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Trugschluss ‘Sicherer US-Schuldenhafen‘

26.02.2015  |  Jim Willie CB
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Der Dollar in der Ponzi-Ökonomie

Der US-Dollar explodiert vor unseren Augen, aber die überwiegende Mehrheit kann es nicht sehen. Die QE-Geldpolitik war die Garantie für seinen Tod. Das kräftige Geldangebotswachstum in Verbindung mit einem starken Schuldenanstieg müsste eine Implosion so gut wie sicher machen. Das können sogar die studierten Ökonomen von Harvard oder der University of Chicago als extremes Warnsignal entschlüsseln - wenn nicht sogar als Ankündigung des Endes. Ihr Schweigen ist ohrenbetäubenden und das bleibt nicht unbemerkt.

Das Fiat-Papiergeld ist ein zum Scheitern verurteiltes Konzept von begrenzter Lebensdauer. Schulden geben sich als Geld aus: Das Angebot muss vertikal wachsen, je näher man dem Leichenwagen kommt.

Zudem lassen sich die Zentralbanken oder ihre Bilanzen nicht mehr isoliert voneinander betrachten. Sie müssen im Zusammenhang betrachtet werden, weil Zentralbankenpolitik mit Swap-Geschäften und obskuren Derivaten koordiniert wird. Sie alle sind durch komplexe Methoden integriert.

Sehen Sie sich unten den vertikalen Verlauf beim tatsächlichen Geldangebot (in Billionen $ gemessen) an. Um ein Pyramidenspiel in der Endphase noch am Laufen zu halten, muss es vertikales Angebotswachstum für Investitionszwecke geben, um das System stabil zu halten. Das ist aber nicht machbar oder überhaupt möglich.

Ein Stapel aus einer Million Ein-Dollar-Banknoten türmt sich zur Höhe des New Yorker Empire State Buildings auf. Ein Stapel aus einer Milliarde Ein-Dollar-Banknoten reicht bis in die Stratosphäre. Ein Stapel aus einer Billion Ein-Dollar-Banknoten würde ein Viertel des Weges zum Mond ausmachen. Menschen haben kein Konzept, was Geld ist; ihnen ist auch überhaupt nicht bewusst, dass der Todesprozess des Fiat-Geldes läuft. Ein Dank an Rob Kirby für die Grundlagen eines schönen Charts.

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Unkontrolliertes Weltschuldenwachstum

Seit der Explosion der Subprime-Anleihen und dem Bankrott Lehman Brothers sind die globalen Schuldenstände um 57 Billionen $ angewachsen; dies ist ein gigantischer Anstieg seit 2007. Der Taper-Testballon war sehr aufschlussreich - dahingehend, dass sie es nicht mehr stoppen können. Also lügen sie lieber.

Die schlimmsten zukünftigen Straftäter hinsichtlich zusätzlicher Neuverschuldung werden wohl Japan, Spanien, Portugal und Frankreich sein. Die Regierung und die Unternehmenssektoren sind auch unerhörte Straftäter.

McKinsey ist das größte strategische Managementberatungsunternehmen der Welt. Das Unternehmen fängt jetzt an, die Gegenperspektive einzunehmen. McKinseys Analysen und Richtungsweisungen lassen sich nicht ignorieren oder übersehen.

“Auch sieben Jahre nach dem Platzen der globalen Kreditblase, der die schlimmste Finanzkrise seit der großen Depression folgte, wachsen die Schulden unentwegt weiter. Anstatt die Verschuldungsstände abzubauen oder die Fremdkapitalisierung zu reduzieren, ist hat die Kreditaufnahme in allen großen Ökonomien gemessen am BIP höhere Stände als im Jahr 2007.

Die globale Verschuldung ist in diesen Jahren um insgesamt 57 Billionen $ gestiegen, das Verhältnis zwischen Schulden und BIP stieg parallel um 17 Prozentpunkte. Das birgt neue Risiken für die Finanzstabilität und könnte das globale Wirtschaftswachstum unterminieren.

Angesichts der aktuellen Primärhaushaltssalden, der Zinssätze, der Inflationsraten und der hochgerechneten realen BIP-Wachstumsraten der nächsten fünf Jahre rechnen wir damit, dass das Verhältnis zwischen Staatsverschuldung und BIP in vielen fortgeschrittenen Ökonomien weiter ansteigen wird, zu diesen Ländern zählen auch Japan, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich sowie eine Reihe europäischer Länder.

Die Zentralbanken sind allgemein fest entschlossen, noch mehr Schulden ins System zu drücken. Da die Schulden an sich (und die Fähigkeit, sie zurückzuzahlen) das eigentliche Problem ist, muss der Versuch, dem System noch mehr Schulden aufzunötigen, mit 100%iger Sicherheit irgendwann scheitern und zu Verwerfungen führen. Anlageblasen bauen sich auf und die Fed - die Zentralbanker - sehen sie nicht. Sie fokussieren sich auf Preisdeflation, die eigentlich eine willkommene Sache sein müsste."


Die zitierte Studie konzentriert sich auf Stabilität und Wachstum, doch eigentlich müsste sich dem Risiko eines systemischen Zusammenbruchs widmen. Sinkende Verbraucherpreise sind oft eine Folgeerscheinung von Unternehmensliquidierungen - ein weiterer blinder Fleck dieser Studie.



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