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Kurze Statements zu Märkten - kaum Highlights

09.12.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2330 (07.50Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2248 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.02. In der Folge notiert EUR-JPY bei 148.00. EUR-CHF oszilliert bei 1.2022.

Nachdem wir im Nachgang zur EZB Sitzung am Donnerstag klare Erholungstendenzen des US-Dollars beobachten konnten, sorgte Fed Gouverneur Lockhart gestern Abend für neue Bewegungen. Der Primus des Fed Bezirks Atlanta sprach über die angestrebte Zinspolitik der Fed und brachte somit Bewegung in die Devisenkurse. Er sprach sich für eine vorsichtigere Kommunikation der Fed aus, was die Erwartungshaltung einer frühen Zinswende etwas schrumpfen ließ.

EUR/USD legte im europäischen Handel zuvor noch ein Jahrestief bei 1,2248 hin, bevor die Lockhart-Aussagen für einen deutlichen Sprung bis auf 1,2343 sorgten.

Aber auch von Seiten der EZB wurde nicht mit Aussagen gegeizt. Das österreichische Ratsmitglied Nowotny sprach über das aktuelle Lieblingsthema des Marktes, von Staatsanleihenkäufen. Die Aussagen gehen dabei in die Richtung, die die bisherigen Erwartungen stützt. Um die Bilanz um 1 Bill. Euro zu vergrößern, kommt die EZB mit ziemlicher Sicherheit nicht um Käufe von Staatstiteln umher.

Vor allem wenn man beobachtet, wie schwer es der EZB fällt, ihre Bilanz angesichts der verhältnismäßig kleinen Covered Bond Märkte auszuweiten. In der vergangenen Woche sind die Wertpapier-Käufe zurückgegangen.

Die immer weiter bröckelnden Ölnotierungen, die die Nordseesorte Brent auf ein 5 Jahres Tief geschickt haben, tun ihr Übriges, um Erwartungen an die EZB hoch zu halten. Das Deflationsthema wird uns noch diverse Monate in den Statements begegnen.

Genau so wird uns das Thema Investitionen in Deutschland begegnen. Hier gibt es leichte Erholungstendenzen, wie Ifo-Investitionserhebung prognostiziert. Statt 4 Prozent in diesem Jahr sollen in 2015 5 Prozent durch das verarbeitende Gewerbe investiert werden. Im Frühjahr wurden noch 9 Prozent für 2014 prognostiziert…die Tendenz ist erfreulich, die Basis allerdings niedrig.

Vielleicht helfen der Wirtschaft Mittel aus den EU-Töpfen? Es sind Anträge aus Deutschland über ein Volumen von 89 Mrd. Euro bei der EU eingegangen. Diese sind für mehr als 2.000 Projekte gedacht. Ab Mitte 2015 soll klar sein, welche Projekte förderbedürftig sind. Erstaunlich, was sich unter den Anträgen so tummelt (Infrastruktur- Berlin - war da nicht was?)…

Deutschlands Export kann einen weiteren guten Monat verbuchen. Die europäischen Partnerländer zeigen sich aber in schwächelnder Verfassung, hier legten die Exporte nur um 1,9 Prozent zu. Der Exportschlager Vorleistungen wird auch in den kommenden Monaten weiter wenig gefragt bleiben. Deutlich besser liefen die Exporte nach Übersee und in Nicht-EU-Länder. Deutschlands global orientiertes Exportmodell kann wieder überzeugen. Umso unverständlicher, warum man Brücken in den Osten in Rekordgeschwindigkeit eingerissen hat.

Österreich kriegt derweil den kalten Wind aus Europas Osten entgegen geblasen. Nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) steht Österreich im vierten Quartal vor einer Rezession. Schon das dritte Quartal ist mit -0,1 Prozent rückläufig ausgefallen. Im Schlußquartal wird keine weitere konjunkturelle Dynamik erwartet.

Der Senitx-Index, der die Stimmung der Investoren widerspiegelt, fiel mit -2,5 nach -11,87 deutlich positiver aus. In den drei zurück liegenden Monaten war die Stimmungslage deutlich negativer. Besonders die Aussichten in den kommenden 6 Monaten wurden dabei positiver beurteilt (+14 Punkte).

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Daraus ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2420 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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