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Gold & Silber vs. Petro-Dollar-Gefahren

08.07.2014  |  David Morgan
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Es würde auch die Importsituation wieder transparenter machen. Auf jeden Fall ist Narendra Modi ist Kapitalist und Befürworter freier Märkte, zumindest viel mehr als seine Vorgänger, und man erhofft sich viel von ihm. Die indischen Indizes reagieren ebenfalls günstig, also mal sehen, was noch passiert.

All das spricht einmal mehr für Aufwärtsbewegungen an den Gold- und Silbermärkten, und könnte dazu führen, dass Indien im weiteren Jahresverlauf wieder die Spitzenposition beim Goldverbrauch einnimmt.


Jim Goddard: Ist das Bankensystem der USA in einem soliden Zustand?

David Smith: Das ist wohl Definitionsfrage. Eine Menge der sogenannten Bad-Bank-Kredite wurden von der Fed eingezogen, und irgendwie sollen die später wieder ins System geschleust werden. Allerdings hat eine Reihe dieser Banken den Stresstest nicht bestanden, dem sie unterzogen wurden, um Aufschluss darüber zu bekommen, wie sie sich in einem Krisenfall halten würden.

Eine Sache scheinen aber viele Leute nicht zu erkennen: Sie denken, sie könnten einfach und problemlos auf ihr Geld zugreifen. In Wirklichkeit hat man uns alle möglichen legalen Hindernisse in den Weg gelegt, die plötzlich dann erst sichtbar werden, wenn Sorgen und Zweifel aufkommen - zum Beispiel, dass es bei einer Bank einen Bank Run geben könnte oder eine Finanzpanik ähnlich der von 2008.

Zu vertrauensselige Menschen sollten vielleicht mal einen Blick unter die Haube werfen, um es mal so auszudrücken, und auch darüber nachdenken, ob sie wirklich alles, was sie besitzen an einem Ort zu haben wollen, zu dem man dann keinen Zugang hat, wenn man wirklich muss.


Jim Goddard: Ich kenne viele Leute, die sich um einen “Zypern-Haircut“ Sorgen machen - also wenn Banker dann doch mal zugreifen und den Konteninhabern einen bestimmten Teil wegnehmen. Alles was eine gewisse Summe übersteigt, kann eingezogen werden. In Kanada und den USA gibt es Gesetze, die dem Staat erlauben, persönliche Goldbestände zu beschlagnahmen.

David Smith: Ja, die sogenannten Bail-Ins: Wenn Banken in die Schieflage geraten und sich von den eigenen Einlegern retten lassen, die sich sozusagen anbieten, einen Teil ihres Geldes abzutreten - obwohl all das überhaupt nichts mit anbieten und Freiwilligkeit zu tun hat. Das steht definitiv im Kleingedruckten des Bankenwesens. Es ist fast nicht zu glauben, dass es das geben kann - gibt es aber. Auch in fast allen anderen Ländern der Welt existiert das in irgendeiner Form im Bankerjargon.

Was mich aber stört - auch mit Blick auf die Ruhe bei den Edelmetallen - ist die Tatsache, dass die Inflation eigentlich schon drastisch steigt, insbesondere bei Nahrungsmitteln aber auch bei anderen Gütern und Dienstleistungen, die sich aber nicht in den annualisierten Monatsberichten der Fed niederschlagen.

Ich glaube, es war Michael Ballanger, der Inflation mit Zahnpasta verglichen hatte. Wenn sie erstmal aus der Tube ist, bekommt man sie nie wieder da rein. Die Fed möchte einen gewissen Grad an Inflation, sie möchte aber auch in der Lage sein, diese zu kontrollieren; die Fed ist tatsächlich der Meinung, sie könnte das. Doch wenn die Zahnpasta erstmal aus der Tube ist, lässt sie sich da nicht mehr zurückschieben. Ganz zu schweigen davon, dass man häufig überhaupt keine Entscheidungsgewalt, wohin sie geht.


Jim Goddard: Regierungen denken ja immer, sie könnten die Inflation kontrollieren; wer sich noch an die späten 70er Jahre erinnern kann, der weiß, dass Kanada Preis- und Lohnstopps einführte - die Preise ließen sich damit nicht kontrollieren, die Löhne wurden aber niedrig gehalten.

David Smith: Die Folge waren alle erdenklichen Formen von Spekulation. In den Vereinigten Staaten hatten wir ja dasselbe - Lohn- und Preisstopps - und die haben auch nicht richtig funktioniert. Eigentlich haben sie überhaupt nicht funktioniert; ich werde das nie vergessen - ich denke es war unter Präsident Ford - als man die Kampagne zur Inflationsbekämpfung mit diesen kleinen WIN-Ansteckern startete - was für “Whip Inflation Now“ [ungefähr: ‘Peitsch die Inflation zurück‘, Anm. d. Red.] stand. Als die kamen, war es einfach nur noch lächerlich - klar, wenn man nur noch sowas anzubieten hat, muss es schon schlimm sein.

Ja, ich denke, wir werden steigende Inflation bekommen. Ungefähr wie eine Treppe, die wir hoch steigen. Einige haben den Eindruck, dass wir uns nächstes Jahr um diese Zeit schon in einem ziemlich heftigen Schub befinden könnten. Das lässt sich jetzt noch nicht genau sagen, der Punkt ist aber: Edelmetallbestände werden davon profitieren, für den allgemeinen Aktienmarkt ist es nicht gut.


Jim Goddard: David, Cambridge House hält seine alljährliche Ressourcen-Konferenz, sie wird aber anders aussehen als die vom letzten Jahr.

David Smith: Sie wird dieses Jahr ein klein wenig anders ablaufen, ich freu mich darauf, dieses Wochenende hochzufahren. In der Vergangenheit war es hauptsächlich eine Konferenz zum Thema Rohstoffe und Ressourcen. Jetzt ist der Rohstoffbereich immer noch stark präsentiert, es werden aber auch Technologie- und High-Tech-Unternehmen vertreten sein und es wird Vorträge zur Vermögenssicherung durch Steuerstrategien, etc. geben.




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