Die Goldminen kommen
25.08.2014 | Prof. Dr. Max Otte
Die Goldminenaktien kommen. Sicher wissen wir das natürlich nicht, aber es könnte zumindest der Fall sein. Seit über einem Jahr haben wir Goldminen im Visier, u.a. Barrick Gold (WKN: 870450) .
Barrick Gold fiel von Ende 2011 bis Anfang 2013 von 55 kanadischen Dollar auf 20 Dollar. Damit liegt der Kurs so tief wie zuletzt 1995! Seitdem schneidet der Kurs die 20 Dollar immer mal wieder, lag aber auch schon unter 15 Dollar. Wir wissen nicht, ob Barrick "jetzt abgeht".
Fakt ist, dass wir die Aktie seit mehr als einem Jahr interessant finden und dass wir damit zwischenzeitlich schon deutlich im Minus standen. Jetzt nicht mehr.
Bei den Goldminen hat sich ein klassischer "Schweinezyklus" abgespielt, den Artur Hanau 1927 in seiner Dissertation zum ersten Mal beschrieben hat. In einem Jahr gibt es wenig Schweine, und der Preis ist hoch. Als Folge züchten die Landwirte im nächsten Jahr viele Schweine. Nun gibt es ein großes Angebot - und der Preis fällt. Wer an rationale Märkte glaubt, sollte spätestens seit der Entdeckung des Schweinezyklus eines Besseren belehrt sein.
Bei den Goldminenbetreibern war es ähnlich. Der Goldpreis schien permanent zu steigen. Also haben viele der Minenbetreiber in teure neue Projekte mit hohen Förderkosten investiert. Der steigende Goldpreis schien es ja zu rechtfertigen. Und dann fiel der Goldpreis plötzlich massiv, nachdem Goldmann Sachs Anfang 2013 sein Preisziel auf 1.200 Dollar reduzierte. (Das scheint für mich übrigens ein guter Garant, dass wir die 1.200 nicht sehen werde. Goldmann hat sicher seine Gewinne schon vorher gemacht.)
Allerdings hat man nun das Kursziel für Gold auf 1.050 Dollar reduziert. Hier könnte die mächtige U.S.-Investmentbank ihre Rechnung ohne China gemacht haben. Das ETF-Gold, was 2013 von zittrigen Händen verkauft wurde, wanderte nahezu 1:1 als physisches Gold nach China und Asien. Dort ist die Nachfrage ungebrochen.
Zurück zum Schweinezyklus: als der Goldpreis einbrach, schrieben etliche Minen und damit auch die Betreiber Verlust. Minen mussten stillgelegt werden, was Sonderabschreibungen zur Folge hatte. Teilweise wurden Kapitalerhöhungen durchgeführt. Und die Kurse für Minenaktien gingen in den Keller. Viel stärker als der Goldpreis selber. Seit 1994 haben sich die Kurse der Goldminenaktien nicht bewegt; Gold selber hat sich trotz des Kursrückgangs noch verdreifacht. Mit anderen Worten: Minenbetreiber sind oft saubillig.
Wenn Sie noch keine Goldminenaktien haben, könnte es langsam Zeit werden.
© Prof. Dr. Max Otte
Barrick Gold fiel von Ende 2011 bis Anfang 2013 von 55 kanadischen Dollar auf 20 Dollar. Damit liegt der Kurs so tief wie zuletzt 1995! Seitdem schneidet der Kurs die 20 Dollar immer mal wieder, lag aber auch schon unter 15 Dollar. Wir wissen nicht, ob Barrick "jetzt abgeht".
Fakt ist, dass wir die Aktie seit mehr als einem Jahr interessant finden und dass wir damit zwischenzeitlich schon deutlich im Minus standen. Jetzt nicht mehr.
Bei den Goldminen hat sich ein klassischer "Schweinezyklus" abgespielt, den Artur Hanau 1927 in seiner Dissertation zum ersten Mal beschrieben hat. In einem Jahr gibt es wenig Schweine, und der Preis ist hoch. Als Folge züchten die Landwirte im nächsten Jahr viele Schweine. Nun gibt es ein großes Angebot - und der Preis fällt. Wer an rationale Märkte glaubt, sollte spätestens seit der Entdeckung des Schweinezyklus eines Besseren belehrt sein.
Bei den Goldminenbetreibern war es ähnlich. Der Goldpreis schien permanent zu steigen. Also haben viele der Minenbetreiber in teure neue Projekte mit hohen Förderkosten investiert. Der steigende Goldpreis schien es ja zu rechtfertigen. Und dann fiel der Goldpreis plötzlich massiv, nachdem Goldmann Sachs Anfang 2013 sein Preisziel auf 1.200 Dollar reduzierte. (Das scheint für mich übrigens ein guter Garant, dass wir die 1.200 nicht sehen werde. Goldmann hat sicher seine Gewinne schon vorher gemacht.)
Allerdings hat man nun das Kursziel für Gold auf 1.050 Dollar reduziert. Hier könnte die mächtige U.S.-Investmentbank ihre Rechnung ohne China gemacht haben. Das ETF-Gold, was 2013 von zittrigen Händen verkauft wurde, wanderte nahezu 1:1 als physisches Gold nach China und Asien. Dort ist die Nachfrage ungebrochen.
Zurück zum Schweinezyklus: als der Goldpreis einbrach, schrieben etliche Minen und damit auch die Betreiber Verlust. Minen mussten stillgelegt werden, was Sonderabschreibungen zur Folge hatte. Teilweise wurden Kapitalerhöhungen durchgeführt. Und die Kurse für Minenaktien gingen in den Keller. Viel stärker als der Goldpreis selber. Seit 1994 haben sich die Kurse der Goldminenaktien nicht bewegt; Gold selber hat sich trotz des Kursrückgangs noch verdreifacht. Mit anderen Worten: Minenbetreiber sind oft saubillig.
Wenn Sie noch keine Goldminenaktien haben, könnte es langsam Zeit werden.
© Prof. Dr. Max Otte