Edelmetalle Aktuell
07.03.2006 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.
Das gelbe Metall fiel am letzten Montag anfänglich auf 552,50 $ je Unze zurück, nachdem die Angst vor neuen Terrorattacken auf der arabischen Halbinsel etwas nachließ. Schon am Dienstag kam aber neues, spekulatives Kaufinteresse auf. Der Anstieg beschleunigte sich dann am Donnerstag nach der Bekanntgabe der Leitzinserhöhung auf 2,5 Prozent durch die EZB noch einmal deutlich. Dies war eine Folge des Ausbruchs des Euros aus der zuletzt vergleichsweise stabilen Handelsspanne. Die Einheitswährung stieg auf 1,2045 und riss dabei in bewährter Manier das Gold mit sich. Dieses erreichte am Freitagmorgen im japanischen Markt schließlich ein Wochenhoch in Höhe von 570.50 $ je Unze.
Der steigende Euro war aber nicht die einzige Ursache für den Anstieg des Goldpreises. So legte der Ölpreis am Donnerstag nach der Bekanntgabe eines Streiks in Nigeria zu, außerdem gab es in Indonesien weiter erhebliche Unruhen, die Bezug nahmen auf die weltgrößte Goldmine auf Neu-Guinea. Zwar lief nach einer Blockade die Produktion in der Grasberg-Mine wieder an, Marktbeobachter haben diese Meldung aber weitgehend ignoriert und statt dessen auf die möglichen, langfristigen Folgen der Unruhen hingewiesen.
Der positive Trend beim Gold ist trotz leichter Verluste am Freitagnachmittag und einem Schlusskurs in New York bei 566 $ je Unze weiter intakt. Solange die Notierung sich über 565 $ je Unze halten kann, schließen wir auch nicht aus, dass das Metall im Laufe der nächsten Tage noch einmal die Höchstkurse von letzter Woche testen wird. Falls es auch dieses Niveau hinter sich lassen kann, wäre sogar ein Anstieg auf das langjährige Hoch vom 2. Februar bei 574,75 möglich.
Da dem Anstieg des Goldpreises diesmal eine parallele Entwicklung beim Euro/ USD-Kurs gegenüberstand, gab es, was die Preise hierzulande angeht, eine vergleichsweise ruhige Entwicklung. Das Metall driftete zwischen 466 und 475 Euro je Unze. Am Ende schloss es bei 469 Euro und damit im Vergleich zur Vorwoche praktisch unverändert. Die Privatkunden in Deutschland nutzten die relative Ruhe für eine Atempause, wobei die Abgaben bei insgesamt niedrigen Umsätzen leicht überwogen. Ähnlich schlechte Nachrichten, was den physischen Absatz anging, gab es auch aus Singapur, Hongkong und Südkorea.
Polyus, die größte russische Goldminengesellschaft, ist dabei, ihren 21 prozentigen Anteil an der südafrikanischen Nummer 2, Goldfields, abzustoßen. Die Russen, die derzeit als Noch-Tochter von Norilsk Nickel den eigenen Börsengang vorbereiten, werden voraussichtlich bis zu 2 Mrd. Dollar einnehmen und dadurch einen Gewinn in Höhe von 900 Mio. Dollar verbuchen können.
Buenaventura, die größte peruanische Minengesellschaft verbuchte im 4. Quartal einen Ertrag in Höhe von 100 Mio. USD. Dies entsprach einem Anstieg von 73 Prozent. Buenaventura gehören u.a. auch 44 Prozent der gigantischen Yanacocha- Mine. Der Produktionsanteil aus dieser Mine ist in den 91.000 Unzen, welche die Peruaner als geförderte Goldmenge für das letzte Quartal bekanntgaben, noch nicht enthalten.
