Edelmetalle Aktuell
28.03.2006 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.
Gold begann in der letzten Woche auf unverändertem Niveau bei etwa 555 $ je Unze. Angetrieben durch einen parallel fallenden Euro sank das gelbe Metall kontinuierlich auf das Wochentief bei 545 $ je Unze, das schließlich am Donnerstag erreicht worden war.
Auf dem Weg nach unten ignorierte das Gold eine Reihe eigentlich positiver Faktoren, darunter erneute Probleme in der weltgrößten Gold- (und Kupfer)-Mine, Grasberg in Indonesien; die Entscheidung der Bundesbank, vorerst kein Gold zu verkaufen; den im weiteren Verlauf der Woche wieder gestiegenen Ölpreis und nicht zuletzt die Preisexplosion beim Silber.
Das Nichtbeachten dieser Punkte dauerte aber nur bis etwa 24 Stunden vor dem Wochenschluss in New York und in der verbleibenden Zeitspanne legte das Metall schließlich dann doch noch deutlich zu. Noch am Donnerstagnachmittag stieg es auf 550 $ je Unze und am Freitag übersprang es schließlich auch das bisherige Wochenhoch. Zunächst erreichte das Gold dabei in der Spitze 559,30 $ je Unze. Der äußere Anlass für die Rallye war ein plötzlicher Sprung des Euros auf nahezu 1,2050. Kurz vor dem Handelsschluss an der New Yorker Börse legte das Metall dann sogar auf über 560 zu, und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 6. März. Der letzte Kurs lag am Freitag schließlich bei 560,25 $ je Unze.
Kurzfristig scheinen die nunmehr erzielten Gewinne zwar übertrieben zu sein, unter rein charttechnischen Gesichtspunkten sind aber Preise zwischen 565 und 568 $ je Unze ohne Weiteres möglich. Mittelfristig erwarten wir, dass das Metall zwischen dem genannten oberen Niveau und der Unterstützung bei 534 $ je Unze pendeln wird.
Anglo American, der südafrikanische Minengigant, hatte derweil am Freitag bekannt gegeben, dass er seine Anteile an AngloGold Ashanti, der weltweit drittgrößten Goldminengesellschaft, um zehn auf 41 Prozent verringern wolle. Der Erlös werde voraussichtlich 1,55 Milliarden Dollar betragen. Zwei Drittel dieser Summe sollen an die Muttergesellschaft gehen, ein Drittel an AngloGold. Die letztgenannte Gesellschaft will diese Finanzspritze zum Abbau von Schulden und für die Entwicklung neuer Minenprojekte verwenden. Bobby Godsell, Vorstandsvorsitzender von AngloGold sagte in diesem Zusammenhang, das Übernahmeangebote für sein Unternehmen durchaus willkommen wären, in jedem Fall aber einen deutlichen Mehrwert für seine Aktionäre bieten müssten. Auf der anderen Seite, so Godsell weiter, könnte er sich aber auch vorstellen, dass Anglo selbst zum Übernehmenden wird. Spekulationen, nach denen sein Unternehmen bereits ein Auge auf Western Areas geworfen habe, wollte er aber nicht bestätigen. Western Areas besitzt einen 50%igen Anteil an der South Deep Mine in Südafrika, die ihrerseits über einen der weltweit größten und tiefsten, goldhaltigen Erzkörper verfügt.
Freeport, die US-amerikanische Minengesellschaft, musste in der letzten Woche neue Rückschläge hinnehmen, nachdem sie schon zuvor erhebliche Proteste gegen ihre Aktivitäten in Indonesien zu verzeichnen hatte. Zunächst gab es auf dem Gelände der Mine einen Erdrutsch, bei dem drei Arbeiter ums Leben kamen. Auf die Produktion hatte das Unglück allerdings zunächst keine großen Auswirkungen, weil die eigentliche Tagebau-Grube, anders als noch bei dem großen Erdrutsch von 2003 diesmal nicht direkt betroffen war. Zu den Problemen vor Ort kam noch ein Gutachten offizieller Stellen in Indonesien hinzu, in dem Freeport Nachlässigkeit in Umweltschutzfragen vorgeworfen wurde und das seit der Veröffentlichung Gegenstand intensiver Diskussionen ist.
