Währungsentwertung: Politik der größten Zerstörung
09.08.2014 | Steve Saville
“Lenin soll erklärt haben, dass der beste Weg zur Vernichtung des kapitalistischen Systems die Vernichtung der Währung sei. Durch fortgesetzte Inflation können Regierungen sich insgeheim und unbeachtet einen wesentlichen Teil des Vermögens ihrer Untertanen aneignen. Auf diese Weise konfiszieren sie nicht nur, sondern sie tun es auch willkürlich, und während viele arm werden, werden einige in der Tat reich.
Der Anblick dieser willkürlichen Verschiebung des Reichtums vernichtet nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen auf die Gerechtigkeit der bestehenden Verteilung des Reichtums. Diejenigen, denen das System über Verdienst und sogar über ihre Erwartung oder ihre Wünsche hinaus Gewinn bringt, werden "Kriegsgewinner" und sind der Bourgeoisie, die durch die Inflation arm geworden ist, nicht weniger verhasst als dem Proletariat.
Je mehr die Inflation wächst und je wilder der wahre Wert der Währung von Monat zu Monat schwankt, desto mehr geraten alle dauernden Beziehungen zwischen Schuldnern und Gläubigern, die die unterste Grundlage des Kapitalismus bilden, in Unordnung, bis sie fast ihre Bedeutung verlieren und die Reichtumsbildung zum Spiel und zur Lotterie wird.
Lenin war gewiss im Recht. Es gibt kein feineres und kein sicheres Mittel, die bestehenden Grundlagen der Gesellschaft umzustürzen als die Vernichtung der Währung. Dieser Vorgang stellt alle geheimen Kräfte der Wirtschaftsgesetze in den Dienst der Zerstörung, und zwar in einer Weise, die nicht einer unter Millionen richtig zu erkennen imstande ist."
Dieses Zitat passt wie die Faust aufs Auge. Es ist bestens geeignet, kurz und bündig zu beschreiben, warum Währungsentwertung, aus ökonomischer wie sozialer Sicht, eine zerstörerische Politik ist - und zwar so gut, dass dieses Zitat eigentlich Mises stammen könnte. Umso eigenartiger ist es, dass es von John Maynard Keynes stammt. **
Scheinbar verstand Keynes, wie problematisch eine Geldpolitik ist, die auf das Verderben (die Zerstörung) der Währung ausgelegt ist. Unter den heutigen Keynes-Anhängern lässt sich ein solches Verständnis leider überhaupt nicht mehr finden. Das, was in Keynes Arbeiten noch Sinn ergab, wurde von den heutigen Keynesianern zugunsten einer allumfassenden Beschäftigung mit dem Thema der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (aggregierte Nachfrage) aufgegeben.
Wenn man fälschlicherweise davon ausgeht, dass die Wirtschaft ein amorpher Haufen ist, der hauptsächlich den Veränderungen der “gesamtwirtschaftlichen Nachfrage" unterliegt, dann betrachtet man die Wirtschaft durch ein Zerrlinse und bekommt das Gegenteil der Wirklichkeit präsentiert. Wer durch eine solche Linse schaut, dem kann eine Währungsentwertungspolitik als gerechtfertigt erscheinen.
Eine der geläufigsten “Rechtfertigungen” lautet, dass Währungsentwertung die im Wirtschaftraum arbeitenden Exporteure wettbewerbsfähiger mache.
Das Problem dabei ist nur (und das hatten wir schon in zahlreichen Kommentaren erklärt), dass hier ausschließlich die Exporteure profitieren - und zwar auf KOSTEN der Konsumenten und Importeure. Unterm Strich lässt sich damit kein Vorteil für die Wirtschaft erreichen. Die Bevorteilten kommen zudem nur temporär in den Genuss dieses Vorteils. Und zwar aus folgendem Grund:
Für eine nachhaltige Reduzierung des Wertes einer Währung auf den Devisenmärkten wird relativ hohe Inflation benötigt. Diese führt zu steigenden Preisen in der Binnenwirtschaft, welche nicht nur den Vorteilen der Exporteure (entstanden durch Wechselkurse) entgegenwirken, sondern auch das allgemeine Preisgefüge so verzerren, dass die Gesamtwirtschaft ineffizienter arbeitet.
Im Zusammenhang mit diesem idiotischen Leitspruch “Wir müssen die Währung entwerten, um unsere Exporte wettbewerbsfähiger zu machen.“ steht dann auch das Kopfzerbrechen, wie den Handelsdefiziten umzugehen sei.
Der neo-keynesiansichen Orthodoxie zufolge, ist jeder Dollar, der aufgrund eines Handelsdefizits aus dem USA abfließt, ein Dollar weniger, der in der Binnenwirtschaft ausgegeben werden kann, was wiederum zu einer schwächeren Wirtschaft und höherer Arbeitslosigkeit führt. In Wirklichkeit kommt aber jeder Dollar, der aufgrund eines Handelsdefizits abfließt, wieder auf die eine oder andere Art in Form von Investitionen zurück. Deswegen hat das jährliche Handelsdefizit der USA, in Höhe von 500 Mrd. $ und mehr, auch kein Sinken des US-Geldangebots bewirkt.
Wie Joseph Salerno (ein guter Ökonom) in einem Artikel vom 17. Juli erklärt, investiert das Ausland diese Handelsdefizit-Dollars wieder in US-Aktien, Anleihen, Immobilien (z.B. Gebäude und Golfplätze) sowie Finanzmittler wie Banken und Investmentfonds. Durch Kreditvergabe oder Investitionen fließt ein größerer Teil dieser Dollars letztendlich zurück in US-Unternehmen. Diese Unternehmen geben die Dollars dann unter anderem für Löhne und den Ankauf realer Kapitalgüter (wie Roh- und Werkstoffe, Fabriken, Ausrüstung und Software) aus.
