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Irrationaler Unterschwang 3.0 - Edelmetallaktien extrem unterbewertet

08.10.2014  |  Dr. Uwe Bergold
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Versucht man antizyklisch günstig Aktien zu erwerben ("Buy Low"), so sollte man besonders auf die rollierende 3- und 5-Jährige (8-Jahreszyklik) Performance der jeweiligen Anlageklasse achten. Betrachtet man zum Beispiel diese beiden Performance-Kurven anhand des BGMI-Goldminen-Index innerhalb der vergangenen 54 Jahre, so stellt man fest, dass jedes Mal, wenn die 3-Jährige Performance (siehe hierzu bitte rote Linie im unteren Teil von Abb. 4) bei zirka minus 50 Prozent war, ein hervorragend antizyklischer Kaufpunkt vorlag (siehe hierzu bitte die schwarzen Pfeile im unteren Teil von Abbildung 4).

Dies war in der vergangenen strategischen Hausse (1960-80) im Jahr 1960, 1972 und 1977. Obwohl dieses antizyklische Kaufmuster auch in der 80er und 90er Jahren funktionierte, interessierte uns dies als strategische Investoren nicht, da sich in dieser Zeit der Gold- und Rohstoffsektor in einer säkularen Baisse (geringes Performance-Potenzial) befand und wir am Standardaktienmarkt, der sich in dieser Zeit in einer strategischen Hausse befand, als Investoren tätig waren.

Seit dem Millenniumswechsel sind wir strategisch wieder am Goldmarkt tätig, da sich dieser - trotz der dreijährigen Extremkorrektur - seitdem in einer säkularen Hausse befindet. Seit dem Jahr 2000 sind wir nun zum dritten Mal mit der 3-jährigen Performance auf minus 50 Prozent gefallen. Diese Extremüberverkauftheit dauert nun schon über ein Jahr an.

Das 5-Jährige Performance-Muster (siehe hierzu bitte grüne Linie im unteren Teil von Abb. 4) des Goldminensektors, visualisiert das "Schmerzensgeld", welches man - besonders innerhalb einer strategischen Hausse - nach jeder ausgestandenen Korrektur, drauffolgend rollierend über fünf Jahre bekam.

Man konnte als taktischer Goldmineninvestor damals 600, 1000 und nochmals 850 Prozent (siehe hierzu die Nummerierung 1, 2 und 3 im unteren Teil von Abbildung 4), jeweils in fünf Jahren, mit großkapitalisierten Goldminen generieren, wenn man antizyklisch - entgegen der allgemeinen Stimmung - in den stärksten Korrekturen kaufte. Auch der strategische "Buy-&-Hold-Investor", der im Jahr 1960 langfristig die Goldminen erwarb und 1980 - ohne jegliche Transaktion - wieder verkaufte, generierte damit noch immer eine Rendite, von plus 4000 Prozent (!), innerhalb dieser 20 Jahre.

Wie sieht es nun in der aktuellen strategischen Goldminen-Hausse seit dem Millenniumswechsel aus. Im Dezember 2010 erreichte die 5-Jahres-Performance erstmalig die plus 600 Prozent-Marke, genau die gleiche Zahl, wie im März 1968 (erster zyklischer Impuls innerhalb der vergangenen säkularen Hausse). Seitdem befindet sich der Edelmetallaktiensektor in einer zyklischen Baisse, die seit dem Juni 2013 an einer Bodenformation arbeitet. Gleichzeitig liegt die rollierende 3-Jahres-Performance bereits seit über einem Jahr bei minus 50 Prozent. Wie die vergangenen 54 Jahre zeigen, bot solch ein extrem überverkaufter Performance-Level immer eine hervorragend antizyklische Kaufgelegenheit.

Warum ist die strategische Edelmetall-Hausse noch nicht zu Ende und warum erwarten wir, wie im vergangenen langfristigen Bullenmarkt, noch zwei zyklische Impulse mit je zirka 1000 Prozent? Bis heute haben die Edelmetallaktien ihr vergangenes säkulares Hoch aus dem Jahr 1980 nicht signifikant überschritten, sondern sie notieren aktuell sogar 50 Prozent darunter. Dies wäre die erste strategische Hausse der Börsengeschichte, welche ihr altes Hoch nicht überschreitet.

Bis dato laufen die Goldminen strategisch, seit 34 Jahren in einem Seitwärtskanal. Die eigentlich strategische Hausse beginnt prozyklisch erst beim Überschreiten des alten Hochs von 1980, wie dies beim Gold bereits der Fall war. Gold notiert, trotz der extremen Korrektur, noch immer 50 Prozent über seinem alten Hoch von 1980. Während in der vergangenen säkularen Hausse die Goldminen plus 4.000 Prozent an Performance generierten, liegen sie bis dato nur bei mageren 190 Prozent (von 2000 bis heute).

Da der Standardaktienmarkt sich langfristig immer negativ zum Goldminensektor verhält, lässt sich auch von dessen fundamentalen Bewertungssituation strategisch auf die Edelmetallaktien schließen. Wenn die Standardaktien ihr säkulares Top generieren, wie dies zuletzt im Jahr 2000, dann machen die Goldminen ihren langfristigen Boden et vice versa.

Aktienmärkte befinden sich im neutralen Bewertungsmittel bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (PE: Price-Earning-Ratio) von zirka 15. Fundamentale Aktienüberbewertung (gleichzeitig Goldminenunterbewertung) signalisiert ein PE von größer 20. Eine unterbewertete Standardaktiensituation (gleichzeitige Edelmetallaktienüberbewertung) lässt sich durch ein PE von unter 10 erkennen. Betrachtet man nun die momentane Bewertung, anhand des zehnjährig geglätteten Shiller-PE (siehe hierzu Marktkommentar 08-2014), so signalisiert uns ein PE/10 von aktuell 26 nicht das Ende der Gold(minen)-Hausse, sondern zum dritten Mal (nach 2000 und 2008) den Beginn einer strategischen Edelmetallaktien-Hausse!

Hierzu ein Auszug aus einem aktuellen Interview vom 17.09.2014 mit Eric Sprott (www.sprott.com). Auf die Frage “Where are you putting your own money now”, antwortete er folgendermaßen:

“…I’ve recently bought some gold and silver funds up here in Canada. I probably have 70 or 80 percent of my portfolio in precious metals right now, and I believe that’s the right amount to have. Time will tell whether I’m right or not. Sprott stands for precious metals in a great way - a large part of the value of our company depends on precious metals, and I’m totally committed to that.

Much as I find it unsettling what gold and silver prices do on a day-to-day basis, I am absolutely confident that precious metals will prove the right choice in the longer term. The moves that you can see in the stocks are almost unimaginable in other assets. We’ve already had gold and silver stocks that have put on three-digit moves this year. It feels like more of these moves could be coming…”


(Quelle: http://goldinvestingnews.com)




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