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$ Short- Squeeze in der Welt und $ Boost aus Frankfurt

09.03.2015  |  Christian Vartian
Montag beginnt das EZB Staatsanleihenankaufprogramm mit Disqualifikation Griechischer und Einbeziehung Deutscher Staatsanleihen mit negativer Deutscher Renditen- Cui Bono? Steigt der Bund- Future dann wieder von 156 auf 160? Gut so zum den Deutschen Staatsanleihen, als nichtmarxistischer Antideflationist vertrat ich schon immer die Ansicht: Auch die Reichen (Staaten) brauchen mehr Geld, wie Kinder reicher Eltern auch Kinderbeihilfe benötigen.

Die vor einigen Wochen von mir erläuterten Deutschen Inflationszahlen bei derzeit extrem niedrigem EURO- Kurs (an sich sollte eine abwertende Währung die Inflation beleben) liegen immer noch unter denen aus der DEM- Zeit mit damals steigendem Wechselkurs und tiefer als im Goldstandard mit 2% Förderung = Inflation. Deutschland ist daher mit Papiergeld unterversorgt nach normalen Kriterien. Im Rest der EUR- Zone bis hinunter zu Griechenland muß man Liquidität dann bald mit der Lupe suchen.

Mario Draghi wird nicht erleben, dass man ihm massenweise Staatsanleihen mittlerer Bonität und positiver Verzinsung verkauft, um dann bei Negativzinsen bei ihm Geld anzulegen, daher könnte er schlechte Bonitäten kaufen, das schließt er aber aus und somit bleiben Papiere mit negativen Renditen (wie Deutsche Bunds), bei denen der Tausch gegen Geld mit ebenso negativer Rendite nicht viel ausmacht.

Perfekt für Deutsche Bunds. Nur der BRD- Finanzminister will eine schwarze Null fahren und bei negativen Primärrenditen ist das eine Ertragsminderung. Also dann: Verkaufe die Staatsanleihen an Draghi und wechsel die EUR in USD und kaufe Treasurys! Die EZB hat den ultimativen Weg zur weiteren Hebung des USD entdeckt mit unterdimensioniertem Begleitkauf Deutscher Bunds.

Die damit wissenschaftlich absolut neue "deflationistische Währungsversenkung" ist dabei hervorzuheben. Bisher gelang es mit Deflation, eine Währung im Wechselkurs zu stärken, die EZB hat nun wissenschaftlich etwas erfunden, das bahnbrechend ist, nämlich in der Deflation eine Währung massiv zu verbilligen. Die Frage ist nur, ob die Welt diese Erfindung gebraucht hat.

Bitte lassen Sie sich nicht verleiten, zu meinen, es gelänge eben einfach nicht, die Negativzinsen dienten doch dazu, das Geld von den Banken in die Wirtschaft zu pumpen, um Konjunktur zu entfachen. Dem ist nicht so, denn ein anderer Teil des Staates, nämlich die Regierungen haben Basel 3 in Kraft gesetzt, das auf andere Art die Kreditvergabe durch Geschäftsbanken an die Wirtschaft stark einschränkt.

Die Banken würden ja gerne tun, was die Zentralbank will bloß die Aufsichtsregularien lassen sie nicht und bitte glauben Sie nicht, dass die Zentralbank die Aufsichtsregularien nicht kennt. (Ich behaupte nicht, dass die Zentralbank diese gutheißt, sondern nur, dass sie diese kennt). In Kenntnis dessen, dass Basel 3 massive Hürden bei der Bonität von Kreditnehmern mit sich bringt, dann Negativzinsen einzuführen und ein QE nur für Staatsanleihen, die gar keines brauchen, ist dann schon sehr künstlich um genau 2 Assets zu stärken: US- Treasuries und Deutsche Bunds.

Frankreich z.B. ist ein Land mit massiver Infrastrukturindustrie, welche genau von ABS profitieren würde (Kraftwerke, Kanäle, Bahnbau ...) und das genau kommt nicht.

Was will die EZB bewirken, muss man sich fragen: Den USD weiter heben durch ihre Kombination von Staatsanleihen QE und Negativzins und ABS verweigern, damit Hollande keine Chance auf Erfolg hat und Frau Le Pen an die Macht kommt? Dabei Treasurys stützen und Bunds? Wenn sie das will, ist sie auf Kurs.

Ja, dies ist ein weiterer HAM, der die Geschäftsbanken in Schutz nimmt: Sie sind es nicht!

Dem USDX wird das noch mehr Muskel verleihen, er stieg schon am Freitag rasant weiter:

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Soweit zu den Anlagen. Der wichtigere Treiber sind Kreditrückzahlungen und diese verursachten einen USD-Short- Squeeze, verschärft um Zinserhöhungsängste in der Folge sehr guter US- Arbeitsmarktzahlen (die primär auf die weniger dem Arbeitsmarkt zur Verfügung Stehenden zurückzuführen sind).

Das unterbrach sogar die Rally des NASDAQ und des S&P 500, Gold und Silber senkte es recht heftig, den EUR gleich mit (alles in $).

Trotz anziehender Goldnachfrage aus China und einer strategischen Verbesserung der Importbeschränkungs- und Zollsituation in Indien überrannten vorwiegen US- Amerikanische Akteure auch diese Märkte, weil sie eine alte Korrelation im Kopf haben:

Inversität von Anleiheyields und Goldpreis:

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und daher davon ausgehen, dass steigende Zinsen Gold nach unten trieben.

Nach meiner Analyse stimmt dies dagegen keinesfalls immer:

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und es kommt stärker auf die Realyields an als auf die Yields, wenngleich die sehr niedrigen Yields der 5-Y Treasury in den letzten Jahren mit hohen Goldpreisen auffällig sind, 2009 aber die Korrelation nicht bestand usw.

Meiner Meinung nach ist die Korrelation von Gold mit der Inflation bedeutend sauberer beweisbar, weswegen ich keine Angst hege wegen steigender Zinsen. Große Marktakteure aber tun dies, wie oben erläutert.

Die Protektion der Treasurys und Bunds bei niedrigstem Goldpreis hat in Griechenland keinen Gegner gefunden, der das ändern könnte, es soll sich knapp vor Zahlungsschwierigkeiten befinden.

Nur Österreich eilt den Gold Bugs zur Hilfe und das mit einem Anstechversuch der Bond- Bubble:

Österreich haftet nicht für die Hypo Alpe Adria, das Bundesland Kärnten, das haftet wurde daher nun kräftig auf eine Stufe über Ramsch heruntergerated. Österreich als Staat verkauft aber Staatsanleihen mit negativer Rendite, es kann daher für Kärnten haften, aber es will nicht.

Die Geschichte wird zeigen, ob Konkurse die Bond Bubble zum Platzen bringen oder das ich will nicht aus Wien, immerhin erfrischend anders. Es wird aber gut für Gold sein. Palladium, das zweite wichtige Metall schafft es auch so, weswegen beide zusammen den Hauptteil eines multiszenariell soliden Edelmetallportfolios bilden.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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