Edelmetalle Aktuell
28.02.2006 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.
Der Handel mit Gold begann in der vergangenen Woche lustlos in einem Band zwischen 550 und 556 $ je Unze. Nur bei zwei Gelegenheiten, zunächst am Mittwoch und dann noch einmal am Donnerstag, fiel die Notierung kurz aus dieser Spanne nach unten heraus. In beiden Fällen erreichte das Metall die Marke von 547 USD, wobei Gewinnmitnahmen jeweils der Hauptgrund für die Kursverluste waren. Die Umsätze waren dabei nicht besonders groß.
Äußerer Anlass für die Abgaben am Mittwoch war ein Bericht des World Gold Councils. Dieses hatte berichtet, dass die Goldnachfrage im vierten Quartal um 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahres gelegen hat und dass insbesondere der Schmucksektor unter den hohen Preisen und der großen Volatilität leide.
Das Bild wandelte sich schließlich am Freitag, als Meldungen über einen versuchten Anschlag auf die saudiarabische Ölindustrie verbreitet wurden. Dazu kamen dann auch noch Berichte, dass bereits seit Mittwoch die Produktion in der größten Goldmine der Welt ruhe. Die dem amerikanischen Bergbaukonzern Freeport McMoRan gehörende Grasberg-Mine in Indonesien steht derzeit im Zentrum von Auseinandersetzungen zwischen der Minengesellschaft und den Behörden einerseits und lokalen Goldsuchern auf der anderen Seite. Bis zum Sonntag gab es keine Hinweise auf eine Wideraufnahme der Produktion, Analysten gehen allerdings davon aus, dass diese nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.
Der Goldpreis schloss am Freitag aufgrund dieser Meldungen bei 557 $ je Unze, vorher hatte er vorübergehend sogar bei mehr als 559 notiert. Dies war das höchste Niveau der letzten beiden Wochen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass auch die nächsten Kursbewegungen wieder von der Entwicklung des Ölpreises abhängen werden, ist relativ hoch. Hier bleibt zunächst abzuwarten, wie sich der gefundene Kompromiss zwischen dem Iran und Russland bezüglich des Atomprogramms der Mullahs auswirken wird. Solange es beim Ölpreis keine massive Veränderungen gibt, könnte die Goldnotierung erst einmal zwischen 548 und 568 $ je Unze schwanken. Erst ein Ausbruch aus dieser Spanne in der einen oder anderen Richtung würde ein starkes Signal bezüglich der
mittelfristigen Kursentwicklung senden.
Die in Vancouver beheimatete Minengesellschaft Placer Dome teilte in der letzten Woche mit, dass der Gewinn im vierten Quartal umgerechnet 22 Millionen Dollar betragen habe. Der Ertrag lag damit um die Hälfte unter dem Niveau des Vorjahres, wobei die Kanadier vor allem Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme durch Barrick als Grund für den Rückgang angeben.
Weiter südlich, in Peru, erreichte die Goldproduktion im Jahr 2005 ein neues Rekordniveau. Das Land brachte insgesamt 207,8 Tonnen des gelben Metalls aus, wobei der größte Teil der Steigerung auf Minen der nordamerikanischen Gesellschaften Barrick und Newmont entfiel. Die Südamerikaner schließen langsam, aber sicher zu den Spitzenplätzen der weltweit größten Goldproduzenten auf. Beim Silber haben sie eine solche Position schon lange erreicht. Folgerichtig verzeichnete das Land im letzten Jahr auch bei diesem Metall mit fast 3.200 Tonnen eine Rekordausbringung. Ob diese Menge am Ende groß genug war, um Mexiko erstmals von Platz 1 der Produzentenländer zu verdrängen, ist allerdings noch nicht ganz klar.
China produzierte 2005 224,05 Tonnen des gelben Metalls, auch dies war ein neuer Rekordwert. In diesem Jahr planen die Chinesen eine weitere Steigerung der Ausbringung um noch einmal sieben Prozent auf dann 240 Tonnen. Die Nachfrage im Reich der Mitte betrug im letzten Jahr nach Aussage des World Gold Councils 253 Tonnen. Diese Zahl soll 2006 zwar weiter steigen, angesichts der zunehmenden Neuproduktion bleibt das Land von Importen aber auch künftig weitgehend unabhängig.
