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Stabilität des Goldpreises ebnet den Weg für längerfristig steigenden Markt

19.09.2014  |  Presse
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Talsohle bei 1.200 US-Dollar?

Rhona O’Connell, Leiterin des Bereichs Metals Research & Forecasts von GFMS bei Thomson Reuters, sagte: "Es ist zu erwarten, dass Preisstürze in Richtung der 1.200-US-Dollar-Marke starke Effekte bei der physischen Nachfrage bewirken, besonders in den stark preissensiblen Märkten Asiens und des Nahen Ostens. Zusätzlich hat der Nahe Osten derzeit natürlich auch regionale Probleme, die die Nachfrage teilweise im Keim ersticken. Die nicht vorhandene klare Kursrichtung beim Preis und die Erwartung noch weiter fallender Preise sind Schlüsseltreiber für ausbleibende Ankäufe privater Akteure. Eine ähnliche Gemütslage herrscht mittlerweile auch im professionellen Bereich."

Das einzige Land, in dem die physische Nachfrage im ersten Halbjahr 2014 merklich zugelegt hat, sind die Vereinigten Staaten. Dort gab es einen 8-prozentigen-Anstieg in der Schmuckherstellung, der durch einen schwächeren Goldpreis sowie eine bessere Konsumstimmung bedingt war. Europa bleibt derzeit noch unter Druck, aber ein möglicherweise bevorstehender wirtschaftlicher Aufschwung sollte auch die Goldfertigung hier wieder entsprechend verbessern.


Fördermengen auf hohem Niveau stabil

Die Anbieterseite erwartet mittelfristig ein flaches Entwicklungsniveau, während der Bergbau in diesem Jahr wachsende Fördermengen meldet. Dies kann auf einige bedeutende Projekte zurückgeführt werden, die durch Investitionen in früheren Jahren gefördert wurden, als das Preisniveau noch höher war. Besagte Projekte kommen in diesem Jahr in die Produktionsphase und/oder erreichen ihre volle Kapazität. Die Bergbaubranche erreicht aktuell eine gute Lagerhaltung und konnte seine weltweiten Gesamtbarmittelkosten im ersten Halbjahr 2014 um 6 Prozent reduzieren, obwohl der durchschnittliche Aufwand bei der Erzverarbeitung im gleichen Zeitraum zum ersten Mal in mehr als 10 Jahren anstieg. Dennoch bleiben die Margen in diesem Bereich weiter unter Druck.

Längerfristig ist zu erwarten, dass das Produktionsprofil möglicherweise unter Druck kommt. Thomson Reuters nimmt an, dass im Jahr 2014 die zyklische Spitze der Bergbauproduktion erreicht wird.


Zukunftsausblick: Europa als Schlüsselmarkt

Eine Erholung der Wirtschaft in Europa ist wahrscheinlich maßgeblich, um die Gemütslage der Akteure am Goldmarkt zu verändern. Sobald Zeichen einer weltweit wirtschaftlichen Erholung einsetzen, wird sich die Aufmerksamkeit möglicherweise vermehrt dem langfristigen Inflationsdruck hinwenden. Dieser ist die Folge der massiven Liquiditätsspritzen in die Finanzsysteme zu erwarten, besonders in den Ländern der Wirtschaftsregionen, in denen man die Wirtschaftsleistung stützen musste.

Bei professionellen Anlegern war in diesem Jahr ein Hauch - wenn auch unverbindliches - Investoreninteresse zu spüren. Zumindest in den USA verzerrten wirtschaftliche und finanzielle Risiken, wie das anhaltende Tapering der Notenbank, gefolgt vom Wechsel zu steigenden Zinsen, das Gesamtbild. Im Moment sind dies die vorherrschenden Treiber der positiven Stimmung. Dies, in Kombination mit der wahrgenommenen fehlenden Preisreaktion auf die Spannungen im Nahen Osten, hat Investitionen zurückgehalten, aber gleichzeitig zu einer Ausweitung von Short-Positionen im Markt geführt. Diese untermauern das kurzfristig negative Stimmungsbild, aber können auch leicht zu einer Rallye durch Deckung der Short-Positionen in der Zukunft führen.


Veränderungen in Fundamentaldaten und Inflationsdruck sind Anzeichen eines längerfristig steigenden Marktes

Das GFMS-Team von Thomson Reuters erwartet, das der Goldmarkt (vor jeglichen ETF oder außerbörslichen Aktivitäten) in diesem Jahr einen kleinen Überschuss erreichen wird. Das Steigen der zugrundeliegenden Nachfrage, die den Markt in eine Defizitsituation bringt, wird auch die Fundamentaldaten im Jahr 2015 beeinflussen. Mit einem wachsenden Nachfrageprofil und einer flachen bis fallenden Angebotsaussicht (teilweise ausgeglichen durch einen prognostizierten Erwerbsrückgang aus dem öffentlichen Sektor) ist zu erwarten, dass sich das Marktgleichgewicht in den nächsten Jahren weiterhin verschärft. Das wird möglicherweise das Interesse professioneller Investoren wecken, besonders wenn gleichzeitig steigende Inflationserwartungen gegen Jahresende 2015 und darüber hinaus wahrscheinlich sind. In diesem Zusammenhang ist zu erwarten, dass der Preis im Laufe des Jahres 2015 die Talsohle überwindet und einen allmählich wieder steigenden Markttrend einschlägt.


Wenn Sie eine Ausgabe des Reports benötigen, ein Interview mit einem unserer Analysten wünschen oder falls Sie Rückfragen haben, können Sie sich jederzeit gern mit uns in Verbindung setzen:

Jake Hemingway
Thomson Reuters
+44 20 7542 5204
jake.hemingway@thomsonreuters.com


© Thomson Reuters GFMS - 2014



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