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Eurodaten äußerst gut - US-Daten durchwachsen und mit massiven Qualitätsfragen!

25.03.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0927 (07.43 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0891 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.72. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.80. EUR-CHF oszilliert bei 1.0488.

Erneut konnten gestern die Daten aus der Eurozone nachhaltig überzeugen.

Die erste Schätzung der von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindices per März lieferten das beste Ergebnis seit 2011.

Der Composite Index (kombiniert Produktion mit Dienstleistung) legte von zuvor 53,3 auf 54,1 Punkte zu und markierte den höchsten Stand seit 46 Monaten. Der Dienstleistungsindex nahm von zuvor 53,7 auf 54,3 Zähler zu und erreichte gleichfalls den höchsten Wert seit 46 Monaten. Der Produktionsindex stieg von 52,1 auf 53,5 Punkte. Damit erreichte dieser Index den höchsten Wert seit 10 Monaten.

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Chart: Composite Index und BIP der Eurozone


Daraus lässt sich ableiten, dass die Eurozone konjunkturell den besten Lauf seit 2011 hat. Das ist erfrischend und steht einer US-Konjunkturlage gegenüber, die weitgehend von negativen Überraschungen geprägt ist.

Die Erholung ist sehr breit angelegt. Wir werfen einen Blick auf einzelne Indikatoren:

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Die Daten aus den USA lieferten sehr unterschiedliche Akzente bezüglich der Einwertung der Konjunkturlage.

Die quantitativ positiv hervorstechenden Daten vom US-Wohnimmobilienmarkt warfen hinschtlich qualitativer Mängel mindestens so viele Fragen auf wie der letzte US-Arbeitsmarktbericht.

Angeblich stellte sich der Absatz neuer Wohnimmobilien in den USA per Berichtsmonat Februar auf 539.000 Objekte in der auf das Jahr hochgerechnten Fassung. Die Prognose lag bei 465.000 Immobilien. Mehr noch wurde der Vormonatswert von 481.00 auf 500.00 Objekte nach oben revidiert.

Angeblich soll sich in der Nord-Ost Region, in der der Winter massiv zugeschlagen hat, ein Absatzwachtum um mehr als 150% eingestellt haben. Hörten wir in der Vergangenheit, dass man die enttäsuchenden Konjunkturdaten der USA nicht "so hoch hängen" sollte wegen des Winters, kommt es in der Kernragion der Betroffenheit zu dieser sagenhaften Anomalie?

Zu den Fakten:

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Im Westen und Mittleren Westen der USA kam es zu Rückgängen. Der Süden hat erinen Anstieg verzeichnet und die eingefrorene Nord-Ost-Region hat einen Anstieg um 152,9% erlebt?

Werfen wir einen Blick auf die Revision dieser Datenreihe bezüglich der verfügbaren Daten (letzte Revision per 10/2014).

Durchgehend waren die revidierten Daten zum Teil deutlich schwächer als die zunächst veröffentlichten Werte. Der Fachbegriff aus dem Marketing dafür lautet: "Overreporting"

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Charts: © Zerohedge


Wir verzichten auf jede weitere Kommentierung dieses Datensatzes heute an dieser Stelle.

Die US-Verbraucherpreise legten per Februar erwartungsgemäß im Monatsvergleich um 0,2% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem stagnierenden Preisniveau nach zuvor -0,1%. Aus diesem Umstand wurde dann der USD agressiv gekauft. Das nehmen wir zur Kenntnis. Ernüchternd file der Blick auf die Konjunktur im Fed-Bezirk Richmond aus. Der von der Federal Reserve Richmond ermittelte Composite Index sank von zuvor 0 auf -8 Punkte (=Kontraktion) und markierte damit den tiefsten Wert seit Januar 2013.

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© Reuters


Der FHFA-Hauspreisindex verzeichnete per Berichtsmonat Januar einen Anstieg um 0,3% nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,8%). Im Jahresvergleich stellte sich die Zunahme auf 5,1% nach zuvor 5,4%.

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© Reuters


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0480 - 1.0500 neutralisiert den positiiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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