Der Anblick dieser willkürlichen Verschiebung des Reichtums vernichtet nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen auf die Gerechtigkeit der bestehenden Verteilung des Reichtums. Diejenigen, denen das System über Verdienst und sogar über ihre Erwartung oder ihre Wünsche hinaus Gewinn bringt, werden "Kriegsgewinner" und sind der Bourgeoisie, die durch die Inflation arm geworden ist, nicht weniger verhasst als dem Proletariat.
Je mehr die Inflation wächst und je wilder der wahre Wert der Währung von Monat zu Monat schwankt, desto mehr geraten alle dauernden Beziehungen zwischen Schuldnern und Gläubigern, die die unterste Grundlage des Kapitalismus bilden, in Unordnung, bis sie fast ihre Bedeutung verlieren und die Reichtumsbildung zum Spiel und zur Lotterie wird.
Lenin war gewiss im Recht. Es gibt kein feineres und kein sicheres Mittel, die bestehenden Grundlagen der Gesellschaft umzustürzen als die Vernichtung der Währung. Dieser Vorgang stellt alle geheimen Kräfte der Wirtschaftsgesetze in den Dienst der Zerstörung, und zwar in einer Weise, die nicht einer unter Millionen richtig zu erkennen imstande ist."
Dieses Zitat passt wie die Faust aufs Auge. Es ist bestens geeignet, kurz und bündig zu beschreiben, warum Währungsentwertung, aus ökonomischer wie sozialer Sicht, eine zerstörerische Politik ist - und zwar so gut, dass dieses Zitat eigentlich Mises stammen könnte. Umso eigenartiger ist es, dass es von John Maynard Keynes stammt. **
Scheinbar verstand Keynes, wie problematisch eine Geldpolitik ist, die auf das Verderben (die Zerstörung) der Währung ausgelegt ist. Unter den heutigen Keynes-Anhängern lässt sich ein solches Verständnis leider überhaupt nicht mehr finden. Das, was in Keynes Arbeiten noch Sinn ergab, wurde von den heutigen Keynesianern zugunsten einer allumfassenden Beschäftigung mit dem Thema der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (aggregierte Nachfrage) aufgegeben.
Wenn man fälschlicherweise davon ausgeht, dass die Wirtschaft ein amorpher Haufen ist, der hauptsächlich den Veränderungen der “gesamtwirtschaftlichen Nachfrage" unterliegt, dann betrachtet man die Wirtschaft durch ein Zerrlinse und bekommt das Gegenteil der Wirklichkeit präsentiert. Wer durch eine solche Linse schaut, dem kann eine Währungsentwertungspolitik als gerechtfertigt erscheinen.
Eine der geläufigsten “Rechtfertigungen” lautet, dass Währungsentwertung die im Wirtschaftraum arbeitenden Exporteure wettbewerbsfähiger mache.
Das Problem dabei ist nur (und das hatten wir schon in zahlreichen Kommentaren erklärt), dass hier ausschließlich die Exporteure profitieren - und zwar auf KOSTEN der Konsumenten und Importeure. Unterm Strich lässt sich damit kein Vorteil für die Wirtschaft erreichen. Die Bevorteilten kommen zudem nur temporär in den Genuss dieses Vorteils. Und zwar aus folgendem Grund:
Für eine nachhaltige Reduzierung des Wertes einer Währung auf den Devisenmärkten wird relativ hohe Inflation benötigt. Diese führt zu steigenden Preisen in der Binnenwirtschaft, welche nicht nur den Vorteilen der Exporteure (entstanden durch Wechselkurse) entgegenwirken, sondern auch das allgemeine Preisgefüge so verzerren, dass die Gesamtwirtschaft ineffizienter arbeitet.
Im Zusammenhang mit diesem idiotischen Leitspruch “Wir müssen die Währung entwerten, um unsere Exporte wettbewerbsfähiger zu machen.“ steht dann auch das Kopfzerbrechen, wie den Handelsdefiziten umzugehen sei.
Der neo-keynesiansichen Orthodoxie zufolge, ist jeder Dollar, der aufgrund eines Handelsdefizits aus dem USA abfließt, ein Dollar weniger, der in der Binnenwirtschaft ausgegeben werden kann, was wiederum zu einer schwächeren Wirtschaft und höherer Arbeitslosigkeit führt. In Wirklichkeit kommt aber jeder Dollar, der aufgrund eines Handelsdefizits abfließt, wieder auf die eine oder andere Art in Form von Investitionen zurück. Deswegen hat das jährliche Handelsdefizit der USA, in Höhe von 500 Mrd. $ und mehr, auch kein Sinken des US-Geldangebots bewirkt.
Wie Joseph Salerno (ein guter Ökonom) in einem Artikel vom 17. Juli erklärt, investiert das Ausland diese Handelsdefizit-Dollars wieder in US-Aktien, Anleihen, Immobilien (z.B. Gebäude und Golfplätze) sowie Finanzmittler wie Banken und Investmentfonds. Durch Kreditvergabe oder Investitionen fließt ein größerer Teil dieser Dollars letztendlich zurück in US-Unternehmen. Diese Unternehmen geben die Dollars dann unter anderem für Löhne und den Ankauf realer Kapitalgüter (wie Roh- und Werkstoffe, Fabriken, Ausrüstung und Software) aus.