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Datenpotpourri bringt neue Bewegungen

20.11.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2538 (08.05 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2515 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 118.70. In der Folge notiert EUR-JPY bei 148.80. EUR-CHF oszilliert bei 1.2014.

Einen Ausbruch aus der Range der letzten Wochen in EUR/USD zwischen 1,2600- und 1,2300 ist nach der Veröffentlichung des FED Protokoll der letzten Sitzung unwahrscheinlicher geworden sein.

Der ausgegebene Kurs der FED, der im Sommer 2015 die erste Zinserhöhung erwarten lässt, wurde im Wesentlichen bestätigt. Auch die Skepsis gegenüber dem an Stärke zulegenden US-Dollar ist weniger ausgeprägt als zuletzt. Die Inflation soll mittelfristig den Zielwert von 2,0 Prozent erreichen.

Da sich auch die Zahlen vom Arbeitsmarkt relativ berechenbar zeigen, möchten einige Notenbanker dem Markt mehr Anleitung geben, wie und wann die Zinspolitik geändert werden sollte. Diese Maßnahme sollte den US-Dollar weiter stützen und vertrauensbildend wirken.

Auf der anderen Seite sehen wir, dass sich das Wachstum in Europa weiter verlangsamt. Die heute Morgen veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes zeichnen ein Bild, das abnehmende Dynamik vermittelt.

Frankreichs Industrie entfernt sich weiter von der Wachstumsschwelle. Die Schätzung von 48,8 Punkten wurde mit 47,6 Zählern deutlich verfehlt.

Dagegen konnten die Dienstleister um 1,5 Zähler auf 48,8 über der Prognose zulegen. Frankreich zeigt leichte Besserungstendenzen, die Entwicklung der Industrie bestätigt aber das große, schwächelnde Bild des Landes.

Nachdem wir in Deutschland in den vergangenen Monaten immer mehr an Schwung verloren haben, zeigen sich die Einkaufsmanager zurückhaltender.

  • Industrie -1,4 Punkte auf 50,0 (Wachstumsschwelle!)
  • Dienstleister - 2,3 Zähler auf 52,1

Deutliche Warnsignale wurden schon in den letzten Statements ausgegeben - Auch das vierte Quartal wird uns kein großes Wachstum bringen. Im dritten Quartal ist Deutschland mit 0,1 Prozent Wachstum noch knapp an einer Rezession vorbei geschrammt - nur um im vierten Quartal wieder in den negativen Bereich abzurutschen?

Nun überrascht es nicht, dass der Markit-Index für die Eurozone ebenfalls Federn lässt. Der Industrieindex fällt leicht auf 50,4 Punkte, die Dienstleister um einen Zähler auf 51,3 Zähler.

Die Daten drücken den Euro wieder zurück in Richtung 1,2500-Marke. Das konjunkturelle Bild will sich angesichts der schwelenden Unsicherheiten einfach nicht aufhellen. Unter dem Strich zeigt sich das schwächste Wirtschaftswachstum seit 16 Monaten, wobei besonders die Schwergewichte Deutschland und Frankreich einen schwachen Zustand vermitteln. Dagegen zeigen sich die Peripherieländer deutlich konstanter. Die EZB wird die veröffentlichten Daten als Begründung für weitere quantitative Maßnahmen verstehen.
Auf welchem Weg ist Europas Wirtschaft?

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Auch in den USA ist nicht alles Gold, was (noch) glänzt:

Die Signale vom US-Wohnimmobilienmarkt vermitteln keine Dynamik. Die Wohnungsbaubeginne lagen mit 1.009 Mio. Einheiten unter dem Vormonat (1.038 Einheiten). Dies entspricht einem Rückgang um 2,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat liegt die aktuelle Zahl aber mit 7,8 Prozent deutlich über dem 2013-Niveau.

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US-Baugenehmigungen in diesem Segment konnten dagegen mit 1.080 das höchste Niveau seit Mitte 2008 erreichen. Zum Jubeln besteht aber kein Anlass, wie der unten stehende Chart seit den späten 1990-gern verdeutlicht. Auch die massiven Subventionen der FED in diesem Segment konnten keine selbsttragenden Kräfte entwickeln. Seit Oktober ist der Aufbau von Überliquidität gestoppt worden. Fällige Wertpapiere werden von der Fed allerdings re-investiert, sodass auch in den kommenden Monaten/Jahren die Immobilienmärkte gestützt werden.

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Der MBA-Hypothekenindex konnte im vergangenen Monat einen deutlichen Satz nach vorne machen und um 4,18 Prozent zulegen. Die Nachfrage nach Hypotheken bleibt dennoch weiter unbefriedigend. Die Story der Erholung ist nicht schlüssig ...

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Derzeit ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2600 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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