Während die Produktion vor allem in den nicht-traditionellen Goldförderländern stetig ansteigt, nimmt sie in Südafrika immer weiter ab. Im letzten Jahr fiel die Ausbringung am Kap um 13 Prozent auf 342 Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 1923. Im Jahr 1970 hatte die Förderung noch bei über 1.000 Tonnen gelegen. Als Ursachen für den Rückgang machen Experten in erster Linie steigende Kosten, nicht zuletzt durch den deutlich befestigten Rand, aber auch technologische Herausforderungen aus. Beobachter rechnen in Zukunft aber mit einer Stabilisierung der Produktion auf dem aktuellen Niveau, nachdem die Gesellschaften in Südafrika durch massive Umstrukturierungen ihre Wettbewerbsfähigkeit zumindest einigermaßen hätten sichern können. Währenddessen schicken sich auf der anderen Seite der Südhalbkugel die Australier an, den Südafrikanern den Spitzenplatz unter den Goldförderländern irgendwann abzujagen. Die Produktion "down under" hat im letzten Jahr bei etwa 293 Tonnen gelegen. In den nächsten Jahren werden mindestens eine große, und eine Reihe mittelgroßer Minen mit der Förderung beginnen, dies dürfte die ausgebrachte Menge in Zukunft dann aller Voraussicht nach deutlich erhöhen.
Das weiße Metall begann die letzte Woche ebenfalls relativ ruhig und handelte anfänglich in einer Spanne zwischen 9,60 und 9,83 $ je Unze. Das Bild wandelte sich am Donnerstag, als Meldungen über einen Streik in der Minenindustrie in Mexiko den Markt erreichten. Getrieben von einem ebenfalls steigenden Goldkurs und unterschwellig unterstützt von den Diskussionen über das neue Silber- Zertifikat (ETF) in den USA, überstieg das Metall die alte Höchstmarke vom 2. Februar bei 9,92 USD. Dieser Umstand löste weitere Anschlusskäufe aus, bis zum Freitag legte die Notierung dann auf 10,32 $ je Unze zu. Dieser Wert markierte ein neues 22-Jahreshoch. Am Ende fiel das Metall leicht zurück, bei einer entsprechenden Unterstützung durch einen festen Goldpreises könnte es aber in absehbarer Zeit den nächsten Widerstand bei 10,40 USD testen. Mittelfristig schließen wir nicht aus, dass sich das Metall eher in einem Band zwischen 9,40 und 10,40 etablieren wird, da ein großer Teil des Gewinnpotentials, das sich durch das neue Investorenprodukt ergibt, bereits vorweggenommen scheint.
Das weiße Metall startete in die letzte Woche eher ruhig und handelte zunächst in einem engen Band zwischen 1.041 $ je Unze am Montagmorgen in Asien, und 1.029 USD 24 Stunden später. Nachfrage im Fernen Osten war es schließlich auch, die das Platin anschließend wieder ansteigen ließ. Nachdem es den Höchstkurs vom Montag überschritten hatte, kam zusätzlich noch spekulatives Kaufinteresse in Europa und den USA auf, das den Preis dann auf 1.050 USD voranbrachte. Auf diesem Niveau stabilisierte sich die Notierung erst einmal, bevor die Hausse bei Gold und Silber dem Platin einen weiteren Schub verlieh. Am Freitag wurde schließlich vorübergehend ein Niveau in Höhe von 1.063 $ je Unze erreicht, dies war der höchste Stand seit dem 10. Februar.
Für diese Woche erwarten wir anfänglich eine seitwärts gerichtete Tendenz und einen Verbleib in einer Spanne zwischen 1.040 und 1.065 $ je Unze. Mittelfristig wird dann viel von der weiteren Entwicklung des Goldpreises abhängen. Sollte sich das gelbe Metall nicht positiv entwickeln können, droht dem Platin ein vergleichbares Schicksal. In diesem Fall könnte es sogar in Richtung der Marke von 1.020 USD abbröckeln, allerdings wäre auch bei einer solchen Bewegung der langfristige Aufwärtstrend noch immer intakt. Wenn aber das Gold statt dessen neue Höchstkurse erklimmen kann, dann besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass auch das Platin nach oben ausbrechen und in Richtung des Allzeithochs bei 1.083 USD klettern kann.
Der Vorstandsvorsitzende des südafrikanischen Platinproduzenten Implats, Keith Rumble, sagte im Rahmen einer Konferenz in den USA, dass er das derzeitige Preisniveau bei Platin auch fundamental für begründet halte. Die 1.000 Dollar- Marke hält Rumble im Moment für die mögliche Untergrenze beim Preis, schließlich sollte für den Rest der Dekade die Nachfrage das Angebot übersteigen. Implats werde deshalb seine Ausbringung auf 1,2 Mio. Unze im Jahr ausweiten, wozu vor allem die Aufnahme der Produktion im Rahmen des Two Rivers-Projektes in Südafrika und die Tochterunternehmen in Zimbabwe beitragen sollen.