Die Bekanntgabe der Entscheidung der Bundesbank, mit Goldverkäufen zumindest in diesem Jahr nicht mehr zu beginnen (siehe unser "Breaking-News-Bericht" vom Mittwoch), kam zu einem Zeitpunkt, an dem die englische Regierung bezüglich des Goldverkaufs der Bank von England wieder einmal unter Druck gerät. Während ein Teil der Öffentlichkeit offensichtlich noch immer die (lange abgeschlossenen) Verkäufe an sich angreift, kritisierte ein Sprecher der oppositionellen Liberaldemokraten laut "The Times" zumindest die Ungeduld bezüglich der Wahl des Verkaufszeitpunktes. Zur Entschuldigung der Bank von England muss hierzu aber eindeutig festgestellt werden, dass man nachher immer schlauer ist. Zu dem Zeitpunkt, als der Verkauf, wie auch der Zeitplan beschlossen wurde, handelte das Gold im Bereich von 270 $ je Unze, und viele ernstzunehmende Analysten sagten damals weitere, dramatische Kursverluste vorher.
Das weiße Metall legte in den letzten Tagen massiv zu, nachdem bekannt wurde, dass die amerikanische Börsenaufsicht der Einführung eines Silber-Zertifikats (silver exchange-traded-fund) an der New Yorker Börse wohl keine Steine in den Weg legen wird. Details zu diesem Komplex finden sich ebenfalls in dem o.g. "Breaking-News" Bericht vom Mittwoch.
Als Folge der Nachrichten stieg das Metall in mehreren Wellen deutlich an. Am Freitag erreichte es schließlich mit 10,76 $ je Unze ein weiteres 22-Jahreshoch, bevor es knapp unter diesem Niveau in das Wochenende ging. Aus charttechnischer Sicht hat das Metall jetzt den ohnehin schon vorhandenen Aufwärtskanal nach oben verlassen und einen noch steileren Anstieg eingeleitet. Unterstützung gibt es auf der anderen Seite bei 10,60 und 10,35 $ je Unze. Wir glauben nach wie vor, dass die jüngste Bewegung völlig übertrieben ist. Aber es ist im Moment wohl der falsche Zeitpunkt, sich z.B. mit spekulativen Minuspositionen gegen den Trend zu stellen.
Das Platin legte am vergangenen Montag vor dem Hintergrund spekulativer Käufe zunächst zu. Es erreichte dabei ein Niveau von 1.041 $ je Unze, bevor Gewinnmitnahmen den Erfolg wieder fast völlig zunichte machten. Schon am Mittwochmorgen im japanischen Markt gab es dann aber eine erneute Trendwende, diesmal wieder nach oben. Sie war eine Folge des Silberpreisanstiegs, dieses Metall hatte binnen kurzer Zeit um nahezu drei Prozent zugelegt. Das Platin folgte und kletterte von unter 1.030 $ je Unze auf 1.043. Spät am Freitagabend übertraf es dieses Niveau sogar noch kurzzeitig, allerdings konnte es diese Marke nicht mehr wirklich hinter sich lassen. Während der Markt sich derzeit in der Hand von spekulativ orientierten Adressen zu befinden scheint, halten sich die industriellen Verbraucher im Moment weitgehend zurück.
Die Nachricht, dass die japanische Regierung Platin (und auch Indium) in die strategische Reserven des Landes aufnehmen wolle, sorgte in der letzten Woche zeitweise ebenfalls für Aufregung. Allerdings gab es für die Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo keinerlei offizielle Bestätigung und es bleibt abzuwarten, ob es sich dabei nicht nur um einen, möglicherweise unbeabsichtigten und leicht verfrühten Aprilscherz handelte.
