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Technische Trends bei Basismetallen

30.03.2006  |  Adam Hamilton
Wann immer im Jahre 1999 Technologie-Aktien korrigierten oder einen kurzen Einbruch verzeichneten, lautete die einstimmige Erkenntnis, dass jeder Kursrückgang eine "wunderbare Kaufgelegenheit" wäre. Dieses typisch manische Verhalten hörte erst auf, als der NASDAQ gegen Ende 2000, weniger als ein Jahr nach dem Crash, um etwa 50% gefallen war.

Verglichen mit der Technologiebranche des Jahres 1999 war die Marktstimmung im Rohstoffbereich diese Woche ziemlich amüsant. Nach einem mehrtägigen Kursrückgang bei Energie, Edelmetallen und Basismetallen diskutierten sämtliche Finanznachrichten ob der Rohstoff-Bullenmarkt vorbei wäre. Von CNBC bis Reuters erklärten sämtliche Rohstoff-Gegner, warum das Ende kurz bevorstehen müsse.

Jeder genaue Beobachter der Märkte aber würde über die Behauptung lachen müssen, dass wir uns in einer Rohstoffmanie befinden und deshalb ein Crash bevorstehen würde. Eine solche Manie hat, was ihre Grundsätze, Laufzeit, Gewinne und Psychologie betrifft, ganz bestimmte Charakteristiken, die bei den Rohstoffen noch nicht einmal annähernd aufgetreten sind.

Dieser Rohstoff-Bullenmarkt begann vor weniger als 5 Jahren, im Oktober 2001. Dies ist viel zu kurz für einen langfristigen Bullenmarkt, um die notwendige Aufmerksamkeit und Popularität zu erreichen, die eine solche Manie auslösen können. Im Gegensatz dazu war die Manie im NASDAQ von 1999 der Höhepunkt eines typischen, 17-jährigen Bullenmarktes auf dem Aktienmarkt. Eine solche Manie passiert ganz einfach nicht so früh in einem jungen Aufwärtstrend.

Rohstoffe handeln heute, gemessen in realen, inflationsbereinigten Werten, höchstens in der Nähe ihrer Niveaus der frühen 90er-Jahre. Im Vergleich dazu erreichte der US-amerikanische Aktienmarkt in einer wirklichen Aktienmanie im Jahr 1999 reale Allzeit-Hochs. Von einer wirklichen Rohstoffmanie zu sprechen, wenn der CRB-Index immer noch zwei Drittel unter seinem eigenen, realen Allzeit-Hoch liegt, ist ziemlich weit her geholt.

Die Psychologie bietet während einer solchen Manie volle Unterstützung für den Aufwärtstrend, und niemand würde auch nur daran denken, dass etwas anderes als eine neue Ära von permanent hohen Preisen bevorstehen könnte. Im heutigen Rohstoffmarkt ist die Stimmung aber immer noch sehr zurückhaltend, wie man an Hand der Legionen von Investoren erkennen konnte, die bereit waren, diese Woche nach einer kleinen Korrektur das Handtuch zu werfen. im Vergleich zu 1999 war die Stimmung im Rohstoffmarkt sogar Ende Jänner 2006 noch lächerlich.

Schließlich führen wirkliche Manien auch zu glänzenden Spitzenwerten. Die allgemeinen Aktienmärkte handelten Anfang 2000 bei dem 44-fachen der Gewinne, das sind Allzeit-Hochs, die sogar die Bewertungen kurz vor dem berüchtigten Börsencrash von 1929 übertreffen. Heute handeln viele Aktien von großen Rohstoffproduzenten, unter anderem Öl- und Kupferproduzenten, bei etwa dem 7-fachen der Gewinne, also nur die Hälfte des traditionellen, wahren Wertes von etwa dem 14-fachen der Gewinne. Kann man hier von einer Manie sprechen? Ich bitte Sie, das sind extrem niedrige Niveaus und keine Spitzenwerte!

Die berühmte Nachricht dieser Woche, dass wir eine Rohstoffmanie erlebten, die jetzt zusammenbricht, ist gemessen an historischen Werten und Erfahrungen absurd. Dieser junge Rohstoff-Bullenmarkt wächst stetig durch die so charakteristischen Zweifel in den ersten Stufen eines Bullenmarktes, und er macht seine Sache großartig. Ja, es wird regelmäßige Korrekturen geben, so wie wir sie momentan in Gold und Silber erleben, aber die globalen Grundsätze von Angebot und Nachfrage, die diesen langfristigen Aufwärtstrend antreiben, sind noch sehr gut intakt.

