Eurodaten äußerst gut - US-Daten durchwachsen und mit massiven Qualitätsfragen!
25.03.2015 | Folker Hellmeyer
![Eurodaten äußerst gut - US-Daten durchwachsen und mit massiven Qualitätsfragen!](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
Erneut konnten gestern die Daten aus der Eurozone nachhaltig überzeugen.
Die erste Schätzung der von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindices per März lieferten das beste Ergebnis seit 2011.
Der Composite Index (kombiniert Produktion mit Dienstleistung) legte von zuvor 53,3 auf 54,1 Punkte zu und markierte den höchsten Stand seit 46 Monaten. Der Dienstleistungsindex nahm von zuvor 53,7 auf 54,3 Zähler zu und erreichte gleichfalls den höchsten Wert seit 46 Monaten. Der Produktionsindex stieg von 52,1 auf 53,5 Punkte. Damit erreichte dieser Index den höchsten Wert seit 10 Monaten.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs5512874c7b768.png)
Chart: Composite Index und BIP der Eurozone
Daraus lässt sich ableiten, dass die Eurozone konjunkturell den besten Lauf seit 2011 hat. Das ist erfrischend und steht einer US-Konjunkturlage gegenüber, die weitgehend von negativen Überraschungen geprägt ist.
Die Erholung ist sehr breit angelegt. Wir werfen einen Blick auf einzelne Indikatoren:
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs55128759670e4.png)
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs551287648580e.png)
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs5512876ea728d.png)
Die Daten aus den USA lieferten sehr unterschiedliche Akzente bezüglich der Einwertung der Konjunkturlage.
Die quantitativ positiv hervorstechenden Daten vom US-Wohnimmobilienmarkt warfen hinschtlich qualitativer Mängel mindestens so viele Fragen auf wie der letzte US-Arbeitsmarktbericht.
Angeblich stellte sich der Absatz neuer Wohnimmobilien in den USA per Berichtsmonat Februar auf 539.000 Objekte in der auf das Jahr hochgerechnten Fassung. Die Prognose lag bei 465.000 Immobilien. Mehr noch wurde der Vormonatswert von 481.00 auf 500.00 Objekte nach oben revidiert.
Angeblich soll sich in der Nord-Ost Region, in der der Winter massiv zugeschlagen hat, ein Absatzwachtum um mehr als 150% eingestellt haben. Hörten wir in der Vergangenheit, dass man die enttäsuchenden Konjunkturdaten der USA nicht "so hoch hängen" sollte wegen des Winters, kommt es in der Kernragion der Betroffenheit zu dieser sagenhaften Anomalie?
Zu den Fakten:
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs5512877d3a9eb.png)
Im Westen und Mittleren Westen der USA kam es zu Rückgängen. Der Süden hat erinen Anstieg verzeichnet und die eingefrorene Nord-Ost-Region hat einen Anstieg um 152,9% erlebt?
Werfen wir einen Blick auf die Revision dieser Datenreihe bezüglich der verfügbaren Daten (letzte Revision per 10/2014).
Durchgehend waren die revidierten Daten zum Teil deutlich schwächer als die zunächst veröffentlichten Werte. Der Fachbegriff aus dem Marketing dafür lautet: "Overreporting"
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs5512878825064.png)
Charts: © Zerohedge
Wir verzichten auf jede weitere Kommentierung dieses Datensatzes heute an dieser Stelle.
Die US-Verbraucherpreise legten per Februar erwartungsgemäß im Monatsvergleich um 0,2% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem stagnierenden Preisniveau nach zuvor -0,1%. Aus diesem Umstand wurde dann der USD agressiv gekauft. Das nehmen wir zur Kenntnis. Ernüchternd file der Blick auf die Konjunktur im Fed-Bezirk Richmond aus. Der von der Federal Reserve Richmond ermittelte Composite Index sank von zuvor 0 auf -8 Punkte (=Kontraktion) und markierte damit den tiefsten Wert seit Januar 2013.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs5512879332f61.png)
© Reuters
Der FHFA-Hauspreisindex verzeichnete per Berichtsmonat Januar einen Anstieg um 0,3% nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,8%). Im Jahresvergleich stellte sich die Zunahme auf 5,1% nach zuvor 5,4%.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs5512879d85967.png)
© Reuters
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0480 - 1.0500 neutralisiert den positiiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.