Das Silber begann die Handelswoche in einer engen 15-Cent-Spanne zwischen 9,45 und 9,60 $ je Unze. Die Ruhephase endete dann am Freitag, als das Gold rasch zulegen konnte und das weiße Metall mit sich riss. Dieses stieg auf 9,77 $ und damit auf das höchste Niveau seit dem 7. Februar. Silber wird weiterhin dem Gold folgen, wobei es sicher auch in Zukunft prozentual stärkere Kursschwankungen als das Schwestermetall erleben wird. Der einzige wichtige Widerstand auf der oberen Seite ist nun das langjährige Hoch bei 9,92 USD, das im letzten Monat erreicht worden war. Unterstützung gibt es aktuell bei 9,55 $ je Unze.
Nach Wochen mit jeweils ausgeprägten Kursschwankungen nahmen die Edelmetallhändler in der letzten Woche den Feiertag in den USA zum Anlass, einen Gang zurückzuschalten. Wie die anderen Metalle auch, handelte das Platin deshalb zunächst in einer engen Spanne zwischen 1.012 und 1.026 $ je Unze. Erst am Freitag legte das weiße Metall dann - angetrieben durch einen steigenden Goldpreis und eine zunehmende industrielle Nachfrage - zu und marschierte vom, am Morgen in Japan erreichten Wochentief direkt auf den Höchstkurs, der schließlich bei 1.032 $ je Unze erreicht wurde.
Für diese Woche schließen wir weitere Anschlusskäufe nicht aus, allerdings muss abgewartet werden, ob das Metall den starken Widerstand bei 1.042 $ je Unze wird nehmen können. Auf der anderen Seite gibt es charttechnische Unterstützung direkt unterhalb der 1.000er-Marke. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Metall in diesem Umfeld zunächst innerhalb des genannten 45-Dollar-Bandes bleibt, ist deshalb relativ hoch.
Angesichts eines stabilen Euro/USD-Kurses mit Kursen zwischen 1,1870 und 1,1970 gab es wenig Eigenleben, was den Platinkurs in Euro angeht. Die Notierung orientierte sich statt dessen weitgehend am internationalen Handel und schloss am Ende bei 868 € je Unze (27,91 € je Gramm).
In der vergangenen Woche gab es eine Reihe von Gerüchten bezüglich einer bevorstehenden Übernahme des weltweit drittgrößten Platinproduzenten, Lonmin plc. In diesem Zusammenhang wurde eine Reihe von potentiellen Käufern genannt, darunter Gold Fields, Xstrata und Rio Tinto. Die Spekulationen ebbten schließlich ab, nachdem Lonmin bekanntgab, dass man zwar Übernahmegespräche geführt habe, dass diese aber inzwischen ergebnislos abgebrochen worden seien. Der Aktienkurs von Lonmin fiel daraufhin um 15 Prozent.
Das Palladium war in der vergangenen Woche das einzige unter den vier Hauptmetallen, das am Ende den Schlusskurs der Vorwoche nicht übertreffen konnte. In den ersten Tagen der Woche hatte es noch in einem extrem engen Band zwischen 286 und 292 $ je Unze gehandelt, von Mittwoch an fiel es dann bis zum Freitagmorgen auf 278 $ je Unze zurück. Es gab für die Verkäufe keinen spezifisch das Palladium betreffenden Anlass, vielmehr handelte es sich dabei um Abgaben enttäuschter Inhaber von Pluspositionen, die wohl auch deshalb nervös wurden, weil sich besonders bei diesem Metall in die Diskussion immer wieder auch negative Analystenmeinungen mischen. Überhaupt ist das weiße Metall derzeit das am meisten kontrovers diskutierte und die Meinungen der Beobachter reichen dabei von ausgesprochen positiv bis hin zu deutlicher Skepsis.