Nachdem das Palladium in der vorletzten Woche noch fühlbar hinter den anderen Metallen zurückgeblieben war, konnte es in den letzten Tagen mehr als deutlich aufholen. Am vergangenen Montag begann es zunächst noch etwas schwächer und fiel dabei von 285 auf 278 $ je Unze zurück. Das Metall änderte seine Richtung dann aber, als das Platin anfing, deutlich zuzulegen. Bis zum Freitag erreichte das Palladium einen Höchstkurs in Höhe von 305,50 $ je Unze und auch wenn es dieses Niveau am Ende in New York nicht ganz halten konnte, legte es trotzdem im Wochenvergleich um immerhin sechs Prozent zu. Solange das Palladium über 290 USD handelt, bleibt der aktuelle Aufwärtstrend intakt. Vor einem weitergehenden Anstieg muss es nun aber erst einmal die Marke von 304 USD knacken, dann scheinen auch 320 $ je Unze möglich zu sein.
Das Rhodium erfüllte unsere positiven Erwartungen und stieg in der letzten Woche um über 100 auf 3.570 USD an. Wir sehen momentan keinen Grund, warum sich die freundliche Tendenz nicht auch in den nächsten Tagen fortsetzen sollte. Die anderen "kleinen" Platinmetalle legten ebenfalls zu, Ruthenium stieg durch andauernde industrielle Nachfrage um noch einmal 16 Prozent auf 130 $ je Unze. In nur zwei Wochen hat es damit um fast 30 Prozent zugelegt. Die wenigen Verkäufe reichen aktuell nicht aus, die positive Tendenz nachhaltig zu stören. Die Bewegung beim Iridium verlief nicht ganz so dramatisch, allerdings legte auch dieses Metall um 15 auf 240 $ je Unze zu.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
- Gold - Zeitweise wieder über 570, es sieht gut aus
Das gelbe Metall fiel am letzten Montag anfänglich auf 552,50 $ je Unze zurück, nachdem die Angst vor neuen Terrorattacken auf der arabischen Halbinsel etwas nachließ. Schon am Dienstag kam aber neues, spekulatives Kaufinteresse auf. Der Anstieg beschleunigte sich dann am Donnerstag nach der Bekanntgabe der Leitzinserhöhung auf 2,5 Prozent durch die EZB noch einmal deutlich. Dies war eine Folge des Ausbruchs des Euros aus der zuletzt vergleichsweise stabilen Handelsspanne. Die Einheitswährung stieg auf 1,2045 und riss dabei in bewährter Manier das Gold mit sich. Dieses erreichte am Freitagmorgen im japanischen Markt schließlich ein Wochenhoch in Höhe von 570.50 $ je Unze.
Der steigende Euro war aber nicht die einzige Ursache für den Anstieg des Goldpreises. So legte der Ölpreis am Donnerstag nach der Bekanntgabe eines Streiks in Nigeria zu, außerdem gab es in Indonesien weiter erhebliche Unruhen, die Bezug nahmen auf die weltgrößte Goldmine auf Neu-Guinea. Zwar lief nach einer Blockade die Produktion in der Grasberg-Mine wieder an, Marktbeobachter haben diese Meldung aber weitgehend ignoriert und statt dessen auf die möglichen, langfristigen Folgen der Unruhen hingewiesen.
Der positive Trend beim Gold ist trotz leichter Verluste am Freitagnachmittag und einem Schlusskurs in New York bei 566 $ je Unze weiter intakt. Solange die Notierung sich über 565 $ je Unze halten kann, schließen wir auch nicht aus, dass das Metall im Laufe der nächsten Tage noch einmal die Höchstkurse von letzter Woche testen wird. Falls es auch dieses Niveau hinter sich lassen kann, wäre sogar ein Anstieg auf das langjährige Hoch vom 2. Februar bei 574,75 möglich.
