Positive Nachrichten aus der Eurozone ohne angemessene Diskontierung
29.07.2014 | Folker Hellmeyer
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Losgelöst von den internationalen Problemherden wartet Kontinentaleuropa mit positiven Nachrichten und Daten auf. Traktion an den Devisenmärkten hat diese Entwicklung jedoch nicht zur Folge gehabt. Die Bewertung an den Devisenmärkten bleibt politisch eingefärbt.
Begonnen bei dem um 9,3% höheren Nutzfahrzeugabsatz in der EU über die deutlich erhöhte Wachstumsprognose in Irland, eine genesende Bankia in Spanien, historisch niedrige Zinsen für die Finanzierung Spaniens und weiter sinkenden Renditen für Staatspapiere in Griechenland als Ausdruck zunehmender Entspannung kann die EU und können vor allen Dingen die Reformländer überzeugen.
Das Risiko, dass diese positive Tendenz mittel- und langfristig durch die geopolitische Konstellation konterkariert wird, ist jedoch nicht zu ignorieren.
Fakt ist, dass die Sanktionsspirale vom Westen weiterhin forciert wird und ein Ende nicht absehbar ist. Sollte Russland auf einen Sanktionsmodus gegen die EU einschwenken, wären massive Energieprobleme insbesondere in den östlichen und südlichen Ländern der EU mit nachhaltigen ökonomischen und gesellschaftspolitischen Konsequenzen die Folge.
Unverändert basieren die Verschärfungen der westlichen Maßnahmen zu großen Teilen auf Unterstellungen. Die bisher gelieferten Beweislagen bleiben "freundlich ausgedrückt" dünn.
Aus den USA erreichten uns negative Daten von dem Wohnimmobilienmarkt. Der Index anhängiger Hausverkäufe sank im Juni um 1,1% auf 102,7 Indexpunkte. Die Prognose lag bei +0,5%.
Damit stelte sich der erste Rückgang seit Februar ein. Diese Entwicklung passt zu den in jüngster Zeit zum Teil drastisch enttäuschenden Daten von der US-Wohnimmobilienfront.
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Auch bei der Preisentwicklung ergibt sich am US-Wohnimmobilienmarkt eine Abschwächungstendenz im Jahresvergleich. Der Black Night Home Price Index lieferte per Juni nur noch einen Anstieg im Jahresvergleich um 5,4% nach zuvor 5,9%. Das ist nicht prekär, aber es ist ein veritables Indiz.
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Der von Moody’s für die Weltwirtschaft wöchentlich erstellte "Business Confidence" Indikator ist im Sinkflug. Auch hier ist der Hintergrund die verschärfte geopolitische Lage.
Der wöchentliche Index knickte seit dem 11. Juli von 40,1 auf aktuell 30,5 Punkte ein. Manchmal ist Geopolitik eben teuer.
In dem Chart ist der trägere 4-Wochendurchschnitt abgebildet, der aktuell mit 34,7 Zählern auf dem niedrigsten Stand seit dem 20.6. oszilliert.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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