Wir haben an dieser Stelle des öfteren aufgezeigt, dass wir eher zu der ersten Gruppe tendieren, obwohl wir glauben, dass ein hastiger Anstieg über 300 $ je Unze zunächst nicht von langer Dauer sein dürfte. Angesichts der jüngsten Kursgewinne bei den anderen Edelmetallen ist aber nicht auszuschließen, dass das Palladium sich zumindest in Richtung dieser Marke bewegt.
Auf der anderen Seite der aktuellen Handelsspanne sehen wir eine starke charttechnische Unterstützung bei 270 $ je Unze. Sollte das Metall in Richtung dieser Marke fallen, empfehlen wir industriellen Abnehmern, dort dann entsprechende Absicherungsgeschäfte vorzunehmen.
Das Metall setzte in der vergangenen Woche seine Konsolidierungsphase zunächst fort und verlor dabei noch einmal 20 Dollar an Wert. Auf dem Tiefstkurs bei 3.460 $ je Unze (111,24 $ je Gramm) kam dann allerdings industrielle Nachfrage auf. Sie reichte aus, um den Preisverfall vorerst zu stoppen. Nach drei Wochen mit langsam fallenden Notierungen dürften sich diese Nachfrage eher noch verstärken und wir wären nicht überrascht, wenn in absehbarer Zeit das Metall als Konsequenz wieder über die Marke von 3,500 $ je Unze steigen könnte.
Den Rang abgelaufen haben dem Rhodium in der letzten Woche ohnehin die anderen "kleinen“ Platinmetalle. Ruthenium stürmte als Folge neuer industrieller Nachfrage auf 110 $ je Unze voran, eine Woche zuvor notierte es noch bei 93 USD. In die gleiche Bresche schlug das Iridium, das fast zehn Prozent zulegte und am Freitag bei 225 $ je Unze notierte.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
- Gold - Späte Gewinne nach überwiegend ruhiger Woche
Der Handel mit Gold begann in der vergangenen Woche lustlos in einem Band zwischen 550 und 556 $ je Unze. Nur bei zwei Gelegenheiten, zunächst am Mittwoch und dann noch einmal am Donnerstag, fiel die Notierung kurz aus dieser Spanne nach unten heraus. In beiden Fällen erreichte das Metall die Marke von 547 USD, wobei Gewinnmitnahmen jeweils der Hauptgrund für die Kursverluste waren. Die Umsätze waren dabei nicht besonders groß.
Äußerer Anlass für die Abgaben am Mittwoch war ein Bericht des World Gold Councils. Dieses hatte berichtet, dass die Goldnachfrage im vierten Quartal um 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahres gelegen hat und dass insbesondere der Schmucksektor unter den hohen Preisen und der großen Volatilität leide.
Das Bild wandelte sich schließlich am Freitag, als Meldungen über einen versuchten Anschlag auf die saudiarabische Ölindustrie verbreitet wurden. Dazu kamen dann auch noch Berichte, dass bereits seit Mittwoch die Produktion in der größten Goldmine der Welt ruhe. Die dem amerikanischen Bergbaukonzern Freeport McMoRan gehörende Grasberg-Mine in Indonesien steht derzeit im Zentrum von Auseinandersetzungen zwischen der Minengesellschaft und den Behörden einerseits und lokalen Goldsuchern auf der anderen Seite. Bis zum Sonntag gab es keine Hinweise auf eine Wideraufnahme der Produktion, Analysten gehen allerdings davon aus, dass diese nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.
Der Goldpreis schloss am Freitag aufgrund dieser Meldungen bei 557 $ je Unze, vorher hatte er vorübergehend sogar bei mehr als 559 notiert. Dies war das höchste Niveau der letzten beiden Wochen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass auch die nächsten Kursbewegungen wieder von der Entwicklung des Ölpreises abhängen werden, ist relativ hoch. Hier bleibt zunächst abzuwarten, wie sich der gefundene Kompromiss zwischen dem Iran und Russland bezüglich des Atomprogramms der Mullahs auswirken wird. Solange es beim Ölpreis keine massive Veränderungen gibt, könnte die Goldnotierung erst einmal zwischen 548 und 568 $ je Unze schwanken. Erst ein Ausbruch aus dieser Spanne in der einen oder anderen Richtung würde ein starkes Signal bezüglich der
mittelfristigen Kursentwicklung senden.
