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US-Daten zunehmend dramatisch - Markt ignoriert Fakten nach Gutsherrenart …

11.03.2015  |  Folker Hellmeyer
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In der Folge schoß das Verhältnis Lagerbestand zu Absatz von 1,22 auf 1,27 Monatsumsätze hoch. Per Juli 2014 stellte sich dieses Verhältnis noch auf 1,17 Monatsumsätze.

Damit markierte dieses Verhältnis das höchste Niveau seit Mitte 2009! - Lehman lässt grüßen ….

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"Food for a lot of thought!"

Damit nicht genug. Die US-Einzelhandelsumsätze enttäuschten in den letzten beiden Monaten trotz der Kaufkraft freisetzenden niedrigen Energiepreise markant mit Rückgängen im Monatsvergleich um 0,9% per Dezember und 0,8% per Januar.

Bank of America veröffentlichte jetzt als Frühindikator Kreditkartenumsätze per Februar, die eneut auf der negativen Seite hervorstachen.

Nachfolgender Chart vergleicht die Daten des Census Bureau mit den Kreditkartenumsatzdaten von Bank of America (hohe Korrelation) im Sektor Einzelhandelsumsätze ohne Automobilumsätze auf Basis des gleitenden 3-Monatsschnitts.

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Unsere lieben Kollegen bei der Nord LB haben einen Chart erstellt, der die positiv überraschenden Daten der Eurozone und die negativ überraschenden US-Daten historisch abbildet und in ein Verhältnis zu der Entwicklung der Parität EUR-USD stellt.

Der Index der positiven Überraschungen der Eurozone und negativen Überraschungen der US-Wirtschaft bewegt sich derzeit auf dem höchsten Niveau seit Frühjahr 2011 (EUR USD circa 1,45).

Der Chart hat massive Aussagekraft und ist Beleg dafür, dass die "normative Kraft des Faktischen" im Rahmen asymmetrischer Wahrnehmung am Devisenmarkt bezüglich der fundamentalen Bewertung des USD gegenüber dem Euro eine untergeordnete Rolle spielt. Die Frage ist nur: Wie lange noch?

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Erstaunlich ist, dass die Divergenz der positiv überraschenden Daten der Eurozone und der überraschend negativen Daten in den USA bisher keine angemessene Aufmerksamkeit an den Devisenmärkten erfährt. „Chapeau“ bezüglich der Lernkurve aus 2008/2009! Dabei sind die Implikationen für die Ausrichtung der Zinspolitik und der Geldpolitik der US-Zentralbank von höchster Bedeutung.

Man fühlt sich an 2007/2008 erinnert, als von der Federal Reserve und auch europäischen Meinungsbildern der Märkte und Ökonomie nur zu hören war: "The crisis is contained!" Dieser Sichtweise folgten wir, wie Sie wissen nicht ansatzweise (siehe "Endlich Klartext").

Auch jetzt erinnern mache Einlassungen seitens der Fed an die Realitätsverweigerung der Vorkrisenzeit. Fakt ist, dass die Eurozone die Zeit der Interventionen für viele Strukturreformen nutzte. Fakt ist, dass die USA auf Interventionen ohne Strukturreformen setzte. "Aristoteles" (Wer Strukturen verändert, verändert im Verlauf Konjunkturverläufe und dann die Haushaltrslagen) holt die USA ein … (siehe Jahresausblick 2015).

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.0900 - 30 neutralisiert den negativen Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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