Die Edelmetall-Baisse vor dem großen Finale
11.03.2015 | Florian Grummes
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Erwartungsgemäß rutschte der Platinpreis zuletzt unter die Unterstützungszone zwischen 1.185,00 und 1.175,00 US$. Eine kurze Erholung wurde Ende letzter Woche wieder abverkauft. Damit bleibt der Abwärtstrend intakt und die Serie tieferer Tiefs seit dem Top im Juli 2014 hält also weiter an. Zudem verfügen alle drei beobachteten Indikatoren noch über genügend Platz nach unten. Auch das untere Bollinger Band (1.148,12 US$) fällt nun weiter ab und bietet vorläufig keinen Halt mehr. Zwar ist der Abstand zur fallenden 200-Tagelinie (1.324,86 US$) mit knapp 14,3% mittlerweile doch recht groß, aber das sollte den Platinpreis vorerst nicht daran hindern, weiter zu fallen. Die nächste Unterstützung liegt erst wieder knapp unter der psychologischen Marke von 1.100,00 US$.
Der Chart macht den Eindruck, als ob der Platinpreis dieses Ziel als nächstes ansteuert. Auf der Oberseite bleibt die ehemalige Unterstützung um 1.300,00 US$ das Maß aller Dinge. Aber bereits 1.175,00 US$ dürften nun nur schwer zu überwinden sein.
Insgesamt hat sich das charttechnische Bild zuletzt deutlich verschlechtert.
4. Palladium
Während Gold, Silber und Platin kollektiv nach unten durchgereicht wurden, konnte sich der Palladiumpreis entgegen meiner Erwartung überraschend steil nach oben befreien. Dabei wurde die deckelnde Abwärtstrendlinie durchbrochen. Kurzfristig ist die Luft aber doch dünn geworden, denn die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals wurde bereits fast erreicht. Zudem liegt bei 643,00 US$ auch das 61,8%-Fibonnaci Retracement der letzten großen Abwärtsbewegung. Darüber hinaus ist der "MACD"-Indikator auf recht ambitionierte Höhen gestiegen.
Der Rücksetzer an die 200-Tagelinie (818,51 US$) am letzten Freitag könnte daher zunächst zu einer Konsolidierung, im Anschluss an einen Rücksetzer an die 50-Tagelinie (792,94 US$) und schließlich zu einem neuen Angriff der Bullen führen. Solange der Palladiumpreis nicht wieder in das breite Unterstützungsband um 785,00 US$ abrutscht, bleibt der Chart bullish. Ein zügiger Anstieg über 850,00 US$ ist vorläufig aber nicht zu erwarten.
5. Zusammenfassung & Konklusion
Die letzten Wochen sollten doch klar gemacht haben, dass der Bärenmarkt bei Gold und Silber noch immer nicht ausgestanden ist. Vielmehr wird das von mir seit langem beschworene Szenario eines finalen Ausverkaufs Richtung 1.035,00 US$ beim Gold immer absehbarer. Ebenso scheint sich meine These zu bestätigen, dass der Silberpreis zum Ende der Baisse hin besser als Gold performen sollte und sein Tief vermutlich im letzten November/Dezember bereits gesehen hat.
Natürlich muss man mit historischen Vergleichen immer vorsichtig sein, aber ich denke schon, dass der Goldchart 1974-1976 aktuell sehr hilfreich ist. Entweder ist Gold bereits auf dem Weg zum finalen Crash oder es gibt ausgehend von ca. 1.150,00 US$ in den kommenden Wochen nochmals eine Erholung bis etwa 1.240,00 US$ bevor das Drama seinen Weg nimmt.
Während ich also beim Gold in den nächsten ein bis drei Monaten noch einen dramatischen Ausverkauf bis 1.035,00 US$ (worst case 980,00 US$) erwarte, sollte Silber eigentlich nicht mehr unter 14,00 US$ fallen. In Euro gerechnet sollte das ganze wesentlich glimpflicher über die Bühne gehen, denn ein Hauptgrund für den schwachen Goldpreis ist und bleibt der starke US-Dollar. Ich sehe das Währungspärchen noch bis ca. 1,0550 US$ abrutschen. Hier würde der Euro gegen den US-Dollar die untere Begrenzung des siebenjährigen Abwärtstrendkanals erreichen und müsste eine sprunghafte Erholung einleiten.
Gleichzeitig möchte ich auch noch einmal meine feste Überzeugung äußern, dass mit dem finalen Ausverkauf die Baisse beim Goldpreis beendet sein wird und wir nicht nur eine fulminante und zügige Erholung Richtung 1.500,00 US$ erleben werden, sondern wir uns darüber hinaus auch auf den Beginn der Reise Richtung 5.000,00 US$/Feinunze freuen dürfen. Für Silber bedeutet das in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit dreistellige Kurse.
© Florian Grummes
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