Die jüngsten Gewinne haben das Platin an den oberen Rand der von uns für letzte Woche prognostizierten Handelsspanne gebracht. Sollte es hier durchbrechen, kann es mindestens auf das bisherige März-Hoch bei 1.063 $ je Unze steigen. Unterstützung ist auf der anderen Seite bei 1.040 und 1.030 $ je Unze zu finden.
Das Palladium profitierte in der vergangenen Woche ebenfalls von der positiven Entwicklung beim Silber, welche die Edelmetalle zurück in das Blickfeld von Spekulanten, aber auch von langfristig orientierten Anlegern brachte. Das Metall begann dabei eher schwach und fiel, bedingt durch Gewinnmitnahmen, zunächst auf 304 $ je Unze zurück. Schon am Dienstag waren diese aber abgeschlossen und die Notierung stieg wieder auf über 310 an.
Nach drei Tagen im Bereich zwischen 312 und 320 $ je Unze erreichte das Palladium am Freitag schließlich das Niveau von 330. Dies war das höchste Niveau seit rund zwei Jahren und für den Fall, dass das Metall erfolgreich das 2004er Hoch bei 334 $ je Unze durchbricht, könnte es sogar noch einmal deutlich zulegen. Industrielle Nachfrage würde in einem solchen Fall aber keine gewichtige Rolle spielen, vielmehr wäre der Hintergrund rein spekulativer Natur.
Die "kleinen" Platinmetalle sind auch in der letzten Woche weiter gestiegen. Das populärste dieser Metalle, Rhodium, verteuerte sich dabei um fast zehn Prozent und stieg auf 4.400 $ je Unze an. Ruthenium wechselt derzeit für 170 $ je Unze den Besitzer, bei Iridium liegt die Notierung bei 285. Weitere Informationen zu Rhodium sind in unserem, an Firmenkunden adressierten "Breaking-News"-Bericht vom letzten Mittwoch enthalten.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
- Gold - Anfängliche Verluste mehr als ausgeglichen
Gold begann in der letzten Woche auf unverändertem Niveau bei etwa 555 $ je Unze. Angetrieben durch einen parallel fallenden Euro sank das gelbe Metall kontinuierlich auf das Wochentief bei 545 $ je Unze, das schließlich am Donnerstag erreicht worden war.
Auf dem Weg nach unten ignorierte das Gold eine Reihe eigentlich positiver Faktoren, darunter erneute Probleme in der weltgrößten Gold- (und Kupfer)-Mine, Grasberg in Indonesien; die Entscheidung der Bundesbank, vorerst kein Gold zu verkaufen; den im weiteren Verlauf der Woche wieder gestiegenen Ölpreis und nicht zuletzt die Preisexplosion beim Silber.
Das Nichtbeachten dieser Punkte dauerte aber nur bis etwa 24 Stunden vor dem Wochenschluss in New York und in der verbleibenden Zeitspanne legte das Metall schließlich dann doch noch deutlich zu. Noch am Donnerstagnachmittag stieg es auf 550 $ je Unze und am Freitag übersprang es schließlich auch das bisherige Wochenhoch. Zunächst erreichte das Gold dabei in der Spitze 559,30 $ je Unze. Der äußere Anlass für die Rallye war ein plötzlicher Sprung des Euros auf nahezu 1,2050. Kurz vor dem Handelsschluss an der New Yorker Börse legte das Metall dann sogar auf über 560 zu, und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 6. März. Der letzte Kurs lag am Freitag schließlich bei 560,25 $ je Unze.
Kurzfristig scheinen die nunmehr erzielten Gewinne zwar übertrieben zu sein, unter rein charttechnischen Gesichtspunkten sind aber Preise zwischen 565 und 568 $ je Unze ohne Weiteres möglich. Mittelfristig erwarten wir, dass das Metall zwischen dem genannten oberen Niveau und der Unterstützung bei 534 $ je Unze pendeln wird.