Die in Vancouver beheimatete Minengesellschaft Placer Dome teilte in der letzten Woche mit, dass der Gewinn im vierten Quartal umgerechnet 22 Millionen Dollar betragen habe. Der Ertrag lag damit um die Hälfte unter dem Niveau des Vorjahres, wobei die Kanadier vor allem Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme durch Barrick als Grund für den Rückgang angeben.
Weiter südlich, in Peru, erreichte die Goldproduktion im Jahr 2005 ein neues Rekordniveau. Das Land brachte insgesamt 207,8 Tonnen des gelben Metalls aus, wobei der größte Teil der Steigerung auf Minen der nordamerikanischen Gesellschaften Barrick und Newmont entfiel. Die Südamerikaner schließen langsam, aber sicher zu den Spitzenplätzen der weltweit größten Goldproduzenten auf. Beim Silber haben sie eine solche Position schon lange erreicht. Folgerichtig verzeichnete das Land im letzten Jahr auch bei diesem Metall mit fast 3.200 Tonnen eine Rekordausbringung. Ob diese Menge am Ende groß genug war, um Mexiko erstmals von Platz 1 der Produzentenländer zu verdrängen, ist allerdings noch nicht ganz klar.
China produzierte 2005 224,05 Tonnen des gelben Metalls, auch dies war ein neuer Rekordwert. In diesem Jahr planen die Chinesen eine weitere Steigerung der Ausbringung um noch einmal sieben Prozent auf dann 240 Tonnen. Die Nachfrage im Reich der Mitte betrug im letzten Jahr nach Aussage des World Gold Councils 253 Tonnen. Diese Zahl soll 2006 zwar weiter steigen, angesichts der zunehmenden Neuproduktion bleibt das Land von Importen aber auch künftig weitgehend unabhängig.
- Silber - Nicht weit unter dem Langzeithoch
Das Silber begann die Handelswoche in einer engen 15-Cent-Spanne zwischen 9,45 und 9,60 $ je Unze. Die Ruhephase endete dann am Freitag, als das Gold rasch zulegen konnte und das weiße Metall mit sich riss. Dieses stieg auf 9,77 $ und damit auf das höchste Niveau seit dem 7. Februar. Silber wird weiterhin dem Gold folgen, wobei es sicher auch in Zukunft prozentual stärkere Kursschwankungen als das Schwestermetall erleben wird. Der einzige wichtige Widerstand auf der oberen Seite ist nun das langjährige Hoch bei 9,92 USD, das im letzten Monat erreicht worden war. Unterstützung gibt es aktuell bei 9,55 $ je Unze.
- Platin - Am Freitag wieder Anstieg in Richtung 1.030
Nach Wochen mit jeweils ausgeprägten Kursschwankungen nahmen die Edelmetallhändler in der letzten Woche den Feiertag in den USA zum Anlass, einen Gang zurückzuschalten. Wie die anderen Metalle auch, handelte das Platin deshalb zunächst in einer engen Spanne zwischen 1.012 und 1.026 $ je Unze. Erst am Freitag legte das weiße Metall dann - angetrieben durch einen steigenden Goldpreis und eine zunehmende industrielle Nachfrage - zu und marschierte vom, am Morgen in Japan erreichten Wochentief direkt auf den Höchstkurs, der schließlich bei 1.032 $ je Unze erreicht wurde.
Für diese Woche schließen wir weitere Anschlusskäufe nicht aus, allerdings muss abgewartet werden, ob das Metall den starken Widerstand bei 1.042 $ je Unze wird nehmen können. Auf der anderen Seite gibt es charttechnische Unterstützung direkt unterhalb der 1.000er-Marke. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Metall in diesem Umfeld zunächst innerhalb des genannten 45-Dollar-Bandes bleibt, ist deshalb relativ hoch.
