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Die Schmerzgrenze

11.05.2015  |  Christian Vartian
Es tut mir schon leid, Ihnen in den letzten 3 Wochen immer den gleichen Zusammenhang zu erzählen, nur seit drei Wochen ist eben leider kein anderer Zusammenhang vorhanden auf den Märkten außer Carry Trade Blitzliquidität.

Einen Tag bevor die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag herauskamen, die April Non-Farm Private Payrolls kamen mit 213K vs. 215K Konsensus stark, aber unentschlossen, Whisper Numbers lagen zwischen 150K bis 300K und den Aktienmärkten die Angst nahmen, drehte die Liquidität an der Schmerzgrenze.

Sie sehen es hier am Beispiel des Bund-Futures (Anleihen):

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und hier an Beispiel des DAX 30 (Aktien):

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Die US-Arbeitsmarktzahlen kamen jedoch erst am Freitag, dem 8.5.15 heraus. Die Liquidität drehte aber, nach einem tagelangen Dauerrot schon vorher, genau gesagt am 6.5.15.

Große institutionelle Anleger würden in einer nervösen Situation (Tagelanges Sinken von Anleihen und Aktien gemeinsam) die neu hinzugekommenen Anlagegelder situativ und alternativ zwischen Aktien und Anleihen allozieren, außer ja außer es geht ums Geld selbst.

Die Graphiken oben zeigen Ihnen genau, dass nach etlichen Tagen von Kursrückgängen bei Anleihen und Aktien plötzlich beide nach oben drehen. Das liegt an der verfügbaren Geldmenge und an sonst nichts.

Auch das oft als "Alternative" zu Aktien (nicht von mir so) bezeichnete Gold zeigt das selbe Bild:

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Es benötigt etwas mehr Liquidität, dreht aber genau so VOR den News und der recht positive Arbeitsmarkt stört seinen Anstieg nicht.

Und somit geht es um die Liquidität derzeit und um sonst nichts. Es sind zur Zeit nicht die Nachrichten, die die Märkte steuern, sondern die Geldtasche. Offenbar wurde die Schmerzgrenze der Liquiditätssteuerer (Zentralbanken) erreicht und sie griffen ein, ganz inoffiziell und am kurzen Ende.

Gut, wenn man so wie wir einen Liquiditätsmessalgorithmus hat, der das messen und rechtzeitig warnen oder grünes Licht geben kann.

Seitens der Regierung in China vernimmt man übrigens zunehmend Nervosität zu den Folgen der eigenen Bremsung und zum dadurch ausgelösten, aufgewerteten YUAN und dessen Wirkung in den Handelszahlen. Es wird sich weisen, was der PBoC einfallen muß, um den Liquiditätsmangel dort zu lindern, den sie seit 2011 systematisch erzeugt hat.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



Das hier Geschriebene ist keinerlei Veranlagungsempfehlung und es wird jede Haftung für daraus abgeleitete Handlungen des Lesers ausgeschlossen. Es dient der ausschließlichen Information des Lesers.



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