Da dem Anstieg des Goldpreises diesmal eine parallele Entwicklung beim Euro/ USD-Kurs gegenüberstand, gab es, was die Preise hierzulande angeht, eine vergleichsweise ruhige Entwicklung. Das Metall driftete zwischen 466 und 475 Euro je Unze. Am Ende schloss es bei 469 Euro und damit im Vergleich zur Vorwoche praktisch unverändert. Die Privatkunden in Deutschland nutzten die relative Ruhe für eine Atempause, wobei die Abgaben bei insgesamt niedrigen Umsätzen leicht überwogen. Ähnlich schlechte Nachrichten, was den physischen Absatz anging, gab es auch aus Singapur, Hongkong und Südkorea.
Polyus, die größte russische Goldminengesellschaft, ist dabei, ihren 21 prozentigen Anteil an der südafrikanischen Nummer 2, Goldfields, abzustoßen. Die Russen, die derzeit als Noch-Tochter von Norilsk Nickel den eigenen Börsengang vorbereiten, werden voraussichtlich bis zu 2 Mrd. Dollar einnehmen und dadurch einen Gewinn in Höhe von 900 Mio. Dollar verbuchen können.
Buenaventura, die größte peruanische Minengesellschaft verbuchte im 4. Quartal einen Ertrag in Höhe von 100 Mio. USD. Dies entsprach einem Anstieg von 73 Prozent. Buenaventura gehören u.a. auch 44 Prozent der gigantischen Yanacocha- Mine. Der Produktionsanteil aus dieser Mine ist in den 91.000 Unzen, welche die Peruaner als geförderte Goldmenge für das letzte Quartal bekanntgaben, noch nicht enthalten.
Während die Produktion vor allem in den nicht-traditionellen Goldförderländern stetig ansteigt, nimmt sie in Südafrika immer weiter ab. Im letzten Jahr fiel die Ausbringung am Kap um 13 Prozent auf 342 Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 1923. Im Jahr 1970 hatte die Förderung noch bei über 1.000 Tonnen gelegen. Als Ursachen für den Rückgang machen Experten in erster Linie steigende Kosten, nicht zuletzt durch den deutlich befestigten Rand, aber auch technologische Herausforderungen aus. Beobachter rechnen in Zukunft aber mit einer Stabilisierung der Produktion auf dem aktuellen Niveau, nachdem die Gesellschaften in Südafrika durch massive Umstrukturierungen ihre Wettbewerbsfähigkeit zumindest einigermaßen hätten sichern können. Währenddessen schicken sich auf der anderen Seite der Südhalbkugel die Australier an, den Südafrikanern den Spitzenplatz unter den Goldförderländern irgendwann abzujagen. Die Produktion "down under" hat im letzten Jahr bei etwa 293 Tonnen gelegen. In den nächsten Jahren werden mindestens eine große, und eine Reihe mittelgroßer Minen mit der Förderung beginnen, dies dürfte die ausgebrachte Menge in Zukunft dann aller Voraussicht nach deutlich erhöhen.
- Silber - Neues 22-Jahreshoch
Das weiße Metall begann die letzte Woche ebenfalls relativ ruhig und handelte anfänglich in einer Spanne zwischen 9,60 und 9,83 $ je Unze. Das Bild wandelte sich am Donnerstag, als Meldungen über einen Streik in der Minenindustrie in Mexiko den Markt erreichten. Getrieben von einem ebenfalls steigenden Goldkurs und unterschwellig unterstützt von den Diskussionen über das neue Silber- Zertifikat (ETF) in den USA, überstieg das Metall die alte Höchstmarke vom 2. Februar bei 9,92 USD. Dieser Umstand löste weitere Anschlusskäufe aus, bis zum Freitag legte die Notierung dann auf 10,32 $ je Unze zu. Dieser Wert markierte ein neues 22-Jahreshoch. Am Ende fiel das Metall leicht zurück, bei einer entsprechenden Unterstützung durch einen festen Goldpreises könnte es aber in absehbarer Zeit den nächsten Widerstand bei 10,40 USD testen. Mittelfristig schließen wir nicht aus, dass sich das Metall eher in einem Band zwischen 9,40 und 10,40 etablieren wird, da ein großer Teil des Gewinnpotentials, das sich durch das neue Investorenprodukt ergibt, bereits vorweggenommen scheint.
