das insoweit von Bedeutung, dass wir davon abhängig sind, fast unbegrenzte Dollarmengen zu drucken und diese außerhalb des Landes in Umlauf zu bringen, so dass wir unsere Inflation exportieren können; es ermöglicht uns zudem, eine Menge Produkte mit zu geringeren Kosten einkaufen, als es sonst der Fall wäre.
Falls der Petro-Dollar - und den definieren wir zu diesem Zweck als einen Dollar, der außerhalb unseres Landes zirkuliert - jetzt zunehmend in Frage gestellt wird - d.h. wie häufig er in Zukunft genutzt wird - dann ändert sich damit auch unsere Gesamtrechnung.
Heute Morgen kam mir dann der Gedanke, dass all das nicht nur auf unser Land zutrifft, sondern auch auf alle “dollarisierten" Länder. Einige Länder in Südamerika nutzen tatsächlich den US-Dollar, andere Länder - wie z.B. Argentinien mit eigenen Währungen wie den Peso, haben hingegen große Mengen Dollars akkumuliert. Argentinien hat zum Beispiel die größten Dollarbestände der Welt.
Wenn der Wert des Dollar sehr deutlich sinken würde, wären alle möglichen unerwarteten und unbeabsichtigten Konsequenzen denkbar - und das nicht nur in den USA.
Jim Goddard: Welche Konsequenzen könnte das für Argentinien und andere Länder haben?
David Smith: Es würde sicherlich die Inflation steigen lassen. Der Vertrauenswürdigkeit der Geldeinheit an sich würde allgemein viel mehr in Frage gestellt werden. Denkt man an all die Schulden, die wir in den letzten Jahren angehäuft haben, dann ist es doch in erster Linie das Vertrauen, dass eine Währung stabil hält.
Wenn die Leute das Vertrauen verlieren, dann wollen sie vielleicht etwas anderes haben. Die Rettungsboote werden dann ziemlich überfüllt sein. Wenn das passiert, bleiben nicht mehr viele Optionen. Die nächsten Rettungsboote werden sind dann noch die historischen - Gold und Silber.
Man denke auch an die gewaltigen Gold- und Silberströme, die in die Hände privater Halter fließen und auch an die Zuflüsse zu öffentlichen Institutionen, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten; viele sehen auch darin einen Hinweis, dass es nicht gut um den Petro-Dollar steht - neben allen anderen Dingen, die wir schon besprochen hatten.
Diese Leute wissen, dass Gold und Silber ihnen eine Absicherungs- und Versicherungsoption zu bieten haben. Es ist eine ziemlich gutes Konzept, einen Teil seines Vermögens auf die Seite zu schaffen, um es auf diese Weise erhalten zu wollen.
Jim Goddard: In den letzten Wochen stieg der Kanadische Dollar um ein paar Cents gegenüber dem US-Dollar. Interessant ist auch, was mit dem Britischen Pfund über die letzten sechs Monate geschehen ist. Es ist von 1,50 $ auf in den Bereich von 1,80 $ gestiegen.
David Smith: An den Währungsmärkten gab es allgemein viel Bewegung. Interessant ist dabei auch, wie die Wahlen in Großbritannien und verschiedenen europäischen Ländern ausgegangen sind. Es herrscht Unbehagen, das sich auch immer deutlicher zeigt - Unbehagen dahingehend, wie aktuell Staatsschulden angehäuft werden.
Das frisst das Vertrauen an; deswegen habe ich den Eindruck, dass sich die Edelmetallmärkte jetzt in eine Position bringen, von wo aus wir noch Kursfeuerwerke sehen werden - obwohl sie jetzt noch sehr ruhig sind und seitwärts laufen.
Es ist nicht wirklich vorhersagbar, aber wir werden sicherlich stärkere Volatilität bekommen - wahrscheinlich noch vor Sommerende; viele warten mit Positionierungen nach auf die Zeit nach dem Labor Day [1. Montag im September in USA und Kanada, Anm. d. Red.]. Aber was, wenn sich herausstellt, dass es schon davor losgeht?
Jim Goddard: In Indien wurde ein unternehmensfreundlichen Premierminister gewählt, könnten die Restriktionen beim Gold somit wieder aufgehoben werden?
David Smith: Es ist möglich, dass die aktuelle Besteuerung aufgehoben wird, oder zumindest gesenkt wird. Ganz gleich, was passieren wird: Die Gold- und Silberflüsse nach Indien werden nicht abreißen.
Jim Goddard: Zu Gast ist heute David Smith, leitender Analyst für den Morgan Report, den man online unter Silver-Investor.com finden kann. Herzlich willkommen in unserer Sendung, David.
David Smith: Schön, wieder hier zu sein.
Jim Goddard: Gold und Silber gegen die Petro-Dollar-Gefahren: Könnten Sie uns sagen, was Sie darunter verstehen und warum sich Anleger darüber Gedanken machen sollten?