Anglo American, der südafrikanische Minengigant, hatte derweil am Freitag bekannt gegeben, dass er seine Anteile an AngloGold Ashanti, der weltweit drittgrößten Goldminengesellschaft, um zehn auf 41 Prozent verringern wolle. Der Erlös werde voraussichtlich 1,55 Milliarden Dollar betragen. Zwei Drittel dieser Summe sollen an die Muttergesellschaft gehen, ein Drittel an AngloGold. Die letztgenannte Gesellschaft will diese Finanzspritze zum Abbau von Schulden und für die Entwicklung neuer Minenprojekte verwenden. Bobby Godsell, Vorstandsvorsitzender von AngloGold sagte in diesem Zusammenhang, das Übernahmeangebote für sein Unternehmen durchaus willkommen wären, in jedem Fall aber einen deutlichen Mehrwert für seine Aktionäre bieten müssten. Auf der anderen Seite, so Godsell weiter, könnte er sich aber auch vorstellen, dass Anglo selbst zum Übernehmenden wird. Spekulationen, nach denen sein Unternehmen bereits ein Auge auf Western Areas geworfen habe, wollte er aber nicht bestätigen. Western Areas besitzt einen 50%igen Anteil an der South Deep Mine in Südafrika, die ihrerseits über einen der weltweit größten und tiefsten, goldhaltigen Erzkörper verfügt.
Freeport, die US-amerikanische Minengesellschaft, musste in der letzten Woche neue Rückschläge hinnehmen, nachdem sie schon zuvor erhebliche Proteste gegen ihre Aktivitäten in Indonesien zu verzeichnen hatte. Zunächst gab es auf dem Gelände der Mine einen Erdrutsch, bei dem drei Arbeiter ums Leben kamen. Auf die Produktion hatte das Unglück allerdings zunächst keine großen Auswirkungen, weil die eigentliche Tagebau-Grube, anders als noch bei dem großen Erdrutsch von 2003 diesmal nicht direkt betroffen war. Zu den Problemen vor Ort kam noch ein Gutachten offizieller Stellen in Indonesien hinzu, in dem Freeport Nachlässigkeit in Umweltschutzfragen vorgeworfen wurde und das seit der Veröffentlichung Gegenstand intensiver Diskussionen ist.
Die Bekanntgabe der Entscheidung der Bundesbank, mit Goldverkäufen zumindest in diesem Jahr nicht mehr zu beginnen (siehe unser "Breaking-News-Bericht" vom Mittwoch), kam zu einem Zeitpunkt, an dem die englische Regierung bezüglich des Goldverkaufs der Bank von England wieder einmal unter Druck gerät. Während ein Teil der Öffentlichkeit offensichtlich noch immer die (lange abgeschlossenen) Verkäufe an sich angreift, kritisierte ein Sprecher der oppositionellen Liberaldemokraten laut "The Times" zumindest die Ungeduld bezüglich der Wahl des Verkaufszeitpunktes. Zur Entschuldigung der Bank von England muss hierzu aber eindeutig festgestellt werden, dass man nachher immer schlauer ist. Zu dem Zeitpunkt, als der Verkauf, wie auch der Zeitplan beschlossen wurde, handelte das Gold im Bereich von 270 $ je Unze, und viele ernstzunehmende Analysten sagten damals weitere, dramatische Kursverluste vorher.
- Silber - Genehmigung des US-Silberzertifikats sorgt für Auftrieb
Das weiße Metall legte in den letzten Tagen massiv zu, nachdem bekannt wurde, dass die amerikanische Börsenaufsicht der Einführung eines Silber-Zertifikats (silver exchange-traded-fund) an der New Yorker Börse wohl keine Steine in den Weg legen wird. Details zu diesem Komplex finden sich ebenfalls in dem o.g. "Breaking-News" Bericht vom Mittwoch.
