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EUR-Shortpositionen markieren bei Futures historischen Höchststand - Realitätsverweigerung?

01.04.2015  |  Folker Hellmeyer
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Gehen wir ins Detail:

Der US-Notenbanker Jeffrey Lacker dringt wegen des Aufschwungs in den Vereinigten Staaten auf eine baldige Zinserhöhung. "Nach jetzigem Stand spricht vieles dafür, dass das Zinsniveau eigentlich höher liegen sollte", sagte der Chef der Notenbank des Bezirks Richmond.

Faktencheck in Richmond Virginia:

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Lieber Herr Lacker, von einem Chef der regionalen Federal Reserve erwarten wir, dass er mindestens die Konjunkturlage im eigenen Umfeld kennt. Ihr Composite Index steht auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2013! Der Index markiert Kontraktion und nicht Wachstum!

Das gilt auch nicht nur für den Fed-Bezirk Richmond, sondern für diverse weitere Fed-Bezirke, beispielsweise Kansas (Composite -4), oder Dallas (Manufacturing -17,4). Die anderen Einkaufsmanagerindices, ob aus Philadelphia, Kalifonrien oder NY schwächten sich zum Teil markant ab, ohne in den kontraktiven Bereich zu sinken. Mehr noch fallen die Unternehmensgewinne in den USA seit vier Quartalen. Passt das zu Ihrer Einlassung Herr Lacker? (Chart siehe unten!)

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Es gilt auch für den von der Federal Reserve Chicago ermittelten "National Activivty Index" (85 nationale Indikatoren zusammengefasst), der aktuell bei -0,11 Punkten steht und sich den dritten Monat in Folge auf negativem Terrain bewegt. Das war zuletzt 2010/2011 der Fall.

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Gestern wurde der Einkaufsmanagerindex aus Chicago per März veröffentlicht Herr Lacker. Der Index stieg geringfügig von 45,8 auf 46,3 Punkte (=Kontraktion) und verfehlte die bei 51,5 Zählern angesiedelte Konsenusprognose sportlich. Der Index markierte den zweitschwächsten Wert seit Juli 2009 Herr Lacker!

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Gut Herr Lacker, eine Runde geht an Sie!

Zwar ist das Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Board bekanntlich volatil und neigt zu Überzeichnungen, dennoch punkten Sie hier. Völlig unerwartet und im diamtralen Gegensatz zu den Entwicklungen in dem Sektor Produktion, Dienstleistung und allen voran Einzelhandel spurtete dieser Index des Verbrauchervertrauens per Berichtsmonat März von 98,8 (revidiert von 96,4) auf 101,3 Punkte. Damit markierte dieser Index den zweithöchsten Stand seit August 2007.

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Vor dem Hintergrund der Verarmung, auch im Mittelstand, in den USA stellt sich die Frage, wer hier befragt wird. So ein nominaler Anstieg der mittleren Einkommen um 2,5% seit Lehman 2008 bei einer Zunahme der Konsumverschuldung um 18% und kräftig viel "Sub Prime" in den Sektoren Automobilkredite, Kreditkarten & Co. muss dann auch im Verbrauchervertrauen den jetzt ermittelten Niederschlag finden, oder?

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0480 - 1.0500 neutralisiert den positiiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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