David Smith: Petro-Dollar ist eine Bezeichnung für jene US-Dollars, die die verschiedenen Länder beim Kauf von Erdöl oder anderen Gütern benutzen. Wegen seiner so hohen Verbreitung wurde er dann Weltwährungsreserve genannt - aber jetzt beginnt sich sein Status zu verändern.
Diese Entwicklung gibt es schon seit einigen Jahren, sie beschleunigen sich aber mit den Vereinbarungen, die die Russen und die Chinesen für einen gegenseitigen Erdgasvertrag unterzeichnet haben. Diese Geschäfte werden in Zukunft sehr umfangreich sein, und sie werden nicht mehr im Petro-Dollar beglichen.
Für die Vereinigten Staaten ist das insoweit von Bedeutung, dass wir davon abhängig sind, fast unbegrenzte Dollarmengen zu drucken und diese außerhalb des Landes in Umlauf zu bringen, so dass wir unsere Inflation exportieren können; es ermöglicht uns zudem, eine Menge Produkte mit zu geringeren Kosten einkaufen, als es sonst der Fall wäre.
Falls der Petro-Dollar - und den definieren wir zu diesem Zweck als einen Dollar, der außerhalb unseres Landes zirkuliert - jetzt zunehmend in Frage gestellt wird - d.h. wie häufig er in Zukunft genutzt wird - dann ändert sich damit auch unsere Gesamtrechnung.
Heute Morgen kam mir dann der Gedanke, dass all das nicht nur auf unser Land zutrifft, sondern auch auf alle “dollarisierten" Länder. Einige Länder in Südamerika nutzen tatsächlich den US-Dollar, andere Länder - wie z.B. Argentinien mit eigenen Währungen wie den Peso, haben hingegen große Mengen Dollars akkumuliert. Argentinien hat zum Beispiel die größten Dollarbestände der Welt.
Wenn der Wert des Dollar sehr deutlich sinken würde, wären alle möglichen unerwarteten und unbeabsichtigten Konsequenzen denkbar - und das nicht nur in den USA.
Jim Goddard: Welche Konsequenzen könnte das für Argentinien und andere Länder haben?
David Smith: Es würde sicherlich die Inflation steigen lassen. Der Vertrauenswürdigkeit der Geldeinheit an sich würde allgemein viel mehr in Frage gestellt werden. Denkt man an all die Schulden, die wir in den letzten Jahren angehäuft haben, dann ist es doch in erster Linie das Vertrauen, dass eine Währung stabil hält.
Wenn die Leute das Vertrauen verlieren, dann wollen sie vielleicht etwas anderes haben. Die Rettungsboote werden dann ziemlich überfüllt sein. Wenn das passiert, bleiben nicht mehr viele Optionen. Die nächsten Rettungsboote werden sind dann noch die historischen - Gold und Silber.
Man denke auch an die gewaltigen Gold- und Silberströme, die in die Hände privater Halter fließen und auch an die Zuflüsse zu öffentlichen Institutionen, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten; viele sehen auch darin einen Hinweis, dass es nicht gut um den Petro-Dollar steht - neben allen anderen Dingen, die wir schon besprochen hatten.
Diese Leute wissen, dass Gold und Silber ihnen eine Absicherungs- und Versicherungsoption zu bieten haben. Es ist eine ziemlich gutes Konzept, einen Teil seines Vermögens auf die Seite zu schaffen, um es auf diese Weise erhalten zu wollen.
Jim Goddard: In den letzten Wochen stieg der Kanadische Dollar um ein paar Cents gegenüber dem US-Dollar. Interessant ist auch, was mit dem Britischen Pfund über die letzten sechs Monate geschehen ist. Es ist von 1,50 $ auf in den Bereich von 1,80 $ gestiegen.
David Smith: An den Währungsmärkten gab es allgemein viel Bewegung. Interessant ist dabei auch, wie die Wahlen in Großbritannien und verschiedenen europäischen Ländern ausgegangen sind. Es herrscht Unbehagen, das sich auch immer deutlicher zeigt - Unbehagen dahingehend, wie aktuell Staatsschulden angehäuft werden.
Das frisst das Vertrauen an; deswegen habe ich den Eindruck, dass sich die Edelmetallmärkte jetzt in eine Position bringen, von wo aus wir noch Kursfeuerwerke sehen werden - obwohl sie jetzt noch sehr ruhig sind und seitwärts laufen.
Es ist nicht wirklich vorhersagbar, aber wir werden sicherlich stärkere Volatilität bekommen - wahrscheinlich noch vor Sommerende; viele warten mit Positionierungen nach auf die Zeit nach dem Labor Day [1. Montag im September in USA und Kanada, Anm. d. Red.]. Aber was, wenn sich herausstellt, dass es schon davor losgeht?
Jim Goddard: In Indien wurde ein unternehmensfreundlichen Premierminister gewählt, könnten die Restriktionen beim Gold somit wieder aufgehoben werden?
David Smith: Es ist möglich, dass die aktuelle Besteuerung aufgehoben wird, oder zumindest gesenkt wird. Ganz gleich, was passieren wird: Die Gold- und Silberflüsse nach Indien werden nicht abreißen.