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Märkte bleiben volatil

14.01.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1792 (07.42 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1754 im Europa-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 116.78. In der Folge notiert EUR-JPY bei 137.72. EUR-CHF oszilliert bei 1.2010.

Trotz Nachrichtenarmut bleiben uns die volatilen Märkte erhalten. Auch heute Morgen geht es beim DAX so weiter wie in den letzten Tagen beobachtet werden konnte. Dabei bewegt sich der Index langsam aber sicher zur psychologisch wichtigen 10.000-Punkte Marke. Warum ist das so?

Trotz der politischen Risiken, eine Entspannung in dem Ukraine-Konflikt ist nicht in Sicht, eher das Gegenteil scheint der Fall sowie die anstehende Neuwahl in Griechenland können die Käufer nicht bremsen.

Im Gegenteil. Attraktive Niveaus wurden innerhalb kurzer Zeit von smarten Investoren genutzt, um Aktienpositionen aufzubauen. Schließlich gibt es immer weniger lohnende Alternativen. Die Berichtssaison in den USA begann darüber hinaus positiv, was auch die Erwartungen an den heimischen Märkten beflügelte.

Dass die Zinsen nicht nur bei uns in der Euro-Zone für längere Zeit niedrig bleiben, sondern auch in Großbritannien nicht in den Himmel wachsen, wird uns aktuell wieder vor Augen geführt. Obwohl es UK wirtschaftlich hervorragend läuft, hält sich die Bank of England angesichts der niedrigsten Inflationsrate seit 14 Jahren sehr bedeckt was den angestrebten Zinserhöhungszyklus betrifft.

Ähnliches erwarten wir von den USA - hier kann auch nicht von Einigkeit unter den FED-Gouverneuren gesprochen werden. Zuletzt trat Gouverneur Kocherlakota vor die Presse mit der Ankündigung er würde eine Zinserhöhung 2015 für eine "bad idea" halten.

Unsere Bankerkollegen, die mehrheitlich ihre Devisenkursprognosen in den vergangenen zwei Tagen nach unten korrigiert haben sehen hier augenscheinlich keine größere Verschleppungsgefahr…

Der britische Finanzminister fordert dagegen die EZB dazu auf, alles Mögliche gegen die niedrige Inflation zu unternehmen. In Europa war die Inflationsrate zuletzt mit -0,2 Prozent rückläufig. Wir werten diese Aussagen als abgestimmtes Vorgehen um den Markt auf den 22. Januar vorzubereiten.

Auch der Österreicher Nowotny befürwortet ein breit angelegtes Kaufprogramm der EZB. Im Hintergrund wird noch an der Darstellbarkeit gearbeitet. Der deutsche Widerstand im Rat der EZB ist bisher ausgeprägt, aber eine Lösung scheint greifbar nahe.

Statt exklusiv der EZB sollen die jeweiligen nationalen Notenbanken in den Ankauf von Staatstiteln einsteigen. Hier scheinen die Deutschen durchaus kompromissbereit. So oder so - die Erwartungen an die EZB sind doch ziemlich konkret.

Was tut sich angesichts der Nachrichtenarmut auf der fundamentalen Seite?

Ein positives Zeichen konnte Italien absetzen. Das Land, das sich seit nunmehr 3 Jahren in der Rezession befindet und dessen Industrie stetig rückläufige Marktanteile ausweist, konnte seine Industrieproduktion im November oberhalb der Erwartungen etablieren. Italiens Firmen stellen im November 0,3 Prozent mehr her als im Vormonat. Der erwartete Output lag bei 0,1 Prozent.

Die monatlichen Ausreißer bleiben auch nach dem Horrorjahr 2011 offensichtlich. Die Erholung in 2013 konnte in 2014 nicht fortgesetzt werden.

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Stetig schrumpfende Leistung:

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Derzeit ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2100 - 30 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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