Stabilität des Goldpreises ebnet den Weg für längerfristig steigenden Markt
19.09.2014 | Presse
Thomson Reuters veröffentlicht GFMS Gold Studie - Update 1 2014
Thomson Reuters veröffentlichte heute das erste von zwei vorläufigen Updates seines repräsentativen weltweiten GFMS Gold Survey für das Jahr 2014.
Erholung in 2014
Eine der maßgeblichen Entwicklungen in diesem Jahr ist, dass sich der Goldpreis im Wesentlichen von den schwindelerregenden Turbulenzen des vergangenen Jahres erholt hat. Es gab einen signifikanten Abfall der Nachfrage von physischem Gold im ersten Halbjahr 2014, verglichen mit der massiven Nachfrage in der ersten Hälfte des vergangen Jahres. Bisweilen hält dieser Trend auch im zweiten Halbjahr 2014 an. Obwohl das letzte Jahr besonders ungewöhnlich verlief, konnte der Markt infolge des dramatischen Preissturzes im zweiten Quartal schrittweise wieder an Fassung gewinnen.
Von Seiten der nicht-professionellen Investoren ist zu vermerken, dass weite Teile des asiatischen Marktes sich während des Preisverfalls im vergangenen Jahr überkauft haben. Dies führte effektiv zu verfrühten Käufen, die anderenfalls im Jahr 2014 stattgefunden hätten. Es lässt sich außerdem der Standpunkt vertreten, dass Marktakteure in der mittleren Wertschöpfungskette ihre Lagerbestände zu sehr ausgebaut haben und es Zeit kostete, diese abzubauen. Dementsprechend, gab es auf dem Weltmarkt kaum Preistreiber aus den besagten Regionen. In Anbetracht dieser beiden Umstände ist es naheliegend, dass der Markt mehr dynamischen Zuwachs erhält. Dies sollte auf den Goldpreis unterstützend wirken.
Diese Entwicklung wird durch eine angestaute Nachfrage auf dem indischen Markt gefördert. Indien wurde im Jahr 2013 von China als weltweit größtem Konsumenten von Schmuck und physischen Investmentprodukten abgelöst. Während die dort geänderten Importregeln einen Teil der Nachfrage aus logistischen Gründen unterdrückte, kämpfte der Markt zu einem weiteren Teil mit niedrigeren Preiserwartungen gegenüber höheren Prämien. Dies verhinderte großangelegte Käufe in der ersten Hälfte dieses Jahres.
Das Volumen der Barren und Münzkäufe (in Tonnen) fiel um 50 Prozent im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr und um 13 Prozent verglichen mit dem ersten Halbjahr 2012. In Dollarpreisen ausgedrückt belief sich dieser Rückgang auf 57 bzw. 31 Prozent. Blickt man auf den weiteren historischen Kontext, so hat sich die weltweite Schmuck-Nachfrage im ersten Halbjahr des Jahres (1.046 Tonnen) um 16 Prozent gegenüber der gleichen Periode im Jahr 2012 erhöht. In durchschnittlichen Dollarpreisen ausgedrückt, ist dies ebenfalls ein Rückgang von 12 Prozent. Die Barrenkäufe durch Privatkunden nahmen zudem 10 Prozent (in Tonnen), bzw. 30 Prozent (in US-Dollarpreisen) ab.
- Es ist die Ruhe nach dem Sturm: Der Goldpreis wird in diesem Jahr mit einem Durchschnittspreis von 1.270 US-Dollar je Feinunze prognostiziert. Dies entspricht einem Abschlag von 10 Prozent gegenüber dem Durchschnittspreis von 2013 (USD 1.411,23). Nach den großen Ausschwüngen des Jahres 2013, die in einer Spannweite von 42 Prozent lagen (gestützt auf den PM Fix), war die Entwicklung im ersten Halbjahr 2014 vorsichtiger und erreichte lediglich eine Spanne von 13 Prozent.
- Ein Erreichen der 1.200-US-Dollar-Marke gilt als wahrscheinlich - jedoch wird in dieser Preisspanne ein preissensitiver Bereich des physischen Marktes erreicht. Dies sollte erwartungsgemäß zu einem kräftigen Wiedererstarken der Nachfrage führen, die in diesem Jahr bislang verhalten ausgefallen ist. Damit könnte möglicherweise zur Bildung einer Talsohle führen und den Markt längerfristig stärken. Verschiedene Faktoren, wie physische Fundamentaldaten und volks- und finanzwirtschaftliche Preistreiber lassen darauf schließen, dass dies ab dem Jahr 2015 eintreffen könnte und somit längerfristig zu einem steigenden Markt führt.
- Nach der im vergangenen Jahr sichtbaren, überstürzten Flucht in physisches Gold, besonders in Südost-Asien, fiel der Markt in diesem Jahr bislang eher verhalten aus und bemühte sich, die übermäßige Aufnahme von 2013 zu verdauen. Die vergleichsweise eher ernüchternde Preisentwicklung trieb auch potenziell interessierte Investoren zunächst in die Beobachterrolle.