Trotz der vielen Gegenstimmen gibt es immer noch großartige Möglichkeiten, von diesem beeindruckenden Bullenmarkt zu profitieren, und ich glaube dass dabei die Basismetalle am meisten unterschätzt und übersehen werden. Obwohl es natürlich für alle Basismetalle eine genaue, chemische Definition gibt, sind sie im allgemeinen Investment-Jargon ganz einfach häufige, industrielle Metalle, die nicht zu den Edelmetallen zählen. Mein Partner Scott Wright beschrieb letzte Woche in einer exzellenten Abhandlung die glänzenden Aussichten auf dem Weltmarkt für Basismetalle.

Scott und ich haben viele Nachforschungen in Basismetallen betrieben, da wir in herausragende Minen investieren, und es gibt fünf bedeutende Basismetalle, die unsere Aufmerksamkeit geweckt haben. Diese sind Kupfer, Zink, Nickel, Blei und Aluminium. Das sind aber sicher nicht die einzigen Möglichkeiten für eine Anlage in Basismetallen. Andere sind zum Beispiel Uran, Molybdän und eine Reihe noch exotischerer und weniger bekannter Elemente wie zum Beispiel Indium.

Aber auch Rohstoffinvestoren, die in Energie und Edelmetallen bereits sehr versiert sind, haben die fünf großen Basismetalle bisher größtenteils übersehen. Basismetallproduzenten sind also heute gewissermaßen genauso konträre Anlagen wie Goldminen vor fünf Jahren oder Ölproduzenten vor drei Jahren. Ich erwarte in den kommenden Jahren massive Profite durch Investments und Spekulationen in elitären Basismetallproduzenten.

Da die Basismetalle bisher großteils nicht im Rampenlicht standen, gab es auch zu wenig technische Analysen über ihr Kursverhalten. Während ich Gold, Silber, Öl und Gas sehr genau und bis ins Detail untersuchte, habe ich bisher noch keine ernsthafte, technische Studie der Basismetalle betrieben. Ich verstand zwar ihren generellen Aufwärtstrend, aber ich wollte ein besseres Gefühl für ihre Volatilität bekommen und auch dafür, wie sich ihre Bullenmärkte im Einzelnen gestalten. Also diese Abhandlung.

Diese typischen, technischen Charts von Zeal behandeln Kupfer, Zink, Nickel, Blei und Aluminium. In jedem Chart finden Sie auf der rechten Achse den eigentlichen Kurs des Metalls, seine Standardabweichung und seine wichtigsten Durchschnittswerte (50-Tage-Linie und 200-Tage-Linie). Die linke Achse zeigt die relative technische Entwicklung des jeweiligen Basismetalls, gemessen als Vielfaches ihrer entscheidenden 200-Tages-Linie.

Das Verhalten der Basismetalle im bisherigen Aufwärtstrend war wirklich ziemlich interessant. Wir beginnen mit Kupfer, bekannt als König dieser Basismetalle. Dieses von Investoren unterschätzte Metall stieg bis heute um beeindruckende 287%, verglichen mit 124% für Gold, und Investoren in elitären Kupferaktien werden ein Vermögen machen.
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Einige der besten und größten, börsengehandelten Kupferminen wurden bisher bei extrem niedrigen Bewertungen von etwa dem 7fachen ihrer Gewinne gehandelt, ähnlich wie Ölaktien. Ich kann einfach nicht verstehen, warum irgendjemand lieber eine Blase wie Google besitzen würde, gehandelt beim 70fachen ihrer Gewinne, wenn er in einer elitären Kupfermine identische Gewinne für 1/10 des Preises bekommen kann. Erstaunlicherweise wurden diese spottbilligen Silberminenaktien diese Woche ausverkauft, als wären sie radioaktiv verseucht.

Warum diese Panik bei Kupferaktien? Seit Anfang Februar ist Kupfer von seinem Allzeit-Hoch von 2,34 $ pro Pfund auf etwa 2,20 $ gefallen. Dieser triviale Rückgang um 6% überzeugte die Investoren anscheinend vom kurz bevorstehenden Zusammenbruch. Das Problem jener Investoren, die sich abschrecken ließen, war ganz einfach die fehlende Perspektive. Wenn man den gesamten, bisherigen Kupfer-Bullenmarkt in einem strategischen Kontext betrachtet, so wie in diesem Chart, so erkennt man wie spektakulär die Kupferpreise eigentlich immer noch sind.

Kupfer befand sich für den Großteil der Jahre 2002 und 2003 in einem engen, mäßigen Aufwärtstrend zwischen 0,65 $ und 0,90 $ pro Pfund. Kupferabbau ist natürlich nichts, was man über Nacht machen kann, wie zum Beispiel die Programmierung einer Webseite. Es dauert bis zu einem Jahrzehnt, Bestände zu finden, Bewilligungen zu erhalten, eine Mine aufzubauen und die Produktion zu starten. Jede größere Kupfermine, die heute in Betrieb ist, wurde also vor Jahren aufgebaut, unter den wirtschaftlichen Voraussetzungen viel niedrigerer Kupferpreise als wir sie heute erleben.




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