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US-Handelsbilanz schwach - USD unter Druck

06.05.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1239 (07.00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1172 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.86. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.56. EUR-CHF oszilliert bei 1.0390.

Der gestrige Handelstag war vor allem von den enttäuschenden US Wirtschaftsdaten geprägt, die nicht überzeugen konnten. Die Zahlen könnten darauf hinweisen, dass das BIP der Vereinigten Staaten im ersten Quartal doch zurückgegangen ist.

Während der Markt weiter auf größere Impulse setzt, sendet Griechenland leichte Zeichen und Nachrichten der Vernunft.

Kommen wir zu den gestrigen Wirtschaftsdaten aus den USA.

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Das US-Handelsdefizit im März erreichte gestern sein höchstes Niveau seit knapp sechseinhalb Jahren. Grund hierfür sind die gestiegenen Einfuhren in die USA. Demnach übertrafen die Importe die Exporte um einen Wert von 51,4 Milliarden Dollar (Prognosen 41,2). Dies bedeutet einen Anstieg von 43,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat (stärkster Anstieg seit 1996!!!).

Die Einfuhren in die Vereinigten Staaten stiegen um 7,7 Prozent auf 239,2 Milliarden Dollar, obwohl wegen fallender Preise weniger für Mineralölprodukte ausgegeben werden musste. Dagegen importierten die USA mehr Lebensmittel, Investitions- sowie Konsumgüter. Obwohl die Exporte nach Deutschland das höchste Niveau seit Oktober 2008 erreichten, legten die gesamten Exporte nur um 0,9 Prozent auf 187,8 Milliarden Dollar zu.

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Der US-Index ISM für nicht-verarbeitendes Gewerbe (NMI) stieg im April von 56,5 auf 57,8 (Prognose 56,2). Es gibt weiter Rückenwind für US-Dienstleister im April.

Der Einkaufsmanagerindex für den Service Sektor erreichte gestern den höchsten Wert seit fünf Monaten.

Und schließlich zu den Frühjahrsprognosen der EU-Kommission für 2015 und 2016.

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Die EU-Kommission blickt etwas optimistischer auf die Konjunktur in Deutschland und in der Eurozone.

Aufgrund des gesunkenen Ölpreises und des schwachen Eurokurses erhält die Wirtschaft innerhalb der Eurozone Rückenwind. Demnach wurden gestern die Wachstumsprognosen für das Jahr 2015 von bisher 1,3 auf 1,5 Prozent erhöht. Auch für das darauffolgende Jahr wird ein BIP von +1,9 (bisher +1,9) prognostiziert.

Die Frühjahrsprognosen für die Bundesrepublik wurden ebenfalls auf 1,9 (1,5) nach oben revidiert. Für diese Prognose sorgt vor allem die Binnennachfrage. Verbraucher sorgen mit ihren Ausgaben für Impulse und weitere Investitionen bei Firmen.

Während die Prognosen für Frankreich und Spanien deutlich optimistischer sind, wurde für Griechenland im Jahr 2015 von 2,5 Prozent auf 0,5 stark nach unten angepasst.

Neben dem Fokus auf die morgigen Wahlen in dem Vereinigten Königreich, schaut der Markt auch gespannt auf die Arbeitsmarktdaten am kommenden Freitag, die ein genaueres Bild über die Konjunkturentwicklung in den USA liefern werden. Auch aus Griechenland nehmen wir die prekäre Geldnot zur Kenntnis und schauen auf den 11. Mai um signifikante Fortschritte festzustellen.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0800 - 1.0830 neutralisiert den positiiven Bias.

Viel Erfolg!


© Petros Tossios
Bremer Landesbank



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