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Daten der Eurozone ernüchternd - EZB-Ratssitzung im Fokus

04.12.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2305 (07.57 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2301 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 147.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.2034.

Der Euro steht derzeit aus guten Gründen unter Druck.

Die Folgen der westlichen Geopolitik lasten immer schwerer auf der Eurozone. Damit erhöht sich die konjunkturelle Divergenz zwischen USA und der Eurozone. Die von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindices für den Dienstleistungssektor der Eurozone vermitteln ein Bild abnehmender Konjunkturdynamik. Der Index für die Eurozone sank in der finalen Fassung per November von zuvor 52,3 auf 51,1 Punkte. Die Prognose lag bei 51,3 Zählern entsprechend dem vorläufigen Wert für November. Ergo ist der Dynamikverlust ausgeprägter als selbst von Finanzmarktteilnehmern unterstellt.

In der Folge sank der aussagekräftige Composite Index (Verarbeitung und Dienstleistung) per November im Monatsvergleich von 52,1 auf 51,1 Punkte. Der Index markierte den niedrigsten Stand seit 15 Monaten!

Der Blick auf die Rangliste des Composite-Index verdeutlicht, dass es nicht an der Zeit ist, das konjunkturelle Problem, das sich aus den Folgen der Geopolitik für die Eurozone ergibt, klein zu reden.

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Die Korrelation zwischen Index und Wirtschaftsleistung ist ausgeprägt. Der aktuelle Rückgang auf den niedrigsten Wert seit 15 Monaten stellt ein Ausrufungszeichen dar. Die Frage ist, ob dieses Ausrufungszeichen auch die entscheidenden Personenkreise erreicht.

Die Folgen der Geopolitik kommen dagegen weder im Vereinigten Königreich noch in den USA an.

Der Markit Index für Großbritannien für den Dienstleistungssektor legte per November unerwartet von 56,2 auf 58,6 Punkte zu. Die Prognose war bei 56,5 Punkten angesiedelt. Der Markit Index für den Dienstleistungssektor der USA sank zwar per November von 57,1 auf 56,2 Punkte. Dennoch signalisiert dieser Index mehr als solides Wachstum in diesem Wirtschaftssektor.

Der ISM-Dienstleistungsindex setzte für die USA per November im Gegensatz den dem von Markit ermittelten Index positive Akzente. Der Index legte unerwartet von zuvor 57,1 auf 59,3 Punkte zu. Der Aktivitätsindex verbesserte sich von 60,0 auf 64,4 Zähler. Der Auftragsindex legte von 59,1 auf 61,4 Zähler zu.

Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone verzeichneten per Berichtsmonat Oktober im Monatsvergleich eine Zunahme um 0,4% (Vormonat -1,2%). Die Prognose bei +0,6% wurde klar verfehlt. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,4% (Prognose 1,4%) nach zuvor 0,5%.

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Chart: Einzelhandelsumsätze im Jahresvergleich


Es gab aber auch leicht enttäuschende Daten aus den USA. Laut ADP nahm die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft um 208.000 Jobs zu. Die Prognose lag bei 221.000.

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Der Hypothekenmarktindex sackte in der letzten Berichtswoche von 374,5 auf 347,0 Punkte und bewegt sich damit weiter im Dunstkreis der Tiefstwerte seit der Jahrtausendwende.

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Daraus ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2600 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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