- Platin - Nach starkem Anstieg Gewinne erst einmal nicht gehalten
Das weiße Metall startete in die letzte Woche eher ruhig und handelte zunächst in einem engen Band zwischen 1.041 $ je Unze am Montagmorgen in Asien, und 1.029 USD 24 Stunden später. Nachfrage im Fernen Osten war es schließlich auch, die das Platin anschließend wieder ansteigen ließ. Nachdem es den Höchstkurs vom Montag überschritten hatte, kam zusätzlich noch spekulatives Kaufinteresse in Europa und den USA auf, das den Preis dann auf 1.050 USD voranbrachte. Auf diesem Niveau stabilisierte sich die Notierung erst einmal, bevor die Hausse bei Gold und Silber dem Platin einen weiteren Schub verlieh. Am Freitag wurde schließlich vorübergehend ein Niveau in Höhe von 1.063 $ je Unze erreicht, dies war der höchste Stand seit dem 10. Februar.
Für diese Woche erwarten wir anfänglich eine seitwärts gerichtete Tendenz und einen Verbleib in einer Spanne zwischen 1.040 und 1.065 $ je Unze. Mittelfristig wird dann viel von der weiteren Entwicklung des Goldpreises abhängen. Sollte sich das gelbe Metall nicht positiv entwickeln können, droht dem Platin ein vergleichbares Schicksal. In diesem Fall könnte es sogar in Richtung der Marke von 1.020 USD abbröckeln, allerdings wäre auch bei einer solchen Bewegung der langfristige Aufwärtstrend noch immer intakt. Wenn aber das Gold statt dessen neue Höchstkurse erklimmen kann, dann besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass auch das Platin nach oben ausbrechen und in Richtung des Allzeithochs bei 1.083 USD klettern kann.
Der Vorstandsvorsitzende des südafrikanischen Platinproduzenten Implats, Keith Rumble, sagte im Rahmen einer Konferenz in den USA, dass er das derzeitige Preisniveau bei Platin auch fundamental für begründet halte. Die 1.000 Dollar- Marke hält Rumble im Moment für die mögliche Untergrenze beim Preis, schließlich sollte für den Rest der Dekade die Nachfrage das Angebot übersteigen. Implats werde deshalb seine Ausbringung auf 1,2 Mio. Unze im Jahr ausweiten, wozu vor allem die Aufnahme der Produktion im Rahmen des Two Rivers-Projektes in Südafrika und die Tochterunternehmen in Zimbabwe beitragen sollen.
- Palladium - Kräftiges Kursplus bringt Metall über 300 USD
Nachdem das Palladium in der vorletzten Woche noch fühlbar hinter den anderen Metallen zurückgeblieben war, konnte es in den letzten Tagen mehr als deutlich aufholen. Am vergangenen Montag begann es zunächst noch etwas schwächer und fiel dabei von 285 auf 278 $ je Unze zurück. Das Metall änderte seine Richtung dann aber, als das Platin anfing, deutlich zuzulegen. Bis zum Freitag erreichte das Palladium einen Höchstkurs in Höhe von 305,50 $ je Unze und auch wenn es dieses Niveau am Ende in New York nicht ganz halten konnte, legte es trotzdem im Wochenvergleich um immerhin sechs Prozent zu. Solange das Palladium über 290 USD handelt, bleibt der aktuelle Aufwärtstrend intakt. Vor einem weitergehenden Anstieg muss es nun aber erst einmal die Marke von 304 USD knacken, dann scheinen auch 320 $ je Unze möglich zu sein.
- Rhodium - Über 100 USD Plus in einer Woche
Das Rhodium erfüllte unsere positiven Erwartungen und stieg in der letzten Woche um über 100 auf 3.570 USD an. Wir sehen momentan keinen Grund, warum sich die freundliche Tendenz nicht auch in den nächsten Tagen fortsetzen sollte. Die anderen "kleinen" Platinmetalle legten ebenfalls zu, Ruthenium stieg durch andauernde industrielle Nachfrage um noch einmal 16 Prozent auf 130 $ je Unze. In nur zwei Wochen hat es damit um fast 30 Prozent zugelegt. Die wenigen Verkäufe reichen aktuell nicht aus, die positive Tendenz nachhaltig zu stören. Die Bewegung beim Iridium verlief nicht ganz so dramatisch, allerdings legte auch dieses Metall um 15 auf 240 $ je Unze zu.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.