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Sorge um Chinas Konjunktur belastet - Entspannung durch HSBC-Index signalisiert

23.09.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2850 (07.34 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2817 im US- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.72. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.73. EUR-CHF oszilliert bei 1.2076.

Chinas Wirtschaft lebt! Nachdem die schwachen Zahlen der Wirtschaft zuletzt den Märkten Schlagseite verpasst haben, sendet der aktuelle HSBC/Markit-Einkaufsmanagerindex Zeichen der Entspannung. Der Augustwert stellt sich überraschend auf 50,5 Punkte nach 50,2 Zählern im Juli. Die Prognosen hatten einen Rückgang auf 50,0 Zähler wahrscheinlich gemacht.

Die Regierung hat bereits signalisiert auch ein Wachstum von 7,0 Prozent zu tolerieren, da sie sich einiger Probleme in der Volkswirtschaft angenommen hat, die das Wachstum zwangsläufig bremsen müssen.

Auch in Europa werden Einkaufsmanager trotz der Unruhen und Konflikte nicht von ihrer positiven Sicht auf die Konjunktur abgebracht. Die Markit-Zahlen für den September zeigen weiter ein solides Expansionsniveau von 52,3 Punkten. Das Wachstum liegt leicht unter dem Vormonatswert von 52,5 Zählern, zeigt aber noch solides Wachstum an.

Schlechter als im Vormonat schnitt die Industrie ab, die sich nur noch mit 50,5 Punkten knapp über der Wachstumsgrenze von 50,0 Zählern befinden. Auch das Wachstum im Bereich der Dienstleister fiel mit 52,8 schwächer aus. Der Vormonat lag hier noch bei 53,1 Punkten.

Frankreich konnte nicht über 50,0 Punkte Hürde springen und lag unter dem Vormonat 49,1 zu 49,5 Punkte. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas bleibt weiter das Sorgenkind. Deutschland dagegen konnte ein leichtes Wachstum auf hohem Niveau verbuchen und auf 54,0 von 53,7 zulegen. Auch die Peripherie konnte das Wachstum nicht nach weiter vorne bringen.

Nach dem enttäuschenden zweiten Quartal wird damit ein besseres drittes Quartal in der Eurozone unwahrscheinlich. Die EZB wird die Entwicklungen bei ihrer Analyse ganz genau verfolgen. Auch die Donnerstag Zahlen zur Entwicklung der Kreditmärkte sollten wieder schwach ausfallen.

Stimmungsmäßig ist bei Europas Verbrauchern momentan nicht viel los. Nach -10,0 Punkten im August liegt der aktuelle Wert mit -11,4 Zählern erneut unter dem Vormonatswert. Der Trend einer schwindenden Konsumlaune hat im Mai eingesetzt und sich seitdem Monat für Monat fortgesetzt. Europa ist im zweiten Quartal nicht mehr gewachsen, in großen Ländern wie Deutschland und Italien schrumpfte die Wirtschaft sogar.

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Nachdem Mario Draghi gestern noch einmal betont hatte, den eingeschlagenen Weg der lockeren Geldpolitik gegen alle Zweifel weiter zu verfolgen, reagierte der Euro-Wechselkurs mit Kursverlusten bis auf 1,2817 im US-Geschäft. Besonders die Betonung weitere unkonventionelle Instrumente (Ankauf von Kreditverbriefungen und Pfandbriefen) auszurollen, lassen auch die Wahrscheinlichkeit für ein Kaufprogramm von Staatsanleihen (QE) steigen.

Auch die Immobiliendaten aus den USA bestätigen unsere Skepsis bezüglich selbstragender Elemente in der US-Wirtschaft.

Die Entwicklung des US-Immobilienmarktes kommt nicht richtig vom Fleck. Auch im August konnten die Verkäufe von bestehenden Eigenheimen nicht überzeugen. Der Aufwärtstrend der letzten Monate wurde im August mit dem Verkauf von nur 5,05 Mio. Häusern vorerst gestoppt. Der Vormonat, der den besten Wert seit 9 Monaten (5,14 Mio. Einheiten) lieferte, konnte damit nicht erreicht und schon gar nicht getoppt werden.

Die Anzahl der Käufe, die abgewickelt wurden liegt aber immer noch an zweiter Stelle in diesem Jahr. Für den August hatten die Marktbeobachter mit einer Zunahme auf 5,20 Mio. verkaufte Häuser gerechnet. Dass die Entwicklung trotz der positiven Tendenz in den letzten Monaten nicht richtig vom Fleck kommt, zeigt dass der Augustwert 5,3 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt.

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Weiterhin ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.3120-50 dreht den Bias auf "Neutral".

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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