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Goldinvestitionen aktuell viel zu gering

09.06.2015  |  Adam Hamilton
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Beachten Sie, wie stark der rote Goldpreis in den letzten Jahren mit der blauen Linie der Goldbarrenbestände des GLD korreliert. Der Goldpreis kann nur dann steigen, wenn sich die Bestände des GLD stabilisieren und wieder zunehmen. Dies traf im dritten Quartal 2013, in der ersten Jahreshälfte 2014 und im ersten Quartal 2015 zu. Immer wenn die Bestände des GLD aufgrund von Verkaufsdruck auf die GLD-Anteile abnahmen, fiel auch der Goldpreis. Das zusätzliche Angebot durch die GLD-Verkäufe war zu schnell verfügbar, um von den Märkten unbemerkt aufgenommen zu werden.

Wenn Sie also wissen wollen, in welche Richtung sich der Goldpreis in Zukunft wahrscheinlich entwickelt, sehen Sie sich den GLD an. Wenn die Anleger mittels dieses ETF einen hohen Anteil ihres Kapitals in Goldprodukte investiert haben, ist Gold wahrscheinlich sehr begehrt und könnte bald eine Spitze erreichen. Wenn der Anteil jedoch so niedrig wie zur Zeit ist, ist Gold kaum gefragt und hat wahrscheinlich eine Talsohle erreicht. Wenn die GLD-Bestände gering sind und die Investoren kaum Gold zur Diversifikation ihres Portfolios nutzen, handelt es sich also um die beste Zeit, in Gold zu investieren.

Auf diese Art lässt sich die heutige Situation perfekt beschreiben, da sich die enormen Unterinvestitionen im Goldsektor auf den GLD auswirken. Aufgrund der euphorischen Stimmung an den Aktienmärkten in den letzten Monaten und aufgrund des irrationalen Glaubens der Anleger, die Zentralbanken hätten auf wundersame Weise die Marktzyklen abgeschafft, haben die Goldvorräte des GLD deutlich abgenommen. Diese Woche lagen sie nur 0,7% über dem Tiefstpunkt im Januar 2015, was aus technischer Sicht sehr interessant ist.

Die GLD-Bestände scheinen eine extreme, doppelte Talsohle zu erreichen. Obwohl der Goldkurs Ende 2014 schwach war, während die von den Zentralbanken befeuerten Aktienmärkte neue Rekordwerte verzeichneten, nahmen die Goldvorräte des GLD nicht weiter ab. Das deutet stark darauf hin, dass die Investoren nicht noch mehr Gold verkaufen werden. Alle, die bei niedrigen Kursen zu panischen Verkäufen neigen, haben dies schon getan und übrig bleiben nur die Käufer. Das nächste Chart stellt den derzeitigen Tiefstand detailliert dar.

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Als Gold Anfang Januar 2015 so sehr in Ungnade fiel, gab es pessimistische Analysen im Überfluss. Alle, selbst die meisten der langfristig auf Gold setzenden Investoren, sagten neue Tiefstwerte für die nahe Zukunft voraus. Die Stimmung war erdrückend pessimistisch und alle Hoffnung für Gold schien verloren. Doch in den dunkelsten Zeiten, wenn ein Anlageprodukt überhaupt nicht mehr gefragt ist, stehen die Märkte kurz vor einer scharfen Kurswende. Und genau das geschah mit dem GLD, als die Investoren zurückkehrten.

Als der Goldpreis selbst aufgrund von umfangreichen Käufen durch amerikanische Futures-Spekulanten zu steigen begann, griffen die anderen Anleger diese Dynamik schnell auf und kauften energisch GLD-Anteile. Dieser deutliche Kaufdruck katapultierte die GLD-Bestände in die Höhe, als die Manager all die zusätzlichen Kapitalzuflüsse in physisches Gold umsetzten. Im Januar kam daher für den GLD die größte Menge an Gold seit November 2011 hinzu!

Da die GLD-Bestände sich jetzt wieder dem Tiefstpunkt von Anfang Januar annähern, der einen Punkt markierte, an dem keine zum Verkauf bereiten Investoren mehr übrig waren, steht eine erneute scharfe Kehrtwende wahrscheinlich kurz bevor. Es wird einen Katalysator geben, der die Nachfrage nach Gold zu Investitionszwecken wieder entfachen wird. Ich vermute, dass es sich dabei um einen lange überfälligen, massiven und langfristigen Ausverkauf an den enorm aufgeblähten und überbewerteten amerikanischen Aktienmärkten handeln wird.

Die Fed hat noch nicht begonnen, auch nur einen Teil der massiven Anleihenkäufe der letzten 6,5 Jahre zu liquidieren, nähert sich aber rasant dem Ende ihrer Nullzins-Politik, die sie im Dezember 2008 startete. Dies wird also die erste Zinserhöhung durch die Fed in den letzten 9 Jahren sein! Höhere Zinssätze sind jedoch Gift für überbewertete Aktienmärkte und die kommende Zinserhöhung ist besonders gefährlich. Die Fed hat die Zinsen noch nie zuvor von Null auf ein normales Niveau angehoben!

Wenn die negativen Reaktionen und die pure Ungewissheit an den Aktienmärkten zunehmen, werden sich die Investoren an die alte Weisheit von der Diversifikation des Portfolios erinnern. Sie werden versuchen, die zunehmenden Verluste ihrer zu sehr auf Wertpapiere auslegten Portfolios abzumildern, indem sie einen Teil des Kapitals wieder in den GLD investieren. Da der Goldmarkt im Vergleich zum den Aktienmärkten so klein ist, werden keine große Kapitalmengen nötig sein, um den Goldpreis wieder nach oben zu treiben.



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