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Keine Pause

02.02.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis verliert im gestrigen New Yorker Handel vorübergehend von 571 auf 563 $/oz, kann sich aber bis zum Handelsschluß wieder auf 569,50 $/oz erholen. Heute morgen notiert der Goldpreis im frühen Londoner Handel mit 571 $/oz um etwa 3 $/oz über dem Vortagesniveau. Bei einem gleichzeitig stabilen Dollar kann der Goldpreis auf Eurobasis auf neue Höchstkurse zulegen (aktueller Preis 15.230 Euro/kg, Freitag 15.029 Euro/kg). Die Gold- und Silberminenaktien zeigten zum Handelsbeginn in New York vorübergehend heftige Gewinnmitnahmen, konnten sich jedoch zum Börsenschluß wieder deutlich erholen und behaupten damit ihre in den letzten Tagen aufgebaute relative Stärke zum Goldpreis. Insgesamt bleibt das Umfeld positiv, so daß noch im Verlauf des 1. Halbjahres 2006 mit einer Fortsetzung der Goldhausse in Richtung des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz gerechnet werden darf. Mit der ansteigenden Nervosität, die an der zunehmend volatileren Entwicklung abzulesen ist, bleibt die Gefahr vorübergehender heftiger Rückschläge jedoch bestehen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich aufgemacht hat, die 10,00 $/oz- Marke zu knacken (aktueller Preis 9,86 $/oz, Freitag 9,80 $/oz). Platin kann die Gewinne über der 1.000 $/oz-Marke ausbauen (aktueller Preis 1.072 $/oz, Freitag 1.070 $/oz). Palladium zeigt sich stark und kann die Gewinne ebenfalls ausbauen (aktueller Preis 291 $/oz, Freitag 289 $/oz). Die Basismetalle setzen ihre Rekordfahrt fort. Kupfer, Aluminium, Zink und Blei erreichen mit Anstiegen von teilweise über 3% neue Höchststände.

Mit einem Goldpreis über der 500 $/oz-Marke und der aktuellen Stärke der Goldminenaktien bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 470 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index kann sich von deutlichen Einbrüchen im Tagesverlauf erholen und schließt mit einem Verlust von 0,2% oder 0,3 Punkten bei 153,9 Punkten. Bei den Standardwerten gewinnen Iamgold 3,1% und Meridian 0,5%. Barrick fällt 1,5% zurück. Bei den kleineren Werten ziehen Apollo 14,7%, River 9,6%, Gammon Lake 4,7%, Yamana 4,4%; Northgate 3,2% und Bema 2,9% an. Queenstake und Cumberland verlieren 5,3%, Northern Orion 3,9%, Miramar 3,2% und Richmont 2,9%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel uneinheitlich. Gold Fields kann um 1,9% zulegen. Harmony und DRD Gold geben jeweils 0,6% nach.

Die australischen Goldminenaktien zeigen sich heute morgen nachgebend. Bei den Produzenten verlieren Bolnisi 6,3% und Dominion 4,3%. Oceana gewinnt gegen den Trend 2,9%. Bei den Explorationswerten geben Bendigo 10,5%, Westonia 9,1%, Gateway und Integra 5,4% sowie Sipa 4,6% nach. Metex verbessern sich 5,1% und Tanami 4,8%. Bei den Basismetallwerten geben Herald 4,4% und Independence Group 4,0% nach. Portman steigen 9,5% und Perilya 4,7%.



Analyse

02.02.06 Perilya (AUS, Kurs 2,02 A$, MKP 377 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal einen Rückgang der Zinkproduktion um 10,5 % auf 28.100 t, was einer Jahresrate von etwa 110.000 t entspricht. Der Rückgang der Produktion ist auf vorübergehend niedrigere Zinkgehalte zurückzuführen. Die Bleiproduktion erhöhte sich leicht auf 17.400 t. Die Silberproduktion in Höhe von 537.000 oz wurde vorab an Coeur d'Alene (NA) verkauft. Perilya macht keine Angaben über die aktuelle Gewinnsituation. Die Nettoproduktionskosten lagen bei 0,51 $/lb, so daß bei einem Verkaufspreis von 0,74 $/lb mit einer Bruttogewinnspanne von 0,23 $/lb (0,15 $/lb) gearbeitet werden konnte. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 125.000 t Zink liegt die Lebensdauer der Reserven bei 5,9 Jahren und die Lebensdauer der Ressourcen bei 7,5 Jahren. Durch den auf über 1,00 $/lb gestiegenen Zinkpreis, müßte Perilya derzeit unglaubliche Gewinne einfahren, falls die Produktionskosten bei etwa 0,50 $/lb konstant gehalten werden können. Bei einer Nettoumsatzrendite von 20 %, würde das KGV derzeit einen Wert von 5,5 erreichen. Neben der Broken Hill Mine exploriert Perilya das Flinders Zinkprojekt, in dem bislang eine Ressource von 941.000 t Zink bei einem Zinkgehalt von 30 % definiert werden konnte. In der Daisy Milano Goldmine, in der eine jährliche Produktion von 50.000 oz erwartet wird, fiel die Produktion auf 8.957 oz leicht zurück. Die Produktionskosten stiegen von 307 auf 328 $/oz. Perilya gibt für das Projekt erstmals eine Ressource von 259.000 oz bei einem Goldgehalt der Erze von 25,0 g/t an. Im Mt Oxide Kupferprojekt konnte Perilya Kupferressourcen in Höhe von 81.000 t Kupfer nachweisen. Perilya hält Beteiligungen an anderen Gesellschaften, u.a. einen Anteil von 8,2 % an Gleneagle (AUS). Am 30.06.05 (31.12.04) stand einem Cashbestand von 12,0 Mio A$ (5,1 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 72,4 Mio A$ (87,0 Mio A$) gegenüber. Nach der Ernennung von Len Jubber zum Vorstandschef im Märzquartal 2005 konnte Perilya einen fulminanten Turnaround erzielen. Len Jubber war vorher für Oceana (AUS) tätig. Beurteilung: Perilya präsentiert sich derzeit als solider Zinkproduzent, der vom rasant ansteigenden Zinkpreis profitiert. Enttäuschend ist allerdings der niedrige Verkaufspreis, obwohl Perilya keine Angaben über Lieferungen in Vorwärtsverkäufe macht. Das Daisy Milano Goldprojekt, das Flinders Zinkprojekt und das Mt Oxide Kupferprojekt eröffnen Wachstumspotential. Nach dem Kursanstieg stufen wir Perilya als Halteposition ein. Sollte Perilya einen Verkaufspreis von über 1,00 $/lb bei konstanten Produktionskosten umsetzen können, kann das Kursziel von 3,00 auf 4,00 A$ erhöht werden. Empfehlung: Halten, unter 1,50 A$ kaufen, aktueller Kurs 2,02 A$, Kursziel 3,00 A$ (4,00 A$). Perilya wird an mehreren Börsen auch in Deutschland gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 16.01.06 bei 1,465 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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