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Goldaktien: Die Erholung läuft

13.05.2015  |  Adam Hamilton
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Die Marktentwicklungen in Monat April waren ein tolles Beispiel für diese Abkoppelung. Zu Beginn legt Gold einen Steilstart hin, driftete dann abwärts, um gegen Monatsende wieder unverändert im niedrigen 1.180 $-Bereich zu verweilen. Es gab also nichts, das den Anleger zur Rückkehr in den Goldaktiensektor ermutigen hätte können.

Nein, die Goldkursentwicklung war eigentlich aktiv DEMOTIVIEREND. Dennoch schob sich der GDX letzten Monat um beeindruckende 10,3% in die Höhe. Die Goldaktien stiegen somit in den Bereich der bestlaufenden Sektoren im gesamten allgemeinen Markt auf!

Dieser junge Aufwärtstrend in Sektor könnte auch einem großen technischen Ausbruch nahekommen. Die steile GDX-Rally im Januar brach genau am 200-Tage-Durchschnitt dieses ETF ab. Dieser Durchschnitt ist ein wichtiges Niveau, das viele technisch orientierte Trader genau beobachten. Der sinkende 200-Tage-Durchschnitt im GDX ist jetzt mit dem jungen Aufwärtstrendkanals zusammengetroffen. Selbst eine konservative “Im-Trend-Rally“ könnte den GDX jetzt über seinen 200-Tage-Durchschnitt befördern!

Sobald dieses Kaufsignal generiert ist, werden antizyklisch eingestellte Trader, die bislang nach dem richtigen Auslöser für Goldaktienkäufe suchen und ihr Geld zurückhalten, nach und nach Kapital in den Markt bringen.

Schwer zu glauben, aber wahr: Es gibt immer noch eine kleine Gruppe von Investoren und Spekulanten, welche ihr Interesse für diesen Sektor der ultimativen Antizykliker nicht verloren haben. Und das zeigt sich an den kräftigen Erholungen im GDX, die immer dann ausbrechen, wenn Gold wieder Lebenszeichen von sich gibt. Wenn die 200-Tage-Linie im GDX genommen wird, werden die Goldaktienkäufe steil ansteigen.

Auch als der GDX im Februar und Juni 2014 seine 200-Tage-Line durchstieß, waren diese kräftigen Käufe zu beobachten. Und diese Rallys hätten weit tragen können, wäre das Metall nicht durch die starken Leerverkäufe von Gold-Terminpositionen in die Tiefe geprügelt worden. Da diese Leerverkäufe in den letzten Jahren extreme Ausmaße angenommen haben, beginnt sich diese Art der Positionierung schrittweise zu erschöpfen. Finanzmärkte sind immer nur zyklisch, kein Kurs läuft ewig in ein und dieselbe Richtung.

Genau dieser zentrale Grundsatz des antizyklischen Investierens spricht nun dafür, dass die Erholung bei den Goldaktien wahrscheinlich gerade erst begonnen hat. Der folgende Chart beschäftigt sich mit der entscheidenden fundamentalen Beziehung zwischen Goldaktienkursen und dem Goldpreis, der für die Gewinne der betreffenden Unternehmen ausschlaggebend ist. Zu diesem Zweck wird der Kurs des Goldaktien-ETF GDX durch den Kurs des großen GLD SPDR Gold Shares-ETF geteilt. Und in diesem GDX/ GLD-Verhältnis können wir nun eine EXTREME ANOMALIE bezüglich der heutigen Bewertung von Goldaktien erkennen.

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Steigt dieses Verhältnis, schneiden Goldaktien besser ab als der Goldpreis. So verhalten sich normalerweise Goldaktien bei steigenden Goldpreisen - was an ihrem inhärenten Gewinnhebel auf den Goldpreis liegt. Machen wir ein Beispiel:

Ein Bergbauunternehmen kann Gold zu 1.000 $/ oz produzieren und es für 1.200 $/ oz verkaufen. Pro Unze macht es also 200 $ Gewinn. Steigt Gold um 25%, haben wir einen Goldkurs von 1.500 $; die Kosten des Unternehmens bleiben aber bei 1.000 $/ oz. Somit funktionieren die Unternehmensgewinne als kräftiger Hebel auf Goldpreissteigerungen.

Die Unternehmensgewinne schießen pro Unze auf 500 $, das entspricht einer enormen Steigerung von 150%. Im Vergleich dazu hat der Goldkurs lediglich Gewinne von 25% zu verbuchen. Überall im Aktienmarkt sind die Aktienkurse letztendlich gewinnabhängig. Daher werden auch die Kurse der Goldaktien nach oben getrieben werden, damit die deutlich erhöhte Rentabilität der Unternehmen (aufgrund steigender Goldkurse) zur Geltung kommt.

Natürlich ist dies ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Goldpreise sinken, fallen auch die Profite der Bergbauunternehmen schnell, die Verluste erhöhen sich dementsprechend.

Sinkt das GDX/GLD-Verhältnis, schneiden hingegen die Goldaktien schlechter ab als der Goldpreis. Wie der Chart zeigt, passierte unterm Strich genau das im Zeitraum zwischen Ende 2007 und Ende 2014. Unglaublich. Für jeden Markt sind 7 Jahre ohne entscheidende Richtungsänderung eine AUSSERGEWÖHNLICH lange Zeit!


Märkte sind immer zyklisch, es gibt immer ein Auf- und Abwogen der Marktstimmungen/ -dynamiken und somit auch Kurse. Im Verhältnis zum Gold können die Goldaktien nicht ewig unbeliebt bleiben. Bei ihnen ist eine massive Erholung überfällig.

Und wie es aussieht, ist diese unterwegs! Der unter den Radaren verlaufende Goldaktien-Aufwärtstrend der letzten 6 Monate hat dazu geführt, dass das GDX/GLD-Verhältnis wieder über seinen Langzeitwiderstand gestiegen ist, der ab seit Ende 2007 dominant war. Wir haben es hier mit einem bedeutenden Trendwechsel zu tun, der sich wahrscheinlich als der ausschlaggebende herausstellen wird.

Damals Mitte Dezember sank dieses Verhältnis auf den niedrigsten Stand der bislang JEMALS verzeichnet wurde - auf 0,149x. Ein GDX-Anteil war nur 0,149 Mal so viel wert wie ein GLD-Anteil - ein zuvor nie erreichtes Extrem.

Seither holt das Verhältnis auf, obgleich die Goldkurse in zutiefst unbeliebten Bereichen dahindrifteten. Im Rahmen einer kräftigen Goldaktien-Rally kletterte das GDX/GLD-Verhältnis bis Ende Januar auf 0,185x - ein Zuwachs von 24,2% innerhalb eines einzigen Monats. Obwohl Gold seither seit- oder abwärts driftete, stemmte sich das Verhältnis bis Anfang Mai hoch auf 0,179x. Angesichts der hyperschlechten Stimmung am Goldmarkt legen die Goldaktien also eine beeindruckende relative Stärke an den Tag!



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