QE-Ausfall & Pappmaché-Wahn
07.11.2014 | Jim Willie CB
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Es wurde 2014, und es schien klar, dass sich Bankenbankrotte durch Papiergeld, speziell entwickelte Pflaster, speziell entwickelte Liquiditätsfazilitäten, speziell entwickelte Kredite zu einem Fast-Nullzins und auch dem Einsatz massiver Swaps abwenden und reparieren ließen. Die verschiedenen Staaten (speziell die USA) scheinen bei der Reparatur der Banken mit der Vorstreckung von noch mehr Schulden helfen zu können. Viel versteckter funktioniert der Einsatz von Drogengeld bei der Abwendung von Bankrotten hochangesiedelter Banken, wie die Bank of America. Ein Pleiteereignis jüngeren Datum kam in den Fokus der Öffentlichkeit - die Pleite der portugiesischen Banco Espirito Santo. Ihre Pleite war von einer Kontroverse über die nachlässige Rückzahlung von vergebenen Absicherungsderivaten begleitet, was an der großen Zahl der Tochtergesellschaften und am Kleingedruckten in den Verträgen lag.
Abgesehen von einer Reform für den Auszahlungsbedingungen für Absicherungsderivate wurde noch eine klare Botschaft gesendet: Die Europäische Zentralbank öffnete ganz einfach ihr Kapitalfenster und sicherte große Teile der Schulden der BES ab und verhinderte somit die regelrechte Pleite; die Risiken einer weiteren Ausbreitung wurden somit gebannt. Das Ereignis bleibt dennoch ungelöst.
Dennoch zeigt sich das übergeordnetes Muster: Zentralbanken sichern die Schulden ab. Die Lektion daraus: Zentralbanken können pleitegegangenen Banken Papierpflaster verpassen und Zeit schinden, anschließend wird dieser Prozess bei der nächsten bankrotten Bank wiederholt. Eine Obergrenze für die Verabreichung von Papierpflastern scheint es nicht zu geben. Die Banker-Verschwörung kann ewig so weitergehen, denn diese Pflaster basieren auf Papierlösungen und Fiat-Papiergeldausflüssen; und schließlich kontrollieren sie den Papieroutput. Sie sind die Herrscher der Papierburg.
Integriertes Pulsader-Pflaster für den US-Staatsanleihekomplex
Der Markt für US-Staatsanleihen ist ein tolles Beispiel für einen Ausfall vor unseren Augen, der durch die Verankerung eines monetären Hyperinflationierungsprogramms verdeckt wird - sozusagen das Pflaster auf der Lebensader, ein institutionell hergestelltes.
Seit 2012 ist Jackass der festen Meinung, dass QE permanent weitergeführt und niemals gestoppt wird. Mit QE wurde eine Situation der vollständigen Abhängigkeit geschaffen, aus der es keinen Ausstieg mehr gibt. Es gab QE, dann QE2, dann Operation Twist (Langläufer wurden gegen Kurzläufer gestauscht), dann QE3, dann Taper Talk (schlichte Lügen) und jetzt QE-Unendlich.
In der aktuellen Situation bekommt man mit Regelmäßigkeit immer mehr Lügen präsentiert - in immer mehr Bereichen. Die Zentralbank kann permanente Anleihekäufe nicht zugeben, denn das würde bedeuten, dass die Vereinigten Staaten eine indossierte Drittweltnation wären, die ihre wachsenden Schulden für immer und ewig monetisiert - obendrein eine Nation mit einem enormen Kriegskostenanteil.
Der große, übelriechende Hinweis auf versteckten Ausfall war die Aufhebung der US-Schuldenobergrenze letztes Jahr. Eine Reihe kluger Analysten kommt zu dem Schluss, dass es eine Aufhebung einer Verschuldungsobergrenze nur dann geben kann, wenn es zu einem Schuldenausfall gekommen ist. Andere meinen, dass der US-Kongress einfach die Gesetze umschreiben kann, um unbegrenzte Kreditlinien zu erlauben.
Der Verkauf des JP Morgan-Firmensitzes im Süden Manhattans scheint dieser Ausfall-Prämisse zusätzliches Gewicht zu geben. Der endlose Krieg scheint die unter den verschworenen Banker herrschende Verzweiflung glaubhaft zu unterstreichen. Möglicherweise wird es in den nächsten Monaten einen neuen Krieg geben - die US-Hauptexporte sind, neben toxischen Anleihen, eben militärisches Kriegsgerät und Diabetes.
Ohne QE-Anleiheankäufe würde der US-Staatsanleihemarkt einbrechen. Sie werden “unsterilisiert" vorgenommen. Trotz seiner vollkommen arroganten Art verabreicht Prinz Draghi wenigst noch sterilisierte Kapitalspritzen, wobei er dem Finanzsystem gleichzeitig wieder Kapital entzieht. Die US Fed lässt einfach nur Kapital einfließen, ohne im Gegenzug anderes zu entziehen - sprich unsterilisiert.
Der US-Staatsanleihekomplex wird durch die monetäre Hyperflationsmaschinerie gestützt - und zwar in der am stärksten zersetzenden, schadenbringenden und verräterischen Weise, die es überhaupt geben könnte. Was hier passiert, ist nichts anderes als die Ausgabe von falschem, bezugslosem Geld, das der Schuldendeckung dient - für neue Schulden wie für die Umschuldung alter Schulden.
Dieses Pulsaderpflaster ist vollkommen in das System eingepasst worden. Die US-Regierung hält an ihrem 1 Billion $ schweren Schuldenkapitalausfluss pro Jahr fest, der aus unkontrollierbaren Defiziten stammt. Die Maßnahmen der US Fed unterliegen weiterhin keinerlei Aufsicht, hier wird im großen Stil über die eigentlichen Defizitmengen gelogen.