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Optimismus schlägt um in Risikoaversion

18.07.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3558 (07.36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3521 im US- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 137.27. EUR-CHF oszilliert bei 1.2148.

Nachdem in den vergangenen Tagen viele weltweite Aktienindizes neue Rekordmarken markierten, legten die Börsen gestern den Rückwärtsgang ein. Nachdem schon die Risikoaversion durch die angekündigten Unternehmenssanktionen gegenüber Russland wieder Oberhand gewonnen hatte, verstärkten die Meldungen um den Flugzeugabsturz über der Ukraine die vorsichtige Haltung. Noch ist nicht klar, was überhaupt passiert ist. Fakt ist, dass eine Passagiermaschine, die die Krisenregion in der Ostukraine in 10.000 Metern überfliegen wollte abgestürzt ist. Die Vermutung eines Abschusses liegt nahe. Beide Lager bezichtigen sich gegenseitig einer kriminellen Handlung.

Die Sperrung des Luftraums ist ein wichtiger schneller Schritt, als zweiter Schritt muss eine echte Waffenruhe es internationalen Inspektoren ermöglichen diese Tragödie zu untersuchen. Aber auch die Fluggesellschaft muss sich hinterfragen, warum sie ihre Flugrouten nicht, wie andere es getan haben, verändert hat. Für ca. 300 Menschen kamen hier viele unglückliche Umstände zusammen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.

Auch von konjunktureller Seite kamen keine ermutigenden Nachrichten. Nachdem noch am Mittwoch die letzten Wachstumszahlen aus China für eine positive Überraschung sorgten, machte die Regierung in den nationalen Nachrichten klar, dass sie in der Zukunft mehr Wert auf Reformen statt auf Wachstum legt. Bisher galt 7,5 Prozent Wachstum als absolute Untergrenze. Diese wurde jetzt aufgeweicht und die Märkte auf weiter sinkende Wachstumszahlen eingestellt. Der Umbau der Volkswirtschaft weg von der Werkbank der Welt hin zu einem Hochtechnologieland mit starker Binnenkonjunktur wird kurzfristig Spuren in Form von niedrigerem Wachstum hinterlassen. Mittel- und langfristig ist es aber der richtige Weg für das Land, besonders da nun auch Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit an Wert hinzu gewinnen.

Aus den USA kamen gemischte Signale. Die Konjunktur läuft weiter gut. Die Hausmärkte senden dagegen schwächere Signale. Gestiegene Preise für Immobilien und teurere Kredite setzen den Hausmärkten zu.

Wieder in robuster Verfassung zeigte sich der Arbeitsmarkt in der vergangenen Woche. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fielen auf 302.000 von 305.000 in der Vorwoche.

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Schwächer präsentierten sich die Baubeginne in der Wohnungswirtschaft mit 893.000 Objekten. Das waren 9,3 weniger als im Vormonat. Dies ist der niedrigste Wert seit September 2013. Die Schätzungen lagen mit 1,02 Mio. Einheiten ein gutes Stück daneben. Auch die Baugenehmigungen zeigten sich in keiner allzu guten Verfassung mit 963.000 nach 1,005 Mio. Einheiten zuvor.

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Ein Ausrufezeichen setzte der Phily Fed Index. Der Index kletterte auf 23,9 Zähler nach 17,8 im Vormonat. Erwatet wurde dagegen ein Rückgang auf 16,0 Punkte. Besonders der Subindex "Neuaufträge" legte dratisch von 16,8 auf 34,2 zu.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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