Sharps Pixley: Preisprognosen zu den Edelmetallen in 2015
Ross Norman, CEO beim Goldhandelsspezialisten Sharps Pixley, hat nun einen Einblick in seine Ansichten bezüglich der weiteren Entwicklung der Edelmetallpreise gewährt und vor wenigen Tagen seine Prognosen für 2015 bekannt gegeben, die auf Commoditites Now zu finden sind.
Gold
Was Gold betrifft, rechnet der Experte für dieses Jahr mit einem Durchschnittspreis von 1.321 US-Dollar je Feinunze. Das Edelmetall soll im Tief nicht weiter als bis 1.170 US-Dollar fallen, jedoch zugleich die 1.450-USD-Marke nicht überschreiten.
Im vergangenen Jahr hat das gelbe Metall mit seiner Preisperformance deutlich enttäuscht, obwohl, so Norman, Anleger allen Grund gehabt hätten, auf eine Anlageklasse zu setzen, die einen derart hohen Schutz vor dem Verlust ihres Vermögens biete.
2015 soll Gold nach Einschätzung des Experten einerseits unter Beweis stellen können, dass es bereits eine Trendwende hinter sich habe, und sich einer überraschend starker Nachfrage seitens der Investoren erfreuen, gestützt von Shorteindeckungen und neuen Longpositionen. Andererseits sei es jedoch zugleich unwahrscheinlich, dass das Edelmetall ohne die Art schwarzer Schwäne, auf die der ein oder andere Goldbug hoffe, über 1.450 US-Dollar je Feinunze steige.
Silber
Vergleichbar seien auch die Aussichten für das Schwestermetall Silber, so Norman. Im Schnitt prognostiziert der Sharps-Pixley-CEO einen Silberpreis von 18,56 US-Dollar je Feinunze, der im Hoch auf 21,75 US-Dollar klettern und im Tief auf 14,50 US-Dollar absinken könnte.
Eine besonders im Vergleich zu den Gold-ETFs solide Entwicklung bei den Silber-ETFs sowie die robusten Münz- und Barrenverkäufe seien nach Einschätzung des Experten ebenso preisförderlich wie eine rückläufige Minenproduktion. Da 75% des Edelmetalls als Beiprodukt im Rahmen der Basismetallproduktion gewonnen würden, könne eine schwächere globale Wirtschaft durchaus zu einem Rückgang des Ausstoßes führen. Gleichwohl wäre hiervon jedoch auch die industrielle Nachfrage betroffen, welche erfahrungsgemäß allerdings wiederum durch die Nachfrage der Investoren ausgeglichen werde.
Wie auch bei Gold hat Norman durchaus seine Zweifel daran, dass Silber das derzeitige Aufwärtsmomentum aufrechterhalten kann. Insofern seien auch hier keine rekordhaften Zugewinne zu erwarten.
Platin
Für Platin prognostiziert der Experte einen durchschnittlichen Jahreskurs von 1.268 US-Dollar, ein Tief von 1.120 sowie ein Hoch von 1.480 US-Dollar je Feinunze.
Selbst der fünfmonatige Streik in Südafrika hat im vergangenen Jahr nichts am deutlichen Preisverlust des Edelmetalls ändern können, das gegenüber dem Vorjahr immerhin 11,9% einbüßte. Eine deutliche Besserung sieht Norman auch für 2015 nicht kommen.
Die Korrelation des Platinpreises zur globalen Wirtschaft könnte dem vorwiegend in der Industrie verwendeten Edelmetall in 2015 einige Schwierigkeiten bereiten. Zwar würden die Autoverkäufe auf globaler Ebene überraschend weiter zunehmen, allerdings würde ein Großteil hiervon über Kredite bedient, bei denen man mit einem Zahlungsverzug rechnen müsse. Hinzu komme die schwindende allgemeine Industrieproduktion.
Palladium
Beim Schwestermetall Palladium rechnet der Experte mit einem Durchschnittskurs von 876 US-Dollar je Feinunze. Hoch und Tief werden bei 975 resp. 660 US-Dollar je Feinunze gesehen.
Palladium war im vergangenen Jahr der klare Sieger unter den Edelmetallen und erzielte einen Preiszuwachs um 10,9%. 2015 könnte es nach Ansicht Normans allerdings schwierig werden, diese Performance fortzusetzen. Bei gleichbleibend niedrigen Ölpreisen könnte Russland laut dem Experten womöglich dazu genötigt sein, seine Palladiumbestände zu verkaufen. Wie auch im Falle von Platin bleibe zudem die Frage, wie lange die robusten Autoverkäufe noch als positiver Faktor einfließen würden.
Nichtsdestotrotz zeigt sich der Experte optimistisch. Angesichts des Angebot-Nachfrage-Verhältnisses, das auf ein weiteres Defizit in diesem Jahr schließen lasse, seien die Aussichten für Palladium durchaus positiv, weshalb das Edelmetall einmal mehr als Favorit Sharps Pixleys ins neue Jahr startet.
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