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Steht der Gold- und Silbermarkt vor dem unmittelbaren Crash?

21.07.2014  |  Philip Hopf
Die letzte Woche im Goldmarkt war sehr ereignisreich. Den Fundamentalanalysten unter Ihnen muss es schwindelig geworden sein bei dem Versuch, herauszufinden, welches mediale Ereignis der Grund für den steilen Anstieg am Donnerstag war. Man hatte die freie Wahl, zwischen dem Konflikt der "moralischen Armee Israels" (Zitat Benjamin Netanyahu) und der Hamas oder der weiteren Eskalation in der Ukraine sowie dem tragischen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine.

Da kommt mir doch spontan eine Aussage Präsident Obamas in den Sinn: “Die Welt war noch nie ein sicherer Ort als heute.“

Vorletzte und letzte Woche schrieb ich vom sogenannten "Whipsaw" in den Edelmetallmärkten und hier haben wir ihn. Schnelle Anstiege, in Begleitung der nötigen bullischen Medienpropagada mit dem Hype, dass wir vor der nächsten gigantischen Rallye stehen. Viele Anleger gingen wieder zu früh in den Markt und wurden durch den Abverkauf Anfang der Woche gleich wieder ausgestoppt, nur um im Anschluss wieder rasch steigende Kurse zu erleben.

Das Szenario, welches ich schon Anfang des Jahres in folgendem Artikel beschrieb: www.goldseiten.de, führt den Anleger in unsicheres Terrain und lässt ihn sich in falscher Erwartung und Sicherheit wiegen. Da wir uns nun in einem Marktmuster bewegen, welches durch rasche Richtungswechsel dafür prädestiniert ist, den Anleger prinzipiell auf dem falschen Fuß zu erwischen, halte ich es aktuell für noch wichtiger, darauf aufmerksam zu machen, nicht den marktschreierischen Rufen der Permabullen zu folgen, welche einfach nach jeder missglückten Rallye die nächste Rallye ausrufen.

Erstaunlicherweise wird, ohne eine wirklich detaillierte Richtung vorzugeben, Woche für Woche ein mediales Ereignis nach dem anderen durch die Gassen getrieben, um zu erklären, warum wir nun zeitnah eine imminente Rallye erleben werden. Die Lernkurve dieser Autoren scheint einfach nicht ansteigen zu wollen.

Korrelation impliziert nun mal keine Kausalität. Das bedeutet, nur weil sich zwei Variablen gleichzeitig ereignen, heißt das nicht, dass das eine das andere verursacht.

Und trotzdem findet am Edelmetallmarkt diese falsche Kausalkette am häufigsten ihre Anwendung

Fühlen sie sich dabei nicht auch an den Spruch Albert Einsteins erinnert: "Die Definition von Wahnsinn ist es, immer wieder das gleiche zu tun und doch andere Ergebnisse zu erwarten."?

Wenn man ein Medienereignis verfolgt, welches nach seiner ersten Veröffentlichung den Goldmarkt “scheinbar“ steigen lässt, das gleiche Ereignis im weiteren Verlauf jedoch keinen Effekt mehr auf den Preis hat, Oder ihn sogar fallen sieht - sollte ein ehrlicher Analyst nicht zur Erkenntnis kommen, dass es zwar eine Korrelation zwischen beiden Ereignissen gab, jedoch weiterführend keine Kausalität? Die logische Schlussfolgerung müsste also sein, dass keine Kausalität (kein Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung) zwischen dem Medienereignis und der Bewegung im Goldmarkt besteht. Und doch lesen wir genau das Woche für Woche!

Man darf sich an dieser Stelle die Frage stellen, ob die Analysten diese sinnlose Lehre mangels besseren Wissens verkünden, oder ob sie es als Kleinanleger nicht besser wissen sollen?

Möglicherweise ist ein dauerhaft erfolgreicher Kleinanleger, welcher sich dadurch dem reinen “Arbeitszeit gegen Geldverdienst eintauschen“ etwas entzieht, gar nicht gewollt? Dies sei nur mal ein Denkanstoss.

Im Detail schrieb ich dazu bereits auf Goldseiten.

Kommen wir zum aktuellen Kursmuster. In meinem Artikel vom 10.07.14 stand bereits: "Worüber wir uns im momentanen Handelsumfeld am meisten sorgen, ist der Umstand, dass der Markt momentan an einem im englischen als Whipsaw bezeichneten Szenario arbeitet. Dies zeichnet sich zumeist durch einen Fehlausbruch in Trendrichtung aus, in diesem Fall Short, gefolgt von einem Anstieg, welcher die Bullen auf den Plan ruft und auch die letzten Bären aus ihrer Höhle lockt, nur um im Anschluss doppelt so hart zu korrigieren.

Dieses Szenario würde sich in Form des von uns skizzierten Dreiecks ausspielen, innerhalb dessen ein Abverkauf bis in den Bereich 1280 $-1260 $ möglich wäre, der Markt aber im Anschluss daran noch einmal einen Run Richtung 1350 $ hinlegt. Auch wenn sich dies nach einer großen Trading-Chance anhört, so sind solche Szenarien nahezu unberechenbar, da der Markt jederzeit implodieren kann.“




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