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Edelmetallmärkte: Konsolidierung hält an

23.03.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis erholt sich im gestrigen New Yorker Handel nach einer schwächeren Entwicklung im europäischen Handel von 548 auf 550 $/oz. Heute morgen entwickelt sich der Goldpreis in Sydney und Hongkong in einer relativ engen Handelsspanne um die 550 $/oz-Marke um etwa 3 $/oz unter dem Vortagesniveau. Der freundliche Dollar kann die Aufwärtsbewegung zum größten Teil ausgleichen, so daß sich der Goldpreis auf Eurobasis weiterhin seitwärts entwickelt (aktueller Preis 14.664 Euro/kg, Vortag 14.697 Euro/kg). Der Silberpreis kann die hausseartigen Gewinne des Vortags behaupten und notiert in der Nähe der erreichen 22-Jahreshöchststände. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit uneinheitlich und geben derzeit keinen Trend vor. Wir bewerten die aktuelle Konsolidierung weiterhin nicht als Trendwende bei der längerfristigen Entwicklung, sondern als notwendige Marktbereinigung. Insgesamt bleibt das Umfeld positiv, so daß noch im Verlauf des 1. Halbjahres 2006 mit einer Fortsetzung der Goldhausse in Richtung unseres vorläufigen Preisziels von 700 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz gerechnet werden darf.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der die Gewinne des Vortags verteidigen kann (aktueller Preis 10,46 $/oz, Vortag 10,45 $/oz). Platin entwickelt sich über der 1.000 $/oz- Marke seitwärts (aktueller Preis 1.035 $/oz, Vortag 1.036 $/oz). Palladium bestätigt den Anstieg über die 300 $/oz-Marke und entwickelt sich weiterhin in einem soliden Aufwärtstrend (aktueller Preis 318 $/oz, Vortag 318 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich bei einem ruhigeren Handel weiterhin leicht aufwärts und verzeichnen Gewinne zwischen 0 und 1%. Zink erreicht dabei ein neues Allzeithoch.

Mit einem Goldpreis über der 500 $/oz-Marke und der mittelfristigen Stärke der Goldminenaktien bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 480 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index schließt unverändert bei 128,1 Punkten. Bei den Standardwerten verbessern sich Freeport 1,3% und Kinross 1,2%. Barrick fällt 1,2% zurück. Bei den kleineren Werten können Claude 7,3%, Hecla 3,5%, Northern Orion 3,3% und High River 3,1% zulegen.

Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel erholt. Harmony gewinnen 1,7% und Gold Fields 1,3%.

Die australischen Goldminenaktien zeigen sich heute morgen erneut uneinheitlich mit einer freundlicheren Tendenz. Bei den Produzenten steigen Dragon 7,7%, Dioro 6,7%, Oceana 4,7% und Gleneagle 3,6%. Bei den Explorationswerten können Bullion 9,1%, Avoca 6,2% und Climax 4,6%. Westonia büßen 5,6% und Range 4,6% ein. Bei den Basismetallwerten gewinnt Cape Lambert Iron Ore 8,5%. Grange geben 4,9% und Herald 3,8% nach.


Analyse

23.03.06 Sally Malay (AUS, Kurs 0,88 A$, MKP 146 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal einen weiteren Anstieg der Nickelproduktion um 18,2 % auf 2.368 t, was einer Jahresrate von etwa 9.500 t entspricht. Zusätzlich wurden 1.089 t (1.104 t) Kupfer und 133 t (113 t) Kobalt gewonnen. Bei Nettoproduktionskosten von 7.900 A$/t (8.300 A$/t) und einem Verkaufspreis von 17.200 A$/t (17.200 A$/t) verbesserte sich die Bruttogewinnspanne von 8.900 auf 9.300 A$/t. Der operative Gewinn erhöhte sich im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2005/06 auf 11,5 Mio A$, was einem KGV von 6,5 entspricht. Von der Bruttogewinnspanne in Höhe von 9.300 A$/t blieb nach Abzug von versteckten Kosten, Abschreibungen, Verwaltungsausgaben, Finanzierungskosten und Explorationsausgaben demnach nur eine effektive Gewinnspanne von 2.600 A$/t. Mit der geplanten Ausweitung der Produktion wird das KGV weiter zurückfallen, falls Sally Malay die Gewinnspanne halten kann. Die Produktion in der Lanfranchi Mine, das in einem 75/25 Joint Venture mit Donegal betrieben wird, konnte auf 380 t (160 t) Nickel (Sally Malay Anteil) gesteigert werden. Bei Nettoproduktionskosten von 16.900 A$/t (14.700 A$/t) und einem Verkaufspreis von 17.200 A$/t (18.900 A$/t) brach die Bruttogewinnspanne von 4.200 A$/t auf nur noch 300 A$/t ein. Die Vorwärtsverkäufe belaufen sich auf 5.300 t Nickel. Die unrealisierten Verluste auf den Vorwärtsverkäufen gab Sally Malay zuletzt mit 31,8 Mio A$ an, was 6.000 A$/t entspricht und damit bei etwa dem doppelten der effektiven Gewinnspanne liegt. Am 31.12.05 (30.06.05) stand einem Cashbestand von 19,3 Mio A$ (15,3 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 121,5 Mio A$ (96,8 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Sally Malay kann sowohl die Sally Malay Mine als auch das Lanfranchi Projekt planmäßig in Produktion bringen. Mit einem KGV von 6,5 und weiterem Wachstumspotential ist Sally Malay relativ niedrig bewertet. Leider büßt Sally Malay den größten Teil ihres Aktienkurspotentials durch eine dilettantische und schädliche Vorwärtsverkaufspolitik ein. Durch die geänderten Bilanzierungsvorschriften hat sich dadurch die Kreditbelastung trotz der aktuellen Gewinne sogar noch erhöht, wobei dies ein vorübergehender Effekt sein dürfte. Sally Malay bleibt eine Kaufempfehlung. Empfehlung: Halten, unter 1,00 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,88 A$, Kursziel 3,00 A$. Sally Malay wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 09.01.06 bei 0,70 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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