FED stärkt Risikoappetit
08.01.2015 | Folker Hellmeyer
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Die Gemengelage bleibt auch heute unverändert. Nach Veröffentlichung des FOMC-Protokolls zeigt sich, dass die FED den eingeschlagenen behutsamen Weg ihrer Kommunikation weiter geht. Patience also Geduld war ein gerne zitiertes Wort. Damit möchte die FED signalisieren, dass sie an dem bisher gesendeten Vorgehen festhalten möchte.
Dies schließt eine schnelle Zinserhöhung so gut wie aus, auch das erste Quartal sollte noch von der Seitenlinie aus verfolgt werden. Man möchte noch weitere Konjunkturdaten sammeln, bevor man die Zinsen erhöht.
Das Geld bleibt wie erwartet erst einmal billig … die Befürchtungen einer schnellen Zinswende blieben unbegründet.
Diese Befürchtungen wurden aufgrund der guten Konjunkturzahlen befeuert. Auch gestern zeigten sich die US-Zahlen wieder robust.
Leicht rückläufig zeigt sich die US-Handelsbilanz. US-Unternehmen exportierten im November 1,0 Prozent weniger. Gleichzeitig sanken die Importe deutlicher um 2,2 Prozent. Hier spielen die geringeren und günstigeren Energieimporte (Fracking im Inland / Ölpreisverfall) eine Rolle.
Das Außenhandelsdefizit verringerte sich um 4,4 Mrd. Dollar auf 39,00 Mrd. Dollar im Berichtsmonat und bleibt damit gewohnt tiefrot.
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Weiter im Aufwind zeigt sich der US-Arbeitsmarkt. Wie die private Arbeitsagentur ADP mitteilte, wurden im Dezember 241.000 neue Stellen von Unternehmen geschaffen. Analysten waren von 226.000 Jobs ausgegangen. Am Freitag folgt der offizielle Arbeitsmarktbericht (NFP), der ebenfalls stark erwartet wird.
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Die Arbeitslosenzahl in Europa ist dagegen zum dritten Mal in Folge angestiegen. Im November waren 34.000 Personen mehr ohne Job als im Vormonat. Verglichen mit dem Vorjahr sank die Zahl allerdings um 522.000. Die Arbeitslosenrat liegt seit fünf Monaten konstant bei 11,5 Prozent. In Deutschland fiel die Rate trotz schwachem Wirtschaftswachstum um 0,1 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent.
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Bedenklich bleibt die Entwicklung in Italien. Angesichts der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung kletterte die Arbeitslosenrate auf ein Rekordhoch von 13,4 Prozent im November. Das Land steckt seit drei Jahren in der Rezession. In diesem Jahr soll es wieder ein kleines Wachstum geben. Die Folgen von Reformunwilligkeit sehen Sie im Chart:
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Auch die schwachen Inflationszahlen geben laut Anlass der EZB zur Sorge. Die Inflation fiel zuletzt mit -0,2 Prozent so niedrig aus wie seit 2009 nicht mehr. Hierfür ist allerdings – und das zeigt die Kernrate - maßgeblich der Energiesektor verantwortlich.
Der Ölpreis wird sich mindestens mittelfristig wieder deutlich oberhalb der aktuellen Niveaus um 50 USD/je Barrel bewegen. Selbst wenn nicht, sollte in ab den kommenden Monaten der Preiseffekt auch die Nicht-Kernrate wieder in gewohnte Sphären bringen. Angesichts der geringen Ölpreise haben wir gestern von einem Konjunkturprogramm in der Größenordnung von 20 Mrd. Euro gesprochen. Die Gefahr einer Deflation sehen wir aktuell nicht, zumal auch die Reformländer neben verbesserten Dienstleistungen durch niedrigere Stückkosen wieder konkurrenzfähiger im globalen Wettbewerb werden.
Derzeit ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2100 - 30 neutralisiert den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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