- Diese Entwicklung betraf sowohl die professionellen als auch die Akteure an der Basis des Marktes. Händler sehnten sich nach mehr Volatilität, wohingegen Investoren nach einem wahrnehmbaren Trend Ausschau hielten.
- Der Bergbau-Sektor wird in diesem Jahr sowohl eine leicht erhöhte Produktionsmenge als auch, zum ersten Mal seit 1999, eine net-hedge Position ausweisen (abgesehen von einer sehr kleinen net-hedge Position im Jahr 2011).
- Das volks- und finanzwirtschaftliche Umfeld war zuletzt nicht förderlich für Goldinvestitionen, jedoch haben die Unruhen in der Ukraine dazu beigetragen, den Goldpreis im ersten Halbjahr zu stützen. Das flache Preisprofil hatte einige zur Annahme veranlasst, dass geopolitische Risiken keinen Einfluss auf den Goldpreis haben. Das GFMS-Team von Thomson Reuters ist jedoch der Meinung, dass der Goldpreis ohne die entsprechenden Risikofaktoren bereits die 1.200-US-Dollar-Marke je Feinunze erreicht hätte.
- Die fehlende Performance des Goldpreises hat jedoch dazu geführt, diesen Einfluss zu reduzieren und Short-Positionen im Markt aufzubauen. Der Trend wurde außerdem durch die verstärkte Beobachtung durch die amerikanische Notenbank Fed unterstützt.
- Wie in der jährlichen Veröffentlichung erläutert, basiert die diesjährige Studie auf einer neuen Thomson-Reuters-Methodik. Marktstatistiken in der jährlichen Umfrage repräsentieren von nun an den Überschuss oder das Defizit, die während eines Kalenderjahres entstanden. Dieser Wert wird im Anschluss sowohl um die Nachfrage in der Herstellung und um private Investitionen als auch um die sichtbaren Veränderungen der Bestände von ETFs und Börsen bereinigt.
Thomson Reuters veröffentlichte heute das erste von zwei vorläufigen Updates seines repräsentativen weltweiten GFMS Gold Survey für das Jahr 2014.
Erholung in 2014
Eine der maßgeblichen Entwicklungen in diesem Jahr ist, dass sich der Goldpreis im Wesentlichen von den schwindelerregenden Turbulenzen des vergangenen Jahres erholt hat. Es gab einen signifikanten Abfall der Nachfrage von physischem Gold im ersten Halbjahr 2014, verglichen mit der massiven Nachfrage in der ersten Hälfte des vergangen Jahres. Bisweilen hält dieser Trend auch im zweiten Halbjahr 2014 an. Obwohl das letzte Jahr besonders ungewöhnlich verlief, konnte der Markt infolge des dramatischen Preissturzes im zweiten Quartal schrittweise wieder an Fassung gewinnen.
Von Seiten der nicht-professionellen Investoren ist zu vermerken, dass weite Teile des asiatischen Marktes sich während des Preisverfalls im vergangenen Jahr überkauft haben. Dies führte effektiv zu verfrühten Käufen, die anderenfalls im Jahr 2014 stattgefunden hätten. Es lässt sich außerdem der Standpunkt vertreten, dass Marktakteure in der mittleren Wertschöpfungskette ihre Lagerbestände zu sehr ausgebaut haben und es Zeit kostete, diese abzubauen. Dementsprechend, gab es auf dem Weltmarkt kaum Preistreiber aus den besagten Regionen. In Anbetracht dieser beiden Umstände ist es naheliegend, dass der Markt mehr dynamischen Zuwachs erhält. Dies sollte auf den Goldpreis unterstützend wirken.
Diese Entwicklung wird durch eine angestaute Nachfrage auf dem indischen Markt gefördert. Indien wurde im Jahr 2013 von China als weltweit größtem Konsumenten von Schmuck und physischen Investmentprodukten abgelöst. Während die dort geänderten Importregeln einen Teil der Nachfrage aus logistischen Gründen unterdrückte, kämpfte der Markt zu einem weiteren Teil mit niedrigeren Preiserwartungen gegenüber höheren Prämien. Dies verhinderte großangelegte Käufe in der ersten Hälfte dieses Jahres.
Das Volumen der Barren und Münzkäufe (in Tonnen) fiel um 50 Prozent im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr und um 13 Prozent verglichen mit dem ersten Halbjahr 2012. In Dollarpreisen ausgedrückt belief sich dieser Rückgang auf 57 bzw. 31 Prozent. Blickt man auf den weiteren historischen Kontext, so hat sich die weltweite Schmuck-Nachfrage im ersten Halbjahr des Jahres (1.046 Tonnen) um 16 Prozent gegenüber der gleichen Periode im Jahr 2012 erhöht. In durchschnittlichen Dollarpreisen ausgedrückt, ist dies ebenfalls ein Rückgang von 12 Prozent. Die Barrenkäufe durch Privatkunden nahmen zudem 10 Prozent (in Tonnen), bzw. 30 Prozent (in US-Dollarpreisen) ab.