Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Und wieder der Yen - Krieg gegen das Gold bis zum Währungszusammenbruch?

13.11.2014  |  Jan Kneist
Vor einige Tagen hatte ich über die schlagende Korrelation von Yen und Gold gesprochen, d.h. die einhergehende Yen-Schwäche zum US-Dollar bei gleichzeitiger Goldpreisschwäche.

Es kann sich natürlich um eine Scheinkorrelation handeln, dennoch erscheint sie mir sehr plausibel. Irgendwoher müssen die riesigen Summen für die Goldpreisdrückung und das Aufpumpen der Aktienmärkte kommen. Und warum nicht das Vermögen der Japaner absaugen? Das Problem ist nur, genau wie ein QE, das nie wieder enden kann, ohne den Zusammenbruch zu riskieren, daß der Effekt bei angenommen gleichem Ergebnis ständig niedriger wird. Sie kennen ein ähnliches Beispiel, das der zusätzlichen Kreditaufnahme, um eine weitere Einheit BIP in den USA zu erzeugen. Es müssen immer mehr Kredite aufgenommen werden und dennoch verschlechtern sich die Ergebnisse.

Im Falle von Yen-Gold habe ich beispielhaft eine normale quadratische Funktion angenommen, d.h. um eine "Einheit" Golddrückung zu erreichen, muß der quadratische Einsatz an Yen dafür erbracht werden bzw. 1:1, 2:4, 3:9, 4:16 etc. Die Funktion wächst immer weiter bis sie fast in die Senkrechte übergeht. Und das kann beim Yen passieren - Hyperinflation.

Open in new window

Der Carry-Trade, also die billige Verschuldung in Yen und die Anlage dieses Geldes in den USA oder sonst wo im Westen, hat maßgeblich zur Haltung der großen Indizes in luftigen Höhen beigetragen. Es ist DAS Treibmittel und es kann nur schneller laufen oder bricht zusammen. Wie bei der Funktion oben sinkt der Effekt/Nutzen jeder weiteren Einheit Yen.

Da der Carry-Trade schon Jahre läuft, sind 1) die Shorts schon erheblich groß und 2) wird er eine Menge Trittbrettfahrer angezogen haben. Und diese zittern mit jedem weiteren Gewinn und sind ständig auf der "Verkaufen" Taste. Man kann also fast mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen, daß die Volatilität des Yen zum Dollar drastisch zunehmen wird, also vorübergehende Stärke durch Leereindeckungen und dann wieder rasante Abstürze. Falls hier Staaten bzw. ZB´s zusammenarbeiten, um so den Dollar und die Blasen der westlichen Aktienmärkte in einem Umfeld zu erhalten, das beides längst auf Talfahrt geschickt hätte, dann soll das sicher nicht an die Öffentlichkeit dringen.

Diese riesigen und sekündlich wachsenden Shorts im Yen müssen irgendwann eingedeckt werden, am besten geräuschlos. Was wäre also zu erwarten?

  • 1. Solange der Carry-Trade läuft, halten sich Dow, S&P etc. wie von Wunderhand weiter oben, unterbrochen von kurzen aber heftigen Einbrüchen

  • 2. Um den Yen schwach zu halten, wird man in die Kiste der psychologischen Kriegführung greifen, also Aufbietung aller Medien, die Schwäche der jap. Wirtschaft herauszustreichen und den drohenden Bankrott an die Wand zu malen. Das ist ausnahmsweise sogar die Wahrheit und es "kostet" fast gar nichts.

  • 3. Spannungen mit China schüren --> höheres Rüstungsbudget als Rechtfertigung für Haushaltsnotstand

  • 4. Eine massive Kapitalflucht aus Japan provozieren --> Ziel erreicht, Shorts geräuschlos eindecken

  • 5. Euro als nächstes Ziel für eine ähnliche Aktion, sollte leicht sein

  • 6. Yen- und Euro-Schwäche können parallel laufen bzw. sich in ihrer Intensität verschieben, alles garniert von getürkten US-Wirtschaftsdaten und Jubelpresse, um den Kapitalstrom gen USA zu verstärken.

Wie lange? Daß es noch länger als etliche Wochen oder wenige Monate funktionieren kann, glaube ich nicht. D.h. der japanische Währungszusammenbruch kann jetzt zügig erfolgen. Das Limit wird die verfügbare Menge an Gold darstellen, die man mit immer mehr Währungseinheiten noch mobilisieren kann. Es spricht jetzt alles für Gold, der Aufwand dagegen muß also barbarisch sein. Ich halte es für wahrscheinlich, daß sich im nächsten halben Jahr schon gewaltige Bewegungen an den Devisenmärkten abspielen werden. Das wird die Prelude sein für einen "barbarischen" Anstieg des Goldes. Und was passiert, wenn der USA die Kontrolle über das Gold entgleitet, mag man sich besser nicht ausmalen.


© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"