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Stabilisierung überfällig

09.03.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis fiel im gestrigen europäischen Handel von 551 auf 546 und im anschließenden New Yorker Handel weiter auf 539 $/oz zurück, um sich zum New Yorker Handelsschluß wieder auf 543 $/oz zu erholen. Heute morgen stabilisiert sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong um die 544 $/oz-Marke und notiert damit um etwa 7 $/oz unter dem Vortagesniveau. Bei einem gleichzeitig nachgebenden Dollar fällt der Goldpreis auch auf Eurobasis deutlich zurück (aktueller Preis 14.675 Euro/kg, Vortag 14.925 Euro/kg). Trotz des erneuten Goldpreisrückgangs kann sich Silber weiterhin gut behaupten und demonstriert eine anhaltende relative Stärke gegenüber dem Goldpreis. Nach den kräftigen Rückgängen der letzten Tage kann kurzfristig mit einer Stabilisierung des Gesamtmarktes gerechnet werden. Wir bewerten die aktuelle Konsolidierung weiterhin nicht als Trendwende bei der längerfristigen Entwicklung, sondern als notwendige Marktbereinigung. Insgesamt bleibt das Umfeld positiv, so daß noch im Verlauf des 1. Halbjahres 2006 mit einer Fortsetzung der Goldhausse in Richtung des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz gerechnet werden darf.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der die 10,00 $/oz-Marke trotz der relativen Stärke zum Goldpreis nicht mehr halten konnte (aktueller Preis 9,77 $/oz, Vortag 10,02 $/oz). Platin gibt weiter nach (aktueller Preis 1.008 $/oz, Vortag 1.023 $/oz). Palladium fällt ebenfalls weiter zurück (aktueller Preis 277 $/oz, Vortag 287 $/oz). Die Basismetalle können nach den Verlusten der letzten Tage um etwa 1 % zulegen.

Mit einem Goldpreis über der 500 $/oz-Marke und der mittelfristigen Stärke der Goldminenaktien bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 480 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index verliert weitere 2,2 % oder 2,9 auf 126,6 Punkte. Bei den Standardwerten geben Goldcorp 5,6 % und Freeport 3,4 % nach. Kinross verbessert sich um 0,8 %. Bei den kleineren Werten fallen First Silver 8,5 %, Zaruma 8,3 %, High River 7,6 %, Gabriel 6,0 %, Gammon Lake 5,2 %, Bema 5,1 %, Northgate 4,6 %, Hecla 4,4 %, Claude 4,3 % und Agnico Eagle 4,1 %. Bei den Silberwerten geben Coeur d'Alene 6,3 % und Pan American 6,0 % nach.

Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel erneut schwächer. DRD Gold fallen um 3,5 % und Harmony 3,3 %.

Die australischen Goldminenaktien zeigen sich heute morgen bei geringen Umsätzen uneinheitlich bei einer nachgebenden Tendenz. Bei den Produzenten verlieren Tribune 5,9 % und St Barbara 3,6 %. Leviathan verbessern sich 4,9 % und Gleneagle 3,6 %. Bei den Explorationswerten bröckeln Macmin 11,5 %, Climax 6,8 %, Sipa 4,7 % und Crescent 4,6 % ab. Bei den Basismetallwerten gibt Independence Group um 5,1 % nach, während Minara um 7,9 % zulegen kann.

Wichtigste Kurznachrichten:

keine

Analyse

09.03.06 Silver Wheaton (NA, Kurs 9,98 C$, MKP 2.182 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal den Verkauf von 2,2 Mio oz Silber und steigert die Silberverkäufe im Geschäftsjahr 2005 auf insgesamt 9,7 Mio oz. Silver Wheaton arbeitet als Royaltywert, der Silber zu einem festen Preis aufkauft und im Gegenzug Silber produzierende Gesellschaften finanziert. Auf der anderen Seite kann Silver Wheaton das aufgekaufte Silber zum Tagespreis verkaufen und profitiert so direkt von jedem Silberpreisanstieg. Im Juniquartal kaufte Silver Wheaton das Silber zu 3,90 $/oz an und erzielte einen Verkaufspreis von 8,03 $/oz, so daß ein Bruttogewinn von 4,13 $/oz erreicht werden konnte. Der operative Gewinn stieg im Geschäftsjahr 2005 auf 34,2 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 63,8 entspricht. Aktuell dürfte Silver Wheaton wegen des höheren Silberpreises mit einem KGV von etwa 40 arbeiten. Silver Wheaton will die Verkäufe in den Jahren auf jährlich 11,5 Mio oz und ab 2009 auf jährlich 15,0 Mio oz ausweiten und hat bereits entsprechende Verträge mit Silberproduzenten abgeschlossen, so daß die geplanten Verkäufe gut abgedeckt sind. Der Vertrag mit der Luismin Mine wurde gegen die Ausgabe von Aktien an Goldcorp (NA) auf einen Zeitraum von 25 Jahren und Silberlieferungen in Höhe von insgesmt 220 Mio oz erweitert. Verträge mit Zinkgruven erstrecken sich auf Silberressourcen in Höhe von 64,3 Mio oz. Durch Verträge mit weiteren Silberproduzenten will Silver Wheaton weiter wachsen. Am 31.12.05 (30.06.05) stand einem Cashbestand von 158,9 Mio A$ (44,4 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 2,6 Mio A$ (0,8 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Silver Wheaton konnte das in unserer Analyse vom 15.08.05 festgestellte Kurspotential von 100 bis 150 % voll ausschöpfen und notiert aktuell mit einem KGV von 63,8 auf einem fairen Niveau. Weiteres Kurspotential ergibt sich durch die vorgesehene Ausweitung der Verkäufe auf jährlich 15 Mio oz. Sollte dabei eine Gewinnspanne von 10 $/oz umgesetzt werden können, was bei einem Silberpreisanstieg auf über 15,00 $/oz vorstellbar wäre, würde das KGV auf 10,8 zurückfallen, wodurch sich weiteres Aktienkurspotential eröffnen würde. Durch den Kursanstieg wurde Silver Wheaton zu einer Halteposition. Wir erhöhen das maximale Kauflimit von 4,50 auf 7,00 C$. Empfehlung: Halten, unter 4,50 C$ kaufen, aktueller Kurs 9,98 C$, Kursziel 15,00 C$. Silver Wheaton wird mit relativ großen Umsätzen unter der WKN A0DPA9 auch in Frankfurt gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 15.08.05 bei 4,37 C$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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