Schnelle Regierungsbildung in GR, Ukrainekonflikt verschärft sich, IFO gut
27.01.2015 | Folker Hellmeyer
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Herr Tsipras ist bereits gestern mit Unterstützung der Unabhängigen Griechen als neuer Ministerpräsident vereidigt worden. Das ging zügig und liefert Klarheit.
Syriza und die Unabhängigen Griechen wehren sich gegen die Sparauflagen der Troika. Weder EU noch IWF sind bereit, weitere Unterstützung bedingungslos zu liefern. Ein expliziter Schuldenerlass steht nicht zur Disposition. "Die Verpflichtungen gelten weiter", betonte Finanzminister Schäuble. Diese Position ist sachlich unanfechtbar.
Aus fiskalischer Sicht hat Griechenland ohnehin eine bevorzugte Behandlung im Vergleich zu allen anderen Reformländern erfahren.
Die Ratingagentur S&P warnte die neue griechische Führung vor einer Herabstufung der Bonität bezüglich der im Raum stehenden Unsicherheiten.
Für Griechenlands neue Regierung gilt, dass der vollmundige Wahlkampf nun beendet ist und die normative Kraft des Faktischen Griechenland nur bedingte Spielräume bieten wird.
Bei zu viel griechischer Hybris könnte der von Herrn Tsipras versprochene Sonnenschein für alle Griechen nichts anderes sein, als eine Fehlprognose der "politischen Wetterstation". Ohne exogene finanzielle Hilfe hat diese Regierung mit diesem Programm bei den hochgesteckten Erwartungen der griechischen Öffentlichkeit keine Chance …
Die Ukrainekrise hält die Welt weiter in Atem. Nach neuen Kämpfen in der Südukraine verschärft sich die geopolitische Situation. Außenminister Steinmeier stellte neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht.
Der deutsche IFO-Index setzte gestern positive Akzente. Es kam per Januar zum dritten Anstieg in Folge. Der Geschäftsklimaindex nahm von zuvor 105,5 auf 106,7 Punkte zu. Die Prognose lag bei 106,3 Zählern.
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Der Lageindex verzeichnete einen Anstieg von zuvor 109,8 auf 111,7 Punkte. Hier war die Prognose bei 110,7 Zählern angesiedelt.
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Der Erwartungsindex legte von zuvor 101,3 auf 102,0 Punkte zu. Damit wurde die bei 102,5 Zählern angesiedelte Prognose verpasst.
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Mithin ist der maßgebliche Treiber die Bewertung der aktuellen Lage. Hinsichtlich der geopolitischen Risiken erscheint diese Wahrnehmung der Manager nachvollziehbar. Aus den USA stand der „Dallas Manufacturing Business Index“ per Berichtsmonat Januar zur Veröffentlichung an.
Unerwartet brach dieser Index von 3,5 auf -4,4 Punkte ein und markierte damit den niedrigsten Stand seit 20 Monaten. Die Wirtschaft in Texas ist nachhaltig von dem Einbruch des Ölpreises betroffen. Die Fissuren bezüglich der Dynamik und der Nachhaltigkeit des US-Aufschwungs werden zunehmend deutlicher.
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Weiterhin ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1500 - 30 neutralisiert den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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