Angesichts eines stabilen Euro/USD-Kurses mit Kursen zwischen 1,1870 und 1,1970 gab es wenig Eigenleben, was den Platinkurs in Euro angeht. Die Notierung orientierte sich statt dessen weitgehend am internationalen Handel und schloss am Ende bei 868 € je Unze (27,91 € je Gramm).
In der vergangenen Woche gab es eine Reihe von Gerüchten bezüglich einer bevorstehenden Übernahme des weltweit drittgrößten Platinproduzenten, Lonmin plc. In diesem Zusammenhang wurde eine Reihe von potentiellen Käufern genannt, darunter Gold Fields, Xstrata und Rio Tinto. Die Spekulationen ebbten schließlich ab, nachdem Lonmin bekanntgab, dass man zwar Übernahmegespräche geführt habe, dass diese aber inzwischen ergebnislos abgebrochen worden seien. Der Aktienkurs von Lonmin fiel daraufhin um 15 Prozent.
- Palladium - Kein Profitieren von Gewinnen anderer Metalle
Das Palladium war in der vergangenen Woche das einzige unter den vier Hauptmetallen, das am Ende den Schlusskurs der Vorwoche nicht übertreffen konnte. In den ersten Tagen der Woche hatte es noch in einem extrem engen Band zwischen 286 und 292 $ je Unze gehandelt, von Mittwoch an fiel es dann bis zum Freitagmorgen auf 278 $ je Unze zurück. Es gab für die Verkäufe keinen spezifisch das Palladium betreffenden Anlass, vielmehr handelte es sich dabei um Abgaben enttäuschter Inhaber von Pluspositionen, die wohl auch deshalb nervös wurden, weil sich besonders bei diesem Metall in die Diskussion immer wieder auch negative Analystenmeinungen mischen. Überhaupt ist das weiße Metall derzeit das am meisten kontrovers diskutierte und die Meinungen der Beobachter reichen dabei von ausgesprochen positiv bis hin zu deutlicher Skepsis.
Wir haben an dieser Stelle des öfteren aufgezeigt, dass wir eher zu der ersten Gruppe tendieren, obwohl wir glauben, dass ein hastiger Anstieg über 300 $ je Unze zunächst nicht von langer Dauer sein dürfte. Angesichts der jüngsten Kursgewinne bei den anderen Edelmetallen ist aber nicht auszuschließen, dass das Palladium sich zumindest in Richtung dieser Marke bewegt.
Auf der anderen Seite der aktuellen Handelsspanne sehen wir eine starke charttechnische Unterstützung bei 270 $ je Unze. Sollte das Metall in Richtung dieser Marke fallen, empfehlen wir industriellen Abnehmern, dort dann entsprechende Absicherungsgeschäfte vorzunehmen.
- Rhodium - Stabilisierung nach zuletzt noch leichten Verlusten
Das Metall setzte in der vergangenen Woche seine Konsolidierungsphase zunächst fort und verlor dabei noch einmal 20 Dollar an Wert. Auf dem Tiefstkurs bei 3.460 $ je Unze (111,24 $ je Gramm) kam dann allerdings industrielle Nachfrage auf. Sie reichte aus, um den Preisverfall vorerst zu stoppen. Nach drei Wochen mit langsam fallenden Notierungen dürften sich diese Nachfrage eher noch verstärken und wir wären nicht überrascht, wenn in absehbarer Zeit das Metall als Konsequenz wieder über die Marke von 3,500 $ je Unze steigen könnte.
Den Rang abgelaufen haben dem Rhodium in der letzten Woche ohnehin die anderen "kleinen“ Platinmetalle. Ruthenium stürmte als Folge neuer industrieller Nachfrage auf 110 $ je Unze voran, eine Woche zuvor notierte es noch bei 93 USD. In die gleiche Bresche schlug das Iridium, das fast zehn Prozent zulegte und am Freitag bei 225 $ je Unze notierte.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.