Als Folge der Nachrichten stieg das Metall in mehreren Wellen deutlich an. Am Freitag erreichte es schließlich mit 10,76 $ je Unze ein weiteres 22-Jahreshoch, bevor es knapp unter diesem Niveau in das Wochenende ging. Aus charttechnischer Sicht hat das Metall jetzt den ohnehin schon vorhandenen Aufwärtskanal nach oben verlassen und einen noch steileren Anstieg eingeleitet. Unterstützung gibt es auf der anderen Seite bei 10,60 und 10,35 $ je Unze. Wir glauben nach wie vor, dass die jüngste Bewegung völlig übertrieben ist. Aber es ist im Moment wohl der falsche Zeitpunkt, sich z.B. mit spekulativen Minuspositionen gegen den Trend zu stellen.
- Platin - Platin legt zu, eigene Impulse fehlen aber
Das Platin legte am vergangenen Montag vor dem Hintergrund spekulativer Käufe zunächst zu. Es erreichte dabei ein Niveau von 1.041 $ je Unze, bevor Gewinnmitnahmen den Erfolg wieder fast völlig zunichte machten. Schon am Mittwochmorgen im japanischen Markt gab es dann aber eine erneute Trendwende, diesmal wieder nach oben. Sie war eine Folge des Silberpreisanstiegs, dieses Metall hatte binnen kurzer Zeit um nahezu drei Prozent zugelegt. Das Platin folgte und kletterte von unter 1.030 $ je Unze auf 1.043. Spät am Freitagabend übertraf es dieses Niveau sogar noch kurzzeitig, allerdings konnte es diese Marke nicht mehr wirklich hinter sich lassen. Während der Markt sich derzeit in der Hand von spekulativ orientierten Adressen zu befinden scheint, halten sich die industriellen Verbraucher im Moment weitgehend zurück.
Die Nachricht, dass die japanische Regierung Platin (und auch Indium) in die strategische Reserven des Landes aufnehmen wolle, sorgte in der letzten Woche zeitweise ebenfalls für Aufregung. Allerdings gab es für die Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo keinerlei offizielle Bestätigung und es bleibt abzuwarten, ob es sich dabei nicht nur um einen, möglicherweise unbeabsichtigten und leicht verfrühten Aprilscherz handelte.
Die jüngsten Gewinne haben das Platin an den oberen Rand der von uns für letzte Woche prognostizierten Handelsspanne gebracht. Sollte es hier durchbrechen, kann es mindestens auf das bisherige März-Hoch bei 1.063 $ je Unze steigen. Unterstützung ist auf der anderen Seite bei 1.040 und 1.030 $ je Unze zu finden.
- Palladium - Noch einmal fünf Prozent Kursplus
Das Palladium profitierte in der vergangenen Woche ebenfalls von der positiven Entwicklung beim Silber, welche die Edelmetalle zurück in das Blickfeld von Spekulanten, aber auch von langfristig orientierten Anlegern brachte. Das Metall begann dabei eher schwach und fiel, bedingt durch Gewinnmitnahmen, zunächst auf 304 $ je Unze zurück. Schon am Dienstag waren diese aber abgeschlossen und die Notierung stieg wieder auf über 310 an.
Nach drei Tagen im Bereich zwischen 312 und 320 $ je Unze erreichte das Palladium am Freitag schließlich das Niveau von 330. Dies war das höchste Niveau seit rund zwei Jahren und für den Fall, dass das Metall erfolgreich das 2004er Hoch bei 334 $ je Unze durchbricht, könnte es sogar noch einmal deutlich zulegen. Industrielle Nachfrage würde in einem solchen Fall aber keine gewichtige Rolle spielen, vielmehr wäre der Hintergrund rein spekulativer Natur.
- Rhodium - Erneut massive Gewinne
Die "kleinen" Platinmetalle sind auch in der letzten Woche weiter gestiegen. Das populärste dieser Metalle, Rhodium, verteuerte sich dabei um fast zehn Prozent und stieg auf 4.400 $ je Unze an. Ruthenium wechselt derzeit für 170 $ je Unze den Besitzer, bei Iridium liegt die Notierung bei 285. Weitere Informationen zu Rhodium sind in unserem, an Firmenkunden adressierten "Breaking-News"-Bericht vom letzten Mittwoch enthalten.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.