Marc Faber: Temporärer Boden im Goldpreis möglich
08.10.2014 | Jochen Stanzl
"Die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium sind unwahrscheinlich überverkauft und das Investor-Sentiment ist sehr, sehr negativ und normalerweise, wenn a) ein Rohstoff überverkauft ist und das Sentiment sehr negativ ist bedeutet das, dass wir in der Nähe eines temporären Tiefs sein werden", sagt Marc Faber, der Herausgeber und Autor des "The Gloom, Boom, Doom Report" im Guidants-Interview.
"Ob das ein langfristiges Tief ist wissen wir nicht." Faber fügt jedoch hinzu, dass das "abwechselnde Gelddrucken" der weltweiten Notenbanken ihn zu der Annahme verleitet, dass die Edelmetalle langfristig eher ein hohes Potenzial nach oben haben werden.
Faber erwartet keinen steilen Anstieg der US-Leitzinsen
"Eine kosmetische Steigerung in einem Jahr oder in neun Monaten ist denkbar", sagt Faber. "Was wichtig ist, ist sich die Zinsen auf den zehnjährigen und dreißigjährigen Staatsanleihen anzuschauen. Diese sind immer noch sehr tief. Sie sind allerdings höher als die zehnjährigen französischen Staatsanleihen, die eine Rendite haben von 1,27%.
Die amerikanischen Zehnjährigen haben trotz der Dollarstärke eine Rendite von 2,47%. Dass die Amerikaner also einen viel höheren Zins bezahlen auf ihre Staatsschulden als die Franzosen finde ich sehr unwahrscheinlich. Sie zahlen auch mehr als die Spanier und Italiener im Moment. Daran sieht man wie durch die Geldpolitik die Märkte verzerrt wurden."
Lebenshaltungskosten nicht in CPIs reflektiert
Faber hält die tatsächliche Inflationsrate für weitaus höher als die offiziell von den Regierungsstellen gemeldete. In den USA würden die Lebenshaltungskosten regional abhängig "bestimmt um 5-10%" pro Jahr ansteigen. In Zentren wie San Francisco oder New York würden die Lebenshaltungskosten mehr ansteigen, als auf dem Land. "Der Konsumentenpreisindex ist so ein Waren- und Dienstleistungskorb und je nachdem wie man den gewichtet kommt man zu ganz unterschiedlichen Resultaten", sagt Faber.
Dividendenaktien attraktiver als Staatsanleihen
Im Interview mit Guidants spricht sich Faber für dividendenstarke Aktien aus. Der Zins in Deutschland bei den zehnjährigen Staatsanleihen liege bei 0,95%, in der Schweiz bei 0,45%. "Das ist das Maximum, das sie in den nächsten zehn Jahren verdienen können, wenn sie diese Obligationen für zehn Jahre halten", sagt Faber. "Ich finde das ist eine ganz schlechte Anlage." Zahlreiche Aktien aus Deutschland oder der Schweiz bezahlten jedoch eine Dividende, die dreimal oder viermal so hoch ist wie die der Staatsanleihen der jeweiligen Länder.
"Da haben Sie schon einen gewissen Schutz, langfristig gesehen - natürlich nicht temporär", sagt Faber. Faber geht jedoch davon aus, dass die Realzinsen in absehbarer Zeit viel weniger stark steigen werden als die tatsächlichen Lebenshaltungskosten. "Deshalb würde ich annehmen dass Aktien nicht besonders gut sind in Bezug auf zukünftige Renditen, aber wahrscheinlich besser sind als die Staatsanleihen."
Das vollständige Interview finden Sie auf Youtube.
© Jochen Stanzl
Chefredakteur Rohstoff-Report.de / Godmode-Trader.de
"Ob das ein langfristiges Tief ist wissen wir nicht." Faber fügt jedoch hinzu, dass das "abwechselnde Gelddrucken" der weltweiten Notenbanken ihn zu der Annahme verleitet, dass die Edelmetalle langfristig eher ein hohes Potenzial nach oben haben werden.
Faber erwartet keinen steilen Anstieg der US-Leitzinsen
"Eine kosmetische Steigerung in einem Jahr oder in neun Monaten ist denkbar", sagt Faber. "Was wichtig ist, ist sich die Zinsen auf den zehnjährigen und dreißigjährigen Staatsanleihen anzuschauen. Diese sind immer noch sehr tief. Sie sind allerdings höher als die zehnjährigen französischen Staatsanleihen, die eine Rendite haben von 1,27%.
Die amerikanischen Zehnjährigen haben trotz der Dollarstärke eine Rendite von 2,47%. Dass die Amerikaner also einen viel höheren Zins bezahlen auf ihre Staatsschulden als die Franzosen finde ich sehr unwahrscheinlich. Sie zahlen auch mehr als die Spanier und Italiener im Moment. Daran sieht man wie durch die Geldpolitik die Märkte verzerrt wurden."
Lebenshaltungskosten nicht in CPIs reflektiert
Faber hält die tatsächliche Inflationsrate für weitaus höher als die offiziell von den Regierungsstellen gemeldete. In den USA würden die Lebenshaltungskosten regional abhängig "bestimmt um 5-10%" pro Jahr ansteigen. In Zentren wie San Francisco oder New York würden die Lebenshaltungskosten mehr ansteigen, als auf dem Land. "Der Konsumentenpreisindex ist so ein Waren- und Dienstleistungskorb und je nachdem wie man den gewichtet kommt man zu ganz unterschiedlichen Resultaten", sagt Faber.
Dividendenaktien attraktiver als Staatsanleihen
Im Interview mit Guidants spricht sich Faber für dividendenstarke Aktien aus. Der Zins in Deutschland bei den zehnjährigen Staatsanleihen liege bei 0,95%, in der Schweiz bei 0,45%. "Das ist das Maximum, das sie in den nächsten zehn Jahren verdienen können, wenn sie diese Obligationen für zehn Jahre halten", sagt Faber. "Ich finde das ist eine ganz schlechte Anlage." Zahlreiche Aktien aus Deutschland oder der Schweiz bezahlten jedoch eine Dividende, die dreimal oder viermal so hoch ist wie die der Staatsanleihen der jeweiligen Länder.
"Da haben Sie schon einen gewissen Schutz, langfristig gesehen - natürlich nicht temporär", sagt Faber. Faber geht jedoch davon aus, dass die Realzinsen in absehbarer Zeit viel weniger stark steigen werden als die tatsächlichen Lebenshaltungskosten. "Deshalb würde ich annehmen dass Aktien nicht besonders gut sind in Bezug auf zukünftige Renditen, aber wahrscheinlich besser sind als die Staatsanleihen."
Das vollständige Interview finden Sie auf Youtube.
© Jochen Stanzl
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