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Offenmarktausschuss der Federal Reserve überrascht Märkte

30.10.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2597 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2587 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.13. In der Folge notiert EUR-JPY bei 137.48. EUR-CHF oszilliert bei 1.2062.

Die quantiativen Maßnahmen wurden erwartungsgemäß beendet. Das Gesamtvolumen dieser letzten Intervention lag bei 1.600 Mrd. USD.

Das Zinsniveau wird unverändert bei 0,00% - 0,25% belassen. Eine Veränderung der Zinspolitik steht kurzfristig nicht auf der Agenda. Zukünftige Ausrichtungen seien datenabhängig.

In der Bewertung der Arbeitsmarktlage ergab sich eine positvere Einschätzung. Auch bei der Bewertung der Inflationsentwicklung war die Einschätzung positiver als zuletzt.

Beide Einwertungen waren in dieser Form von Marktteilnehmern nicht erwartet worden. Entsprechend kam es zu Marktbewegungen zu Gunsten des USD und zu Lasten der Aktienmärkte als auch zu Lasten der Staatsanleihen.

Diese Neubewertung des Offenmarktausschusses erstaunt bezüglich der verfügbaren Daten. Das gilt insbesondere für die qualitative Betrachtung des US-Arbeitsmarkts.


1. Partizipationsrate am US-Arbeitsmarkt

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2. Das Lohnproblem - Löhne koppeln sich vom Wachstum ab

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Wenn private Einkommen und die privaten Vermögen (siehe unten) sich von der Entwicklung des BIP pro Kopf abkoppeln und die Privatverschuldung stärker zunimmt als das Gesamtwachstum, kommt es zu bei steigenden Zinsen zu einer Erosion der verfügbaren Einkommen.

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Da die US-Wirtschaft zu circa 70% am Konsum hängt, stellt sich vor dem Hintergrund obiger Charts und Tabellen die Frage, welche makroökonomischen Folgen bei einer spürbaren Trendwende in der Zinspolitik zu erwarten sind?


Fazit:

Schauen wir mal, ob dieser zarte Anlauf zu einer möglichen Zinswende mit Inhalten gefüllt wird. Bei einer rein quantitativen Betrachtung erscheint das real. Ber Berücksichtigung der qualitativen Aspekte ergeben sich meines Erachtens mehr Fragen als Antworten.

Die Wirtschaftsnachrichten aus Deutschland bieten mehr Schatten als Licht. Die Zusammenhänge zur Geopolitik sind offensichtlich. Deutsche Exporte nach Russland brachen per August um 26,3% ein. In den ersten acht Monaten lag der Einbruch bei 16,6%. Daneben gibt es Zweitrundeneffekte via Finnland, Österreich etc.

Das DIW-Institut prognostiziert für das 3. Quartal 2014 ein maues Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von lediglich 0,1%, nachdem die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 0,2% sank. O-Ton DIW: "Der Konjunkturmotor ist in den vergangenen Monaten merklich ins Stottern geraten."

Bundesfinanzminister Schäuble dürften laut Medienberichten in den Kommenden Jahren wegen einer schwächeren Konjunktur Milliardeneinnahmen in den Haushalten fehlen. Unter Berufung auf Steuerschätzerkreise wurde in zwei bedeutenden Zeitungen berichtet, dass die Prognosen für die Steuereinnahmen ab 2015 um eine Milliardensumme nach unten korrigiert werden müssten.

Positiv ist dagegen, dass die saisonbereinigte Zahl der Erwerbstätigen gemäß ILO-Definition mit Wohnort in Deutschland im September im Vergleich zum Vormonat um 19.000 aud 42.666.000 gestiegen ist.

Das Reformland Spanien setzte gestern positive Akzente. Die Einzelhandelsumsätze legten unerwartet stark um 2,8% im Jahresvergleich zu. Die Prognose lag bei lediglich 1,7% nach zuvor -1,2%. Die wirtschaftliche Expansion nimmt in Spanien sukzessive zu.

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