Divergenz zwischen europäischen und US-amerikanischen Daten nimmt zu!
03.03.2015 | Folker Hellmeyer
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Der Blick in Richtung USA ist tendenziell ernüchternd:Die Entwicklung der privaten Einkommen war per Januar mit einem Anstieg auf Monatsbasis um 0,3% zufrieden stellend, obwohl die bei 0,4% angesiedelte Prognose verfehlt wurde.
Die privaten Ausgaben enttäuschten dagegen mit einem Rückgang auf Monatsbasis um 0,2% nach zuvor -0,3%. Erwartet war lediglich ein Rückgang um 0,1%. Im Chart ist eine Ermüdungstendenz erkennbar.
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Die US-Bauausgaben sanken per Januar unerwartet um 1,1% im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei +0,3%. Positiv ist anzumerken, dass der Vormonatswert von +0,4% auf +0,8% revidiert wurde. Der Chart unterstreicht die nur äußerst moderate Erholung trotz massivster Subventionsmaßnahmen und extremen Niedrigzinsniveau in den letzten Jahren.
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Der ISM-Manufacturing Index sank per Februar von zuvor 53,5 auf 52,9 Punkte. Damit sank der Index auf den geringsten Wert seit Januar 2014. Die Prognose lag bei 53,0 Zählern. Der Beschäftigungsindex fiel von 54,0 auf 51,4 Punkte und markierte den niedrigsten Stand seit Juni 2013. Der Auftragsindex verzeichnete einen Rückgang von 52,9 auf 52,5 Punkte und markierte den neidrigsten Wert seit Mai 2013.
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Bisher hat die Divergenz bezüglich positiv überraschender Daten aus der Eurozone und überwiegend negativ überraschender US-Daten keine Traktion am Devisenmarkt. Die normative Kraft des Faktischen spricht dafür, dass schlußendlich Reaktionen auf derartige Tendenzen nicht ausbleiben.
Das gilt vor allem vor dem Hintergrund, in wie weit die Federal Reserve bezüglich ihres Mandats in der Lage ist, die vollmundig verkündete nachhaltige Zinswende auch umzusetzen ….
Werfen wir einen kurzen, aber prägnanten Blick nach Russland, das von Sanktionen konjunkturell drangsaliert wird. Die Investmentbank HSBC erstellt mit Markit auch für Russland einen Einkaufsmanagerindex für die Industrie.
Per Februar legte der Einkaufsmanagerindex von 47,6 auf 49,7 Punkte zu. Damit nähert sich der Index der 50 Punkte-Marke, die zwischen Kontraktion und Wachstum differenziert. Der Index verzeichente den stärksten Anstieg seit 16 Monaten.
Offensichtlich wird die heimische Produktion wegen der Sanktionspolitik forciert. O-Ton von Markit:
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… "Food for thought!" …
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1080 - 1.1380 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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