Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Europa skeptisch gegenüber Athen - Europa aufgeschlossen gegenüber Athen

20.02.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1358 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1356 im Europa-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 118.91. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.05. EUR-CHF oszilliert bei 1.0805.

Wir beobachten die Fortsetzung der Zitterpartie um Griechenland. Das politische Gezerre geht heute in die nächste Runde. Kurz vor knapp hat Griechenland Vorschläge unterbreitet, die die europäischen Partner zurück an den Tisch holen sollen. Wie groß die Skepsis angesichts der Verhandlungsführung von Varoufakis und Tsipras inzwischen ist, zeigt sich daran, dass London und Berlin blocken.

Im Kern zeigen die Vorschläge, dass Griechenland entscheidende Bedingungen wohl weiter akzeptieren wird, um das Rettungsprogramm fortsetzen zu können. Allerdings ist Argwohn und Vorsicht bei den gewählten Formulierungen angebracht. Ob gewisse Punkte absichtlich nicht aufgeführt wurden, oder schlicht noch ausgearbeitet werden müssen, muss sich noch zeigen.

Aus dem Bundesfinanzministerium klingen kritische Töne in unseren Ohren. Als „nicht ausreichend“ wurden die Vorschläge bezeichnet. Frankreich dagegen zeigt sich aufgeschlossen, auch Herr Juncker zeigt Interesse an den Ansätzen. Es wird weitere Diskussionen geben. Ein Ausloten der Positionen innerhalb der Eurogruppe scheint dagegen immer schwieriger zu werden. Der Rest Europas muss sich ebenfalls Bewegen, um eine Lösung herbei zu führen. Die Märkte bleiben weiter erstaunlich gelassen. Von dieser Seite droht kein Druck. Die Position der Griechen gleicht der eines Pokerspielers mit schwachen Karten.

Europas Wirtschaft setzt seine Erholung fort. Die Einkaufsmanagerindizes signalisieren positive Anzeichen. Lediglich Frankreichs Industrie hat sich überraschend deutlich abgeschwächt. Das gesamte Wirtschaftswachstum legt den dritten Monat in Folge zu. Nach dem starken vierten Quartal 2014 sollte damit ein guter Jahresstart bestätigt werden. Positiv wirken sich deutliche Auftragseingänge und neue Jobs auf die Indizes aus.

Open in new window

Ein etwas schwächeres Bild zeigten die US-Frühindikatoren. Der Dezemberwert wurde um 0,1% auf 0,4% revidiert. Auch der Januarwert fiel schwächer aus und lag nur 0,2% über dem Vormonat, wie die Firma Conference Board berichtete. Erwartet wurden hier 0,3%. Die LEI genannten Indikatoren zeigen einen Querschnitt durch die wichtigsten Wirtschaftsbereiche der USA.

Open in new window

Einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsaktivität gibt es im FED-Bezirk Philadelphia zu vermelden. Damit zeigt sich, dass das starke Jahresende in diesem wichtigen Bezirk mit 40,2 Punkten nur ein Ausreißer war. Der Februarwert von 5,2 Punkten stellt den schwächsten Wert seit einem Jahr dar. Daramatisch brach dazu auch der Ausblick über die nächsten sechs Monate ein. Der Subindex fiel auf 29,7 Zählern von 50,9.

Open in